Der ERC Ingolstadt hat auch das siebte und letzte Match in seiner Vorbereitung auf die am Donnerstag bei den finanziell und personell ordentlich aufgerüsteten Augsburger Panthern beginnende DEL-Saison 2024/25 gewonnen. Im Heimspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers behielten die Schützlinge von Headcoach Mark French mit 4:3 (0:1, 1:1, 2:1) nach Penaltyschießen die Oberhand.
Gerade die letzte Testpartie vor dem offiziellen Punktrunden-Auftakt hat oftmals ihre eigenen Gesetze. Zum einen möchte man mit einem möglichst positiven Gefühl die mehrwöchige Vorbereitungsphase abschließen. Zum anderen geht es aber - zumindest im Hinterkopf - auch in erster Linie darum, sich nicht noch eine (unnötige) Verletzung einzuhandeln. Dementsprechend werden in bestimmten Situationen das letzte Risiko und Intensität oder auch der eine oder andere harte Check oftmals vermieden.
2250 Zuschauer sehen ein flottes Spielchen
Dennoch - oder gerade aufgrund des fehlenden physischen Elements - lieferten sich die Panther, die neben dem angeschlagenen Mat Bodie noch auf Noah Dunham (überzählig), Luca Hauf und Johannes Krauß (beide für den DEL2-Kooperationspartner Ravensburg im Einsatz) verzichteten, und Ice Tigers vor den 2250 Zuschauern in der Saturn-Arena durchaus ein flottes Spielchen mit wenigen Unterbrechungen. Vor allem Nürnbergs Schlussmann Leon Hungerecker war dabei von Beginn an auf Betriebstemperatur. Ingolstadt erspielte sich in den ersten 20 Minuten zahlreiche erstklassige Einschuss-Gelegenheiten. Doch sowohl bei Austen Keating (1.) als auch Wayne Simpson (2./16.), Riley Sheen (8.), Kenny Agostino (10.) oder Wojciech Stachowiak (20.) fehlte es an der letzten Konsequenz und Präzision. Auch zwei Überzahl-Gelegenheiten ließen die Oberbayern wirkungslos verstreichen.
Anders dagegen die Gäste, die immer wieder Nadelstiche nach vorne setzen. Bei ihrem bis dato einzigen Powerplay schlugen sie postwendend zu. Torschütze war Jeremy McKenna, der allerdings über Umwege an die Scheibe kam und ERCI-Goalie Michael Garteig, der ansonsten souverän agierte, keine Chance ließ (15.).
Philipp Krauß bringt den ERC Ingolstadt wieder heran
Die Unkonzentriertheiten der Panther setzten sich dann auch im zweiten Abschnitt fort. Bestes Beispiel: National-Verteidiger Leon Hüttl leistete sich in der 25. Minuten einen kapitalen Fehlpass im eigenen Drittel, den Cole Maier im zweiten Anlauf mit dem 0:2 bestrafte. Da sich gleichzeitig seine Teamkollegen auf der Gegenseite weiterhin mit dem Auslassen von „Hochkarätern“ regelrecht überboten (Kenny Agostino, Abbott Girduckis, Philipp Krauß und Wayne Simpson) und auch das Powerplay überhaupt nicht ins Laufen geriet, dauerte es bis 77 Sekunden vor der zweiten Drittelsirene, ehe es für Einheimischen doch noch ein Erfolgserlebnis gab. Ein Zuspiel von Austen Keating drückte Philipp Krauß aus kurzer Distanz zum 1:2 über die Linie (39.).
Als dann auch noch Charles Bertrand ein tolles Zuspiel des Ex-Nürnbergers Daniel Schmölz per Alleingang zum 2:2-Ausgleich nutzte (43.), schien das French-Team das berühmte „Momentum“ endgültig auf seiner Seite zu haben. Doch denkste, nur knapp vier Zeigerumdrehungen später schoss Samuel Dove-McFalls die Gäste wieder in Front. Eine Führung, die bis exakt 14,6 Sekunden vor dem Ertönen der Schlusssirene auch Bestand hatte. Garteig hatte schon längst auf der ERCI-Bank zugunsten eines sechsten Feldspielers Platz genommen, ehe ausgerechnet Danel Schmölz noch zum 3:3-Ausgleich traf.
Im anschließenden Penaltyschießen trafen Riley Sheen und Abbott Girduckis für den ERC Ingolstadt, während bei den Nürnbergern nur Will Graber erfolgreich war,
ERC Ingolstadt: Garteig - Ellis, Breton; Wagner, Preto; Hüttl, Ruopp; Hübner - Keating, Henriquez, Ph. Krauß; Girduckis, Pietta, Sheen; Simpson, Powell, Agostino; Bertrand, Stachowiak, Schmölz. - Tore: 0:1 McKenna (15./PP), 0:2 Maier (25.), 1:2 Ph. Krauß (39.), 2:2 Bertrand (43.), 2:3 Dove-McFalls (47.), 3:3 Schmölz (60.). - Zuschauer: 2250.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden