Der ERC Ingolstadt hat einen großen Schritt Richtung Halbfinale der Deutschen Eishockey-Liga verpasst. Die Panther mussten sich den Nürnberg Ice Tigers mit 5:6 (2:1; 1:3; 2:1; 0:1) nach Verlängerung geschlagen geben. Damit führen sie in der Serie nur noch mit 2:1. Das vierte Spiel des Viertelfinals steigt am Sonntag (16.30 Uhr) in Nürnberg. Das entscheidende Tor für die Gäste erzielte Hayden Shaw (65.).
„Wir sind zu Beginn der Partie schlampig gewesen“, haderte ERC-Trainer Mark French. „Im zweiten Drittel haben wir uns zu viele Strafen geleistet und unsere Emotionen nicht im Griff gehabt.“ Auch Noah Dunham und Philipp Krauß haderten mit den vielen Strafzeiten. „Nürnberg hat ein brutal starkes Powerplay, weswegen wir vermeiden müssen, in Unterzahl zu geraten“, meinte Dunham. Die Gäste erzielten drei Tore in Überzahl, beim Treffer in der Overtime waren die zwei Minuten gerade abgelaufen.
ERC Ingolstadt kassiert dreimal den Ausgleich
Nach zwei engen Partien, die die Panther mit 5:4 nach Verlängerung und 3:1 für sich entschieden, stand Nürnberg mit dem Rücken zur Wand. Dementsprechend intensiv ging es auf dem Eis zur Sache, beide Teams erhielten im ersten Abschnitt einige Strafminuten (6:8). Das Spiel war abermals ausgeglichen (8:10 Schüsse), wobei wie im zweiten Duell der ERC effizienter agierte. Der Gastgeber nutzte seine erste Chance zur Führung, als auf dem Eis bei vier gegen vier mehr Platz war. Riley Sheen spielte von der Bande einen scharfen Pass in die Mitte, wo Wojciech Stachowiak im Slot zum 1:0 einschob (6.). Nürnbergs Torhüter Leon Hungerecker verhinderte einen höheren Rückstand seines Teams, als er gegen Alex Breton zur Stelle war (6.). Auf der Gegenseite musste Christian Heljanko erstmals eingreifen, als Owen Headrick abgezogen hatte (7.). Machtlos war der Ingolstädter Torhüter, der in Spiel zwei dem ERC den Sieg festgehalten hatte, im Anschluss. Nürnberg nutzte ein Powerplay, William Graber traf aus dem Handgelenk zum 1:1 in den Winkel (9.). Kenny Agostino vergab kurz danach eine Möglichkeit zur neuerlichen Führung (9.).
Nachdem in einem Überzahlspiel des Gastgebers Stachowiak (16.) und Mat Bodie (16.) Gelegenheiten vergeben hatte, gingen die Panther in Gleichzahl wieder in Führung. Hungerecker wehrte einen Schuss von Philipp Krauß zur Seite ab, Austen Keating staubte zum 2:1 ab (17.). Nürnberg suchte die schnelle Antwort und brachte einige Scheiben zum Tor. Heljanko war nach Schüssen von Jeremy McKenna (18.), Cole Maier (19.) und Hayden Shaw (20.) aufmerksam.
Der zweite Abschnitt bot hohe Unterhaltung, was das Offensivspiel angeht. Defensiv leisteten sich beide Mannschaften Fehler. Von einem solchen profitieren die Gäste beim Ausgleich. Kenny Agostino spielte in der gegnerischen Zone einen Rückpass, der bei Nürnberg landete. Der ERC war aufgerückt, die Gäste konterten und Evan Barratt vollendete zum 2:2 (23.). Die Panther schlugen direkt zurück. Nachdem Breton den Außenpfosten anvisiert hatte (24.), stellten sie auf 3:2 (26.). Sheen brachte den Puck Richtung Tor, Daniel Schmölz staubte ab.
ERC Ingolstadt dreht die Partie
Allzu lange sollte der Vorsprung des Hauptrundensiegers auch diesmal nicht halten. Maier stocherte die Scheibe nach einem Bauerntrick aus kurzer Distanz Richtung Gehäuse, Heljanko hatte bei der Abwehraktion Pech und beförderte sie selbst über die Linie – 3:3 (28.). Die Gäste hätten die Partie komplett drehen können, Maier traf mit einem Handgelenkschuss von der blauen Linie die Latte (29.). Der ERC suchte nach einer Antwort und drückte, Nürnberg verteidigte. Bei beiden Teams kochten zunehmend die Emotionen hoch. Sheen und Headrick lieferten sich ein Scharmützel, auch Schmölz und Cody Haiskanen gerieten aneinander (35.). Als dann Fabio Wagner und Mat Bodie auf die Strafbank mussten, nutzten die Ice Tigers eine doppelte Überzahl, um erstmals an diesem Abend selbst in Führung zu gehen. Heljanko ließ einen Schuss von Headrick zum 3:4 durchrutschen (37.).
Der ERC kam mit Schwung aus der zweiten Pause, Johannes Krauß scheiterte etwa an Hungerecker (45.). Im Anschluss durften die Panther zweimal in Überzahl agieren, nutzten beiden Gelegenheiten und drehten die Partie. Zunächst legte Wayne Simpson quer auf Myles Powell, der zum 4:4 abschloss (46.). Dann war Simpson selbst mit einem Handgelenkschuss zum 5:4 erfolgreich (47.). Entschieden war die Partie damit noch nicht, Maier verfehlte das Gehäuse nur knapp, wurde dabei regelwidrig gestoppt (53.). Das anschließende Powerplay nutzten die Gäste, um erneut zurückzuschlagen. Heljanko konnte Headricks platzierten Schuss nicht abwehren - 5:5 (55.).
Nürnberg Ice Tigers treffen in der Verlängerung
Somit musste die Verlängerung entscheiden. Sheen musste auf die Strafbank. Die Überzahl war gerade abgelaufen, als Nürnberg den entscheidenden Treffer durch Shaw erzielte, der Heljanko mit einem platzierten Schuss überwand (65.).
Damit steht auch fest, dass es ein weiteres Heimspiel für die Panther geben wird. Spiel fünf steigt am Mittwoch (19.30 Uhr) in der Saturn-Arena.
ERC Ingolstadt Heljanko - Hüttl, Bodie; Ellis, Breton; Wagner, Preto - P. Krauß, Pietta, Keating; Dunham, Girduckis, J. Krauß; Schmölz, Stachowiak, Sheen; Simpson, Powell, Agostino
Nürnberg Ice Tigers Hungerecker - Headrick, Weber; Shaw, Braun; Haiskanen, Karrer; Böttner - Gerard, Maier, Dove-McFalls; McKenna, Graber, Barratt; Alanov, Stoa, Kechter; Ustorf, Eham, Heigl - Zuschauer 4815 (ausverkauft) - Tore 1:0 Stachowiak (6.), 1:1 Graber (9./PP), 2:1 Keating (17.), 2:2 Barratt (23.), 3:2 Schmölz (26.), 3:3 Maier (28.), 3:4 Headrick (37./PP2), 4:4 Powell (46./PP), 5:4 Simpson (47./PP), 5:5 Headrick (55./PP), 5:6 Shaw (65.).
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