Der ERC Ingolstadt hat seine Siegesserie in der Deutschen Eishockey-Liga weiter ausgebaut. In einer spektakulären Partie kam der Spitzenreiter am Freitagabend im Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg zu einem 7:5 (3:2, 1:0, 3:3)-Erfolg und feierte damit bereits einen siebten Triumph hintereinander. Am Sonntag (16.30 Uhr) geht es für den Liga-Primus zu den Kölner Haien.
Mit echten Luxus-Problemen hat Mark French derzeit zu „kämpfen“. Nachdem sich auch der zuletzt angeschlagene Abbott Girduckis rechtzeitig zum Dienst fit meldete, standen dem kanadischen Headcoach der Panther sämtliche Akteure zur Verfügung. Somit musst er auch diesmal die Rotationsmaschine ordentlich anschmeißen. Während Niklas Hübner und Luca Hauf gleichzeitig beim DEL2-Kooperationspartner Ravensburg zum Einsatz kamen, blieb für Philipp Preto, Jan Nijenhuis, Enrico Henriquez und Charles Bertrand nur ein Platz auf der Tribüne. Zwischen den Pfosten vertraut French erneut Devin Williams, der bei seinen ersten beiden Einsätzen gegen die Löwen Frankfurt (2:0) sowie zuletzt bei den Adlern Mannheim (3:1) erstklassige Leistungen abgeliefert hatte.
Dunham, Powell und Breton treffen für Ingolstadt im ersten Drittel
Dass der US-Boy nun gegen Wolfsburg in den ersten 20 Minuten zweimal hinter sich greifen musste, dran trug er allerdings keine Schuld. Sowohl beim Überzahltreffer von Spencer Machacek (10.) als auch beim zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich von Andy Miele nur 50 Sekunden später (11.) war der ERCI-Schlussmann komplett chancenlos. Da sich jedoch seine Vorderleute ebenfalls erneut in Spiel- und Torlaune präsentierten, gingen die Oberbayern in dieser durchaus spektakulären Partie mit einer 3:2-Führung in die erste Pause. Noah Dunham nach einem schlitzohrigen Scheibenklau von Daniel Schmölz (7.), Myles Powell mit einem trockenen Abschluss in den Winkel (8.) sowie Verteidiger Alex Breton per Handgelenkschuss (12.) ließen die Panther-Anhänger jubeln.
Nach diesen verrückten 337 Sekunden mit fünf Treffern erwies Mat Bodie seinem Team allerdings einen Bärendienst. Bei einer Schlägerei mit Luis Schinko ließ sich der Ingolstädter Verteidiger - unter den Augen der Unparteiischen - zu einer Spuck-Attacke gegen seinen Wolfsburger Kontrahenten hinreißen. Die logische Konsequenz: Neben der obligatorischen Fünf-Minuten-Strafe für den Faustkampf, die auch Schinko erhielt, bekam Bodie noch eine zweite „Fünfer“ aufgebrummt, was automatisch eine Spieldauer-Disziplinarstrafe nach sich zog. Auch seitens der Liga dürfte dem 34-jährigen Kanadier noch Ungemach drohen.
Panther überstehen ein zweiminütiges „Drei-gegen-Fünf“
Doch damit nicht genug. Nachdem nun auch die beiden Unparteiischen Reid Anderson und Aleksander Polaczek etwas den Überblick verloren, füllten sich die beiden Strafbänke. Als dann auch noch zum Ende des ersten Abschnitts Wojciech Stachowiak nach einer fragwürdigen Hinausstellung dort Platz nehmen musste, durften die Niedersachsen zwei Minuten lang mit „Fünf-gegen-Drei“ ran. Aber mit viel Kampf und einigen starken Paraden des zu Beginn des zweiten Drittels eingewechselten Michael Garteig (Williams blieb mit Kreislaufproblemen in der Kabine) überstanden die Einheimischen diese schwierige Phase ohne ein weiteres Gegentor.
Nach und nach beruhigte sich das Geschehen auf dem Eis - bis zur 38. Minute! Die Panther stellten ihre anfängliche Zwei-Tore-Führung wieder her, wobei die Entstehung dieses Treffers irgendwie symptomatisch für diese insgesamt doch „wilde“ Partie war. In Überzahl bekam Riley Sheen die Hartgummischeibe hinter dem gegnerischen Kasten und wollte sie in den Slot (gefährliche Zone vor dem Tor) spielen. Dort stand Grizzlys-Verteidiger Björn Krupp und lenkte das Spielgerät mit seinem Handschuh unhaltbar für Goalie Dustin Strahlmeier zum 4:2 für den ERCI ins eigene Netz.
Beendet war dieses Spektakel auf dem Eis damit freilich noch nicht. Ganz im Gegenteil. Mat White (44.) und Ex-Panther Justin Feser (47.) glichen für Wolfsburg abermals aus, ehe erneut Breton mit seinem nunmehr fünften (49.) sowie Wayne Simpson mit seinem ersten Saisontor (55.) auf 6:4 stellten. Kurz darauf brachte Schinko im Powerplay die Gäste wieder auf 5:6 heran, ehe schließlich Austen Keating 18 Sekunden vor Ende mit seinem „Empty-Net-Goal“ endgültig den Schlusspunkt setzte.
ERC Ingolstadt: Williams - Hüttl, Bodie; Ellis, Breton; Wagner, Ruopp - Girduckis, Pietta, Ph. Krauß; Sheen, Powell, Agostino; Simpson, Stachowiak, Schmölz; Dunham, Keating, J. Krauß. - Tore: 1:0 Dunham (7.), 2:0 Powell (8.), 2:1 Machacek (10./PP), 2:2 Miele (11.), 3:2 Breton (12.), 4:2 Sheen (38.), 4:3 White (44.), 4:4 Feser (47.), 5:4 Breton (49.), 6:4 Simpson (55.), 6:5 Schinko (56./PP), 7:5 Keating (60./ENG). - Zuschauer: 3807.
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