Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neuburg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

ERC Ingolstadt: Zur 1000. DEL-Partie: Rainer Köttstorfer spricht über seinen Ex-Teamkollegen Daniel Pietta

ERC Ingolstadt

Zur 1000. DEL-Partie: Rainer Köttstorfer spricht über seinen Ex-Teamkollegen Daniel Pietta

    • |
    Waren von 2003 bis 2007 Teamkollegen bei den Krefeld Pinguinen: Verteidiger Rainer Köttstorfer (Zweiter von links) und Angreifer Daniel Pietta (rechts). Foto: imago images
    Waren von 2003 bis 2007 Teamkollegen bei den Krefeld Pinguinen: Verteidiger Rainer Köttstorfer (Zweiter von links) und Angreifer Daniel Pietta (rechts). Foto: imago images Foto: Imago Images

    Wenn Panther-Stürmer Daniel Pietta am Mittwochabend (19 Uhr) im zweiten Play-off-Viertelfinalspiel gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven sein 1000. DEL-Match in der heimischen Saturn-Arena absolviert, dürften beim 37-jährigen Angreifer des ERC Ingolstadt sicherlich viele Erinnerungen hochkommen. Seine ersten DEL-Partien absolvierte der gebürtige Krefelder in der Saison 2003/2004 für seinen Heimatverein, die Pinguine.

    Exakt in jener Spielzeit wechselte auch Verteidiger Rainer Köttstorfer von den Schwenninger Wild Wings nach Krefeld, wo er bis 2007 Teamkollege von Daniel Pietta war. Im Interview mit unserer Zeitung spricht Köttstorfer, der nach seiner aktiven Spieler-Karriere von 2015 bis 2023 als Hauptschiedsrichter in der Deutschen Eishockey-Liga tätig war, unter anderem über den „jungen“ Pietta, den Gegenspieler Pietta sowie den Schiedsrichtern gegenüber „diskussionsfreudigen“ Pietta.

    Herr Köttstorfer, welche Erinnerungen haben Sie an Ihre ersten Begegnungen mit dem Youngster Daniel Pietta in der Saison 2003/2004?

    Köttstorfer: Ich weiß noch, dass Daniel am Anfang unglaublich zurückhaltend war. Er war extrem ruhig, hat aber viel beobachtet und aufgesaugt, was sowohl in der Kabine als auch drumherum so passiert ist. Seine Blicke gingen dabei vor allem zu den erfahrenen und etwas älteren Mitspielern.

    Sie haben bis 2007 mit ihm gemeinsam bei den Krefeld Pinguinen gespielt. War es bereits frühzeitig ersichtlich, dass er über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügt?

    Köttstorfer: Man hat bei ihm sofort gesehen, dass er über ein sehr großes Talent verfügt. Was dann erst im Laufe der Zeit nach und nach hinzukam, war der nötige Trainingseifer auch abseits der Eisfläche, den man benötigt, um eben erfolgreich zu sein. In meinen Augen sind das aber Dinge, die jeder junge Spieler zu Beginn seiner Profi-Karriere erst einmal lernen muss. Auf Daniel bezogen: In den darauffolgenden Jahren hat man deutlich gesehen, wie er sich gerade auch körperlich verändert beziehungsweise er daran sehr viel und akribisch gearbeitet hat. Bei ihm hat man einfach gesehen, dass er immer wahnsinnig viel Spaß am Spielen hatte und schlichtweg ein „Spieler“ war. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Wenn ich ihn heute sehe, ist er nach wie vor jemand, der gerne die Scheibe hat, über ein tolles Spielverständnis sowie die Fähigkeit verfügt, seine Mitspieler in Szene zu setzen. Er hat dementsprechend auch immer mehr da Vertrauen der Trainer bekommen und dieses mit erstklassigen Leistungen entsprechend zurückgezahlt.

    Können Sie uns denn eine ganz besondere Geschichte über ihre gemeinsame Zeit mit Daniel Pietta in Krefeld verraten?

    Köttstorfer: Nun, ich hatte damals in St. Tönis meine Wohnung, während Daniel ebenfalls in dieser Ecke wohnte. Dementsprechend hatten wir zu dieser Zeit auch den gleichen Pizza-Service (lacht). Wir haben immer gefachsimpelt, welche Pizza wohl die beste ist, ob noch mehr oder weniger Knoblauchsoße drauf müsste oder der Käse passt. Das waren in der Regel unsere Gesprächsthemen (lacht). Zudem war es bei uns oft am Freitag- oder Sonntagabend nach dem Spiel der Fall, dass wir uns bei Pizzaservice wieder eine Pizza geholt haben.

    Nach Ihrem Abschied aus Krefeld waren Sie noch bis 2013 für die Hannover Scorpions, Hamburg Freezers und Grizzly Adams Wolfsburg aktiv. Wie „unangenehm“ war denn der Gegenspieler Daniel Pietta?

    Köttstorfer: Unangenehm war Daniel in der Art und Weise, dass er einfach immer brandgefährlich war. Ansonsten war er nie ein Stinkstiefel oder jemand, der wahnsinnig viel Stress gemacht hat. Dennoch hat er sich nie etwas gefallen lassen und immer gut dagegen gehalten. Einen Spielertypen wie ihn hast du natürlich lieber in deiner als in der gegnerischen Mannschaft.

    Als Sie Ihre aktive Spieler-Karriere beenden haben, haben Sie quasi die Seiten gewechselt und wurden von 2015 bis 2023 Hauptschiedsrichter in der DEL. Wie sind Sie in dieser Rolle mit dem Spieler Daniel Pietta zurechtgekommen?

    Köttstorfer: Also ich muss zunächst einmal gestehen, dass ich selbst als Spieler ja auch nicht anders war. Von dem her habe ich Daniel so wahrgenommen, dass er gerne mal die eine oder andere Entscheidung infrage gestellt hat beziehungsweise recht diskussionsfreudig war. Von dem her gab es schon mal Tage, an denn er etwas anstrengender war. Ich glaube, das trifft es ganz gut (lacht).

    Am Mittwoch steht Ihr ehemaliger Teamkollege zum 1000. Mal in einer DEL-Partie auf dem Eis. Wie schätzen Sie diese Leistung ein?

    Köttstorfer: 1000 DEL-Partien – da muss man nur einmal schauen, zu welchem Kreis an Spielern er dann zählt! Abgesehen davon weiß ich ja auch, wie das Tempo zu seiner Anfangszeit in der DEL noch war und wie sich das Eishockey in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Das sieht man im Übrigen sowohl an der Liga als auch Nationalmannschaft, wo das deutsche Eishockey mittlerweile steht. Hinzu kommt, dass man ja selbst auch nicht jünger wird. Wenn man dann über eine derart langen Zeitraum auf höchstem Niveau seine Leistungen bringt und immer noch eine tragende Rolle spielt, verdient das meinen größten Respekt. Sein ganzer Werdegang freut mich ungemein. Ich wünsche ihm wirklich nur das Allerbeste. Persönlich hatte ich einmal das große Glück, den Meisterpokal nach oben stemmen zu dürfen – und genau das wünsche ich Daniel auch, weil er es einfach verdient hat.

    Können Sie sich bei Daniel Pietta nach dessen Profi-Laufbahn einen ähnlichen Weg wie bei Ihnen vorstellen? Sprich: Den Hauptschiedsrichter Daniel Pietta...

    Köttstorfer: (lacht) Auf gar keinen Fall! Das kann ich absolut ausschließen und verneinen (lacht).

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden