Der ERC Ingolstadt bringt in der Deutschen Eishockey-Liga keine Konstanz in seine Leistungen. Am Freitag mussten sich die Panther den Nürnberg Ice Tigers nach einer über weite Strecken schwachen Vorstellungen mit 3:5 geschlagen geben. Gerade in der Defensive war der Gastgeber oftmals nicht auf der Höhe und verlor verdient.
Dementsprechend wütend war Trainer Mark French nach dem Spiel. Er sprach von einem „inakzeptabelen“ und „enttäuschenden“ ersten Drittel. Sein Team habe die meisten Zweikämpfe verloren und drei Gegentore im Schlussdrittel auf „identische Weise“ bekommen. Letztendlich habe Nürnberg mehr Schüsse geblockt und den größeren Willen gehabt, die Partie zu gewinnen.
6:0, 5:1, 10:1, 7:2, 7:0, 8:0. Insgesamt 43:4 Tore in sechs Spielen. Wenn die Panther in den vergangenen Jahren Nürnberg empfingen, waren Kantersiege an der Tagesordnung. Diesmal reisten die Ice Tigers mit vier Niederlagen am Stück im Gepäck an, waren obendrein in fünf Partien in der laufenden Saison auf fremden Eis punktlos geblieben. Eine klare Sache also? Mitnichten. Die Franken traten mutig auf, erwischten den besseren Start und gingen in Führung, als Ryan Stoa einen Schuss von Julius Karrer unhaltbar ins Netz abfälschte (4.). Die Panther, bei denen Leon Hüttl sein Comeback feierte, fanden erst nach einer Strafe gegen die Gäste in die Partie und nutzten das Powerplay zum Ausgleich. Wayne Simpson behielt die Übersicht und bediente Travis St. Denis, der zum 1:1 erfolgreich war (11.). Ansonsten war vom ERCI wenig zu sehen, Ungenauigkeiten und Abspielfehler prägten das Geschehen. Nürnberg war bei fünf gegen fünf das zielstrebigere und bessere Team.
ERC Ingolstadt geht in Führung
Der Mittelabschnitt war ausgeglichen mit leichten Vorteilen für Nürnberg. Michael Garteig parierte gegen Dennis Lobach (24.), später bei einer Doppelchance von Stoa und Elis Hede (31.). Für die Ingolstädter verzogen Charles Betrand (27.) und Casey Bailey (28.). Beide Mannschaften hatten Probleme, spielerische Lösungen zu finden, und leisteten sich zahlreiche Fehler. Die beste Gelegenheit hatte der ERCI in Unterzahl. Doch Philipp Krauß und Andrew Rowe gelang es nicht, den Puck nach einem Konter im Tor unterzubringen (34.). Wie aus einer guten Chance ein Nachteil entstehen kann, zeigten die Gäste. Danjo Leonhardt schoss überhastet über das Tor, rauschte in Garteig und musste zwei Minuten vom Eis (39.). Weil danach noch ein Mitspieler auf die Strafbank musste, bot sich den Panthern eine doppelte Überzahl über eineinhalb Minuten. Hungerecker verhinderte mit einem starken Reflex die Ingolstädter Führung, als Bailey abgezogen hatte (40.). Nach Wiederbeginn schlugen die Panther zu. Simpson bediente St. Denis, der aus kurzer Distanz zum 2:1 traf (41.). Doch ein Momentum wollte nicht entstehen, stattdessen luden die Panther die Gäste regelrecht ein. Der ERCI brachte den Puck nicht aus der eigenen Zone. Weber zog ab, Lobach fälschte zum 2:2 ab (43.). Die Panther offenbarten weiterhin defensive Unzulänglichkeiten, die Lobach zum 2:3 nutzte (47.).
ERC Ingolstadt kassiert späte Gegentreffer
Doch auch Nürnberg schaffte es nicht, die Führung lange zu halten. Der ERCI drückte, Bailey glich zum 3:3 aus (53.). Das wilde Hin und Her sollte weitergehen. Nun waren wieder die Gäste an der Reihe, für die Ludwig Byström das 3:4 erzielte (57.). Abermals wurde ihm zu viel Platz gestattet. Als die Panther alles riskierten, traf Leonhardt zum 3:5-Endstand ins leere Tor (60.).
Am Sonntag (14 Uhr) geht es für den ERCI in Mannheim weiter.
ERC Ingolstadt Garteig – Edwards, Wagner; Hüttl, Bodie; Zitterbart, Maginot; Jobke – Virta, Pietta, Bailey; Nijenhuis, Henriquez, Krauß; Simpson, Rowe, Höfflin; Bertrand, Stachowiak, St. Denis – Zuschauer 3915 – Tore 0:1 Stoa (4.), 1:1 St. Denis (11./PP), 2:1. St. Denis (41./PP2), 2:2 Lobach (43.), 2:3 Lobach (47.). 3:3 Bailey (53.), 3:4 Bystöm (57.), 3:5 Leonhardt (60.).