Beim ERC Ingolstadt ist in dieser Saison bislang vieles anders. Hatten die Panther in den vergangenen acht (!) Gastspielen bei den Schwenninger Wilds Wings stets gepunktet, riss diese Erfolgsserie nun am Sonntag. Die French-Truppe leistete sich insgesamt wieder einmal deutlich zu viele Fehler und kassierte folgerichtig eine 3:6 (1:2, 2:1, 0:3)-Niederlage. „Wir schießen selbst die Tore nicht und bekommen zu einfache Gegentreffer. So ist es schwer, Spiele zu gewinnen“, resümierte nach der Schlusssirene ein enttäuschter Verteidiger Kevin Maginot bei MagentaSport.
Dabei erwischten die Panther in der Helios-Arena, in der bekanntlich auf der kleineren NHL-Eisfläche gespielt wird, einen Auftakt nach Maß. Bereits nach 59 Sekunden lag die Hartgummischeibe zum ersten Mal im heimischen Kasten. Andrew Rowe startete auf der rechten Seite in Richtung Joacim Eriksson, zog vor das Tor und überwand den Goalie mit einem raffinierten Abschluss zwischen dessen Schoner hindurch. Die rund 300 mitgereisten ERCI-Anhänger machten gleich ordentlich Rabatz und feierten ihr Team.
Hausherren übernehmen das Kommando
Allerdings: Je länger dieser erste Abschnitt dauerte, umso mehr übernahmen die Hausherren das Kommando. Als Ingolstadts Angreifer Casey Bailey gerade von der Strafbank zurückgekehrt war, traf Schwenningen zum 1:1-Ausgleich. Ein Gegentreffer, der aus Panther-Sicht allerdings viel zu einfach viel. Philip Feist hatte direkt vor Michael Garteig jede Menge Platz und Zeit und überwand den Schlussmann aus kurzer Distanz (6.). Das Momentum kippte nun mehr und mehr in Richtung der Truppe des neuen Cheftrainers Steve Walker. Nachdem zwischenzeitlich der überragende Garteig sein Team gleich mehrfach vor Schlimmerem bewahrt hatte, war der Kanadier in der 15. Minute chancenlos. Kyle Platzer durfte im Slot Maß nehmen und zentrierte den Puck zum 2:1 genau in den Winkel (15.).
Der zweite Abschnitt begann dann gleich mit einem Schockmoment: Nach einem Einschlag in der Bande musste ERCI-Stürmer Casey Bailey in die Kabine und kam auch nicht mehr zurück. Seine Mannschaftskollegen leisteten sich dann in der 24. Minute den nächsten Fauxpas: In eigener Überzahl verlor Andrew Rowe im gegnerischen Drittel das Spielgerät, was die Wild Wings zu einem schnellen Gegenstoß nutzten. Daniel Pfaffengut ließ sich diese Möglichkeit nicht entgehen und traf mithilfe des Innenpfostens zum 3:1. Die Panther, für die es bereits der vierte Gegentreffer in Überzahl in dieser Saison war, wirkten kurzfristig völlig von der Rolle und hatten großes Glück, dass nur kurz darauf in der gleichen Powerplay-Situation Chad Bassen bei einem erneuten Abspielfehler über die Querlatte zielte (24.). Erst als kurz darauf Routinier Daniel Pietta im Nachstochern auf 2:3 verkürzte (26.), bekamen die Oberbayern wieder einen Schlittschuh auf’s Eis. Mehr noch, exakt 68 Sekunden vor der zweiten Pause versenkte Wojciech Stachowiak einen Abpraller zum 3:3 und brachte Ingolstadt damit endgültig zurück in dieses Match (39.).
Doppelschlag innerhalb von 16 Sekunden
Innerhalb von 16 (!) Sekunden geriet das French-Team dann allerdings im Schlussdrittel wieder einmal auf die Verliererstraße. Mit einem Doppelschlag in der 44. Minute schossen Max Görtz (Überzahl) und Kyle Platzer abermals eine Zwei-Tore-Führung für die Schwarzwälder heraus. In der Folge waren die Panther zwar durchaus bemüht. Doch wiederum Görtz mit seinem Treffer ins mittlerweile verwaiste ERCI-Gehäuse zum 6:3-Endstand (58.) sorgte für die endgültige Entscheidung.
ERC Ingolstadt: Garteig – Bodie, Hüttl; Wagner, Edwards; Jobke, Zitterbart; Maginot – Höfflin, Stachowiak, Simpson; Krauß, Rowe, Bailey; Dunham, Virta, Bertrand; Friedrich, Pietta, Henriquez. – Tore: 0:1 Rowe (1.), 1:1 Feist (6.), 2:1 Platzer (15.), 3:1 Pfaffengut (24./SH), 3:2 Pietta (26.), 3:3 Stachowiak (39.), 4:3 Görtz (44./PP), 5:3 Platzer (44.), 6:3 Görtz (58./EN). – Zuschauer: 4570.