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ERC Ingolstadt: Mit furiosen 107 Sekunden zum Ausgleich: ERC Ingolstadt gewinnt in Mannheim mit 6:3

ERC Ingolstadt

Mit furiosen 107 Sekunden zum Ausgleich: ERC Ingolstadt gewinnt in Mannheim mit 6:3

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    Jubelnde Panther: Durch einen 6:3-Erfolg bei den Adlern Mannheim hat der ERC Ingolstadt die Halbfinal-Serie zum 1:1 ausgeglichen.
    Jubelnde Panther: Durch einen 6:3-Erfolg bei den Adlern Mannheim hat der ERC Ingolstadt die Halbfinal-Serie zum 1:1 ausgeglichen. Foto: Jan Huebner / Thomas Voelker / Thomas Voelker

    Im Vorfeld des Play-off-Halbfinal-Duells zwischen dem ERC Ingolstadt und den Adlern Mannheim gab es nicht wenige Experten, die eine enge und packende Serie prognostizierten. Bereits nach den ersten beiden Begegnungen dürften sich die Fachleute in ihrer Meinung voll und ganz bestätigt fühlen. Nachdem die Kurpfälzer am Freitag das erste Match in der Saturn-Arena mit 3:1 gewannen, schlugen die Panther am Sonntag zurück! Dank furioser 107 Sekunden im Schlussabschnitt mit drei Treffern siegten die Schützlinge von Headcoach Mark French mit 6:3 (1:0 1:2, 4:1). Das dritte Spiel dieser „Best-of-Seven“–Serie findet am Dienstag (19 Uhr) wieder in Ingolstadt statt.

    Spielt er oder spielt er nicht? Die Frage, ob Schlussmann Michael Garteig nach seinem verletzungsbedingten Fehlen zum Auftakt dieser Serie im zweiten Duell zurückkehrt, wurde spätestens beim Blick auf den Spielberichtsbogen am Sonntagnachmittag in der SAP-Arena beantwortet: Der Kanadier tauchte nicht im Line-up auf! Dafür hing sein Jersey – ebenso wie jenes von Ben Marshall (Saisonende wegen einer Unterkörperverletzung) – an der Plexiglasscheibe der Ingolstädter Mannschaftsbank. Gerade während den Play-offs wird der Teamgedanke großgeschrieben und kann beziehungsweise soll die letzten mentalen Prozentpunkte bei den Akteuren auf dem Eis herauskitzeln.

    Ebenfalls nicht auf dem Eis, dafür aber zumindest als „Begleitung“ in Mannheim dabei: Angreifer Marco Friedrich, der am Freitag während der Partie ganz offensichtlich mit einer Schulterverletzung vorzeitig in die Kabine musste. Genaue Angaben zu seiner Verletzung machten die ERCI-Verantwortlichen – wie in den Play-offs üblich – nicht. Für ihn gab Jerome Flaake sein Debüt in der diesjährigen Endrunde.

    Feser bringt ERC Ingolstadt in Führung

    Hatten die Panzer in Spiel eins das Auftaktdrittel noch dominiert, während sich die Adler in erster Linie auf die Absicherung ihres eigenen Kastens konzentrierten, lieferten sich die Teams diesmal einen echten Schlagabtausch mit einigen hochkarätigen Möglichkeiten auf beiden Seiten. Dass die Scheibe in den ersten 20 Minuten nur einmal den Weg über die (Adler-)Torlinie fand, lag in erster Linie an den beiden etatmäßigen Ersatzgoalies Arno Tiefensee (Mannheim) und Kevin Reich (Ingolstadt). Insgesamt 13 Abschlüsse gingen auf den Kasten von Tiefensee, der dabei einmal hinter sich greifen musste. Dabei war der 20-Jährige allerdings komplett chancenlos! In Überzahl, in der sich die Oberbayern zuletzt doch arg schwergetan hatten, hämmerte Justin Feser in der 18. Minute den Puck mit einer Geschwindigkeit von 139,9 km/h ins Netz!

    Und Reich? Der künftige Iserlohner, der in der neunten Minute noch mächtig Dusel hatte, als er vor seinem Gehäuse über die Hartgummischeibe schlug (Nico Krämmer kam einen Tick zu spät), musste hingegen sieben Mannheimer Schüsse parieren – die allerdings zumeist überaus gefährlich waren. Vor allem gegen Markus Eisenschmid (15.), Matt Donovan (18.) und Matthias Plachta (20.) reagierte Reich prächtig.

    Als dann Tiefensee in der 26. Minute bei einem Schuss von Ingolstadts Defensiv-Spezialisten Colton Jobke ein zweites Mal hinter sich greifen musste, schien das im Eishockey berühmt berüchtigte „Momentum“ voll und ganz aufseiten der Panther zu sein. Doch ein Fehler von Mat Bodie, der das Spielgerät in der eigenen Zone verlor, ließ nur 64 Sekunden nach Jobkes Treffer jenes „Momentum“ wieder wechseln. Markus Eisenschmid brachte die Adler wieder auf 1:2 heran (27.).

    ERC Ingolstadt erzielt in 107 Sekunden drei Tore

    Mannheim drückte und drängte – und schlug schließlich erneut zu! Als ERCI-Kapitän Fabio Wagner auf der Strafbank saß, traf Matthias Plachta zum 2:2-Ausgleich (30.). Aus Sicht der Gäste hätte es im Mittelabschnitt sogar noch schlimmer kommen können. Nach einem schlechten Wechsel steuerten die Adler in einer „Zwei-gegen-Eins-Situation auf Reich zu. Doch abermals Plachta scheiterte am erstklassig parierenden Ingolstädter Torhüter (35.), der bereits zuvor einen Bergmann-Alleingang zunichte gemacht hatte (28.).

    Im Schlussabschnitt machte der ERC Ingolstadt dann innerhalb von 1.47 Minuten kurzen Prozess. Erst Ty Ronning (43.), dann Daniel Pietta (44.) und Frederik Storm (44.) schossen eine 5:2-Führung heraus. Mehr als Thomas Larkins 3:5-Anschlusstreffer (53.) brachten die Adler nicht mehr zustande. Vielmehr ließen sie 113 Sekunden vor dem Ende ihrem Frust freien Lauf. Vor allem ERCI-„Liebling“ David Wolf tat sich diesbezüglich hervor, als er einen Faustkampf mit Daniel Pietta, der ursprünglich auf diesen gar nicht eingehen wollte, anzettelte. Für die „Bestrafung“ sorgte schließlich Leon Hüttl mit seinem Tor zum 6:3-Endstand.

    „Mir hat gefallen, wie wir in dieses Spiel gestartet sind. Im dritten Abschnitt hat unser Team die in den Play-offs dringend benötigte mentale Härte gezeigt. Darauf bin ich stolz“, resümierte Ingolstadts Headcoach Mark French und ergänzte: „Wir wollten mehr Scheiben zum gegnerischen Tor bringen und auch auf die zweiten Chancen lauern. Das hat die Mannschaft heute sehr gut umgesetzt.“

    Adler Mannheim: Tiefensee – Reul, Lehtivuori; Holzer, Akdag; Donovan, Larkin; Pilu – Plachta, Gaudet, Wolf; Bergmann, Krämmer, Wohlgemuth; Rendulic, MacInnis, Jentzsch; Thiel, Loibl, Eisenschmid.

    ERC Ingolstadt: Reich – Edwards, Wagner; Bodie, Hüttl; Quaas, Jobke – Matteau, Feser, Storm; Flaake, Höfflin, Henriquez-Morales; McGinn, Pietta, Ronning; Bertrand, Stachowiak, Simpson; Krauß.

    Tore: 0:1 Feser (18./PP), 0:2 Jobke (26.), 1:2 Eisenschmid (27.), 2:2 Plachta (30./PP), 2:3 Ronning (43.), 2:4 Pietta (44./PP), 2:5 Storm (44.), 3:5 Larkin (53.), 3:6 Hüttl (59./4-3). – Schiedsrichter: Hunnius/Rohatsch. – Zuschauer: 13.600.

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