Was für ein grandioser Jahresabschluss des ERC Ingolstadt: Der Spitzenreiter der Deutschen Eishockey-Liga fertigte den Tabellendritten Adler Mannheim nach einer überragenden Vorstellung auch in der Höhe verdient mit 6:2 (1:2, 2:0, 3:0) ab und belohnte sich damit für einen bislang bärenstarken Hauptrunden-Verlauf.
Warum beide Mannschaften in dieser Saison zur absoluten Creme de la Creme im deutschen Eishockey zählen, wurde in der mit 4815 Zuschauern ausverkauften Saturn-Arena von Beginn an deutlich. Auch wenn die beiden Fanlager bis zur 17. Minute auf den ersten Treffer warten mussten, bekamen sie ein hochklassiges Duell zweier Topteams geboten, welches den Begriff „Spitzenspiel“ wahrlich verdiente. Ob starke Spielzüge, ein hohes Tempo mit wenigen Unterbrechungen oder explosive Umschaltmomente - der Eishockey-Feinschmecker sollte voll und ganz auf seine Kosten kommen.
Drei Treffer in 83 Sekunden
Konnten die beiden Goalies Devin Williams (Ingolstadt), der abermals den angeschlagenen Michael Garteig vertrat, und Arno Tiefensee (Mannheim) zunächst ihre Kästen noch sauber halten, schlug es zum Ende des ersten Abschnitts innerhalb von 83 Sekunden gleich dreimal ein. Zunächst brachte Nationalverteidiger Leon Hüttl, dessen Schuss von der blauen Linie von Adler-Verteidiger Nick Cicek noch entscheidend abgefälscht wurde, die Oberbayern in Führung (17.). Doch Mannheim schlug zurück - und das gleich doppelt. Nachdem John Gilmour ein tolles Zuspiel von Daniel Fischbuch zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich veredelt hatte (18.), nutzte Kris Bennett unmittelbar darauf einen Scheibenverlust der Panther in der gegnerischen Zone zum 1:2 (18.). Doch damit nicht genug. Erneut nur wenige Sekunden später tauchte Myles Powell frei vor Tiefensee auf, scheiterte mit seinem „Tipp-in“-Versuch allerdings an Tiefensee (18.) - was für eine Frequenz!
Unmittelbar nach Wiederbeginn gab es dann einen Schreckmoment für die Panther: Nach einem Beinstellen von Matthias Plachta, für das der Mannheimer Nationalspieler völlig zurecht auf die Strafbank musste, humpelte Verteidiger Mat Bodie in Richtung Mannschaftsbank - und von dort aus in die Kabine! Seine Teamkollegen hatten im folgenden Powerplay die richtige sportliche Antwort parat: Kenny Agostino stand vor dem Adler-Gehäuse goldrichtig, um ein scharfes Zuspiel von Wayne Simpson zum 2:2-Ausgleich zu versenken. Unmittelbar danach kehrte auch Bodie wieder zurück auf das Eis.
Kenny Agostino erzielt den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich
Ingolstadt erspielte sich nach und nach ein optisches Übergewicht, das sich auch in der Anzahl der (hochkarätigen) Möglichkeiten beziehungsweise der Schussbilanz von 18:4 (!) widerspiegelte. Erschwerend kam aus Mannheimer Sicht hinzu, dass man sich im weiteren Verlauf des zweiten Abschnitts noch zwei weitere Strafen (Cicek und MacInnis) einhandelte, was das Momentum endgültig auf ERCI-Seite kippen ließ. Der erneute Führungstreffer der French-Truppe fiel allerdings bei „Fünf-gegen-Fünf“: Daniel Schmölz hatte bei einem schnellen Gegenangriff das Auge für den mitgelaufenen Leon Hüttl, der schließlich den ersten „Doppelpack“ seiner DEL-Karriere erzielte. Ebenfalls beeindruckend: In elf DEL-Spielen im Dezember brachte es der 24-Jährige auf elf Punkte (fünf Tore, sechs Assists).
Hätte es noch ein krönendes i-Tüpfelchen auf ein beeindruckendes sportliches Jahr (was die Saison 2024/25 betrifft) der Panther gebraucht, sollte dieses in der 47. Minute folgen: Ein grandioses Zuspiel des bislang überragenden Alex Breton vollendete der ebenfalls überragende Austen Keating spektakulär zum 4:2 (47.). Es war zugleich der 15. Saisontreffer des Kanadiers, dessen Team sich bis zur Schlusssirene in einen wahren Rausch spielte. Morgan Ellis (49.) und Alex Breton (53.) schossen einen hochverdienten und deutlichen 6:2-Sieg des souveränen DEL-Tabellenführers heraus.
ERC Ingolstadt: Williams - Wagner, Preto; Hüttl, Bodie; Ellis, Breton; Ph. Krauß, Pietta, Keating; J. Krauß, Bertrand, Dunham; Schmölz, Stachowiak, Sheen; Simpson, Powell, Agostino. - Tore: 1:0 Hüttl (17.), 1:1 Gilmour (18.), 1:2 Bennett (18.), 2:2 Agostino (22.), 3:2 Hüttl (32.), 4:2 Keating (47.), 5:2 Ellis (49.), 6:2 Breton (53.). - Zuschauer: 4815 (ausverkauft).
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