Wenn Mark French über die Entwicklung junger Eishockey-Spieler referiert, ist er in seinem Element. Laut dem Cheftrainer des ERC Ingolstadt gehe es bei jenen Akteuren, die soeben aus dem Nachwuchs gekommen sind, in den den kommenden Jahren darum, Schritt für Schritt mit der richtigen Rezeptur „ein Mann“ auf dem Eis zu werden. „Gerade bei diesen jungen Akteuren ist es unglaublich spannend zu beobachten, ob und wie ihnen das letztlich gelingt“, so French.
Ein „sehr gutes Beispiel“ für eine überaus positive Entwicklung sieht der 53-jährige Kanadier indes in Niklas Hübner. Hatte der mittlerweile 20-jährige gebürtige Ingolstädter bereits in der Saison 2021/22 sein DEL-Debüt unter dem damaligen Headcoach Doug Shedden gefeiert, ging es anschließend darum, den richtigen Karriereplan für Hübner aufzustellen. Der Verteidiger entschied sich selbst für einen Wechsel zur U20 des finnischen Spitzenklubs Tappara Tampere, den er jedoch nach knapp fünf Monaten wieder revidierte. „Zum einen hatte ich mir einen Handbruch zugezogen. Zum anderen war Tappara ein absolutes Topteam, was ich im Vorfeld nicht wirklich wusste“, berichtet Hübner, für den dieses knappe halbe Jahr dennoch „eine herausragende Erfahrung“ sowohl sportlich als auch menschlich war.
Nachdem er die Spielzeit letztlich wieder in Ingolstadt beendet hatte, tat sich erneut die Frage auf: Wie geht es weiter? Und da hatte Sportdirektor Tim Regan „für Hübi den perfekten Plan“ (French). Er stattete den talentierten Abwehrspieler mit einem Vertrag bis 2026 aus und traf mit dem Kooperationspartner aus Ravensburg die Vereinbarung, dass Hübner die komplette Saison 2023/24 dort verbringen und möglichst viel Spielpraxis sammeln soll. „Im Nachhinein hätte mir sicherlich nichts Besseres passieren können“, sagt Hübner. Beim DEL2-Klub stieg der Ingolstädter zur verlässlichen Stammkraft auf, zählte in den Play-offs zu den Leistungsträgern und schaffte den Sprung in den Kader der U20-Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft in Göteborg.
„Ich habe mich definitiv in vielen Bereichen deutlich verbessert“, schwärmt Hübner, der in seiner Einschätzung von Panther-Headcoach Mark French bestätigt wird. „Hübi ist nicht nur aus der Sommerpause mit extrem guten Kraft- und Fitnesswerten gekommen. Im Vergleich zum August des vergangenen Jahres hat er gerade auch körperlich nochmals einen deutlichen Sprung gemacht, sodass er nun mehr und mehr in der Lage ist, Männer-Eishockey zu spielen.“ Und genau dies ist auch das große Ziel des ambitionierten Linksschützen - freilich am liebsten beim ERC Ingolstadt! „Ich habe mir in dieser Saison natürlich schon vorgenommen, möglichst viele DEL-Partien für die Panther zu machen“, sagt Hübner. Wohl wissend, dass „auch dann die Welt für mich nicht untergehen würde, sollte ich zwischendurch nach wie vor in Ravensburg zum Einsatz kommen“.
Den ganz großen Druck, bereits in dieser Spielzeit den endgültigen Sprung in den DEL-Kader des ERCI zu schaffen, verspürt Hübner indes nicht. „Nachdem mein Vertrag noch bis 2026 läuft, gibt mir das eine gewisse Sicherheit und Gewissheit, dass es nicht unter allen Umständen in diesem Jahr klappen muss.“ Zumindest mit dem „French‘schen Männer-Eishockey“ hat es aber schon mal hervorragend funktioniert.
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