Nach zuletzt acht Siegen hintereinander hat es den ERC Ingolstadt am Freitagabend in der Deutschen Eishockey-Liga erwischt. Im Derby bei den Nürnberg Ice Tigers mussten sich die Panther mit 2:6 (1:1, 1:3, 0:2) geschlagen geben, womit sie zugleich das erste Mal in dieser Saison gänzlich ohne Punkte blieben. Am Sonntag (14 Uhr) geht es in der heimischen Saturn-Arena gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven.
„Wir wissen, dass wir auch in Nürnberg unser bestes Eishockey spielen müssen, um dort etwas Zählbares mitzunehmen“, gab Ingolstadts Neuzugang Daniel Schmölz im Vorfeld dieser gerade für ihn besonderen Partie aus. Der 32-Jährige absolvierte die vergangenen vier Spielzeiten im Trikot der Ice Tigers und kehrte nun erstmals als Panther an seine ehemalige Wirkungsstätte zurück. Nicht mit in der Reisegruppe des ERCI ins Frankenland waren die gesperrten Mat Bodie und Riley Sheen (kehrt am Sonntag gegen Bremerhaven zurück) sowie Philipp Preto, Abbott Girduckis (beide überzählig) und Luca Hauf (für DEL2-Kooperationspartner Ravensburg im Einsatz).
Mit dabei war dagegen Youngster Niklas Hübner - und dieser hatte bereits nach 116 Sekunden seinen großen Auftritt. Getreu der alten Eishockey-Weisheit „Jede Scheibe auf den Kasten ist eine gute Scheibe) bugsierte der 20-Jährige das Spielgerät in Richtung gegnerisches Gehäuse. Über Nürnbergs Goalie Leon Hungerecker sowie den Schlittschuh von Hayden Shaw rutschte der Puck zur Ingolstädter Führung über die Torlinie. Es war zugleich Hübners erster DEL-Treffer überhaupt.
Nürnberg kommt immer besser in die Partie
Lange darüber freuen konnten sich die Oberbayern allerdings nicht. Nachdem sie noch ein Powerplay ungenutzt verstreichen ließen, schlugen die Ice Tigers gleich mit ihrer ersten richtigen Möglichkeit zu. Roman Kechter hatte (zu) viel Zeit, um sich Panther-Schlussmann Michael Garteig auszuschauen -1:1 (6.). Auch wenn die Gäste im Anschluss durch Wojciech Stachowiak (8.) und Noah Dunham (10.) durchaus die Gelegenheit auf die erneute Führung hatten, kamen die Hausherren im weiteren Verlauf immer besser in diese Begegnung und waren gleich mehrfach einem weiteren Erfolgserlebnis nahe. Doch sowohl Ryan Stoa (12.) als auch Eugen Alanov (16.) scheiterten jeweils frei stehend am glänzend reagierenden Garteig.
Ingolstadt von seinem „besten Eishockey“ deutlich entfernt
Speziell im zweiten Durchgang war das French-Team dann über weite Strecken von seinem „besten Eishockey“, welches Schmölz gefordert hatte, deutlich entfernt. Erst leistete sich Leon Hüttl in der gegnerischen Zone einen Fehler, den erneut Kechter mit dem 2:1 bestrafte (24.). Als die Panther schließlich vom zweiten „Schlittschuh-Tor“ der Ice Tigers, das diesmal Kenny Agostino gutgeschrieben wurde (28.), profitierten, wurde es im weiteren Verlauf aus ERCI-Sicht wild. Erst brachte Will Graber die Franken im Powerplay wieder in Front (31,), ehe die Ingolstädter innerhalb weniger Sekunden aus einer eigenen Über- eine Unterzahlsituation (Agostino, Garteig) machten. Diese nutzte Ryan Stoa mit einem platzierten Schuss in den Winkel - 4:2 (33.). Die Panther durften sich danach erneut mit einem Akteur mehr auf dem Eis versuchen. Doch so richtig gefährlich wurde es dabei vor Hungerecker nicht.
Endgültig entschieden war dieses fränkisch-oberbayerische Duell letztlich bereits in der 44. Minute: Erneut leistete sich das French-Team einen Scheibenverlust im Spielaufbau. Den ersten Versuch von Kechter konnte Garteig noch parieren, ehe er beim Nachschuss von Cole Maier chancenlos war. Symptomatisch für den „schwarzen Freitag“ aus Ingolstädter Sicht: Verteidiger Morgan Ellis krachte in der eigenen Zone derart unglücklich mit Hauptschiedsrichter Christopher Schadewaldt zusammen, dass Letzterer das Eis vorübergehend verlassen musste und erst nach einer kurzen Erholungspause wieder zurückkehrte. Glück indes für Ellis, dass er diese unglückliche Situation gänzlich unbeschadet überstand (47.).
Dass Garteig kurz nach Eugen Alanovs Treffer zum 6:2 (55.) auch noch angeschlagen für Devin Williams seinen Kasten verließ, passte irgendwie zu diesem tristen ERCI-Abend, an dem die rund 300 mitgereisten Ingolstädter Anhänger ihr Team dennoch bis zum Schluss lautstark unterstützten und feierten.
ERC Ingolstadt: Garteig (56. Williams) - Wagner, Hüttl; Breton, Hübner; Ruopp, Ellis; Ph. Krauß, Pietta, Keating; Agostino, Powell, Bertrand; Schmölz, Stachowiak, Simpson; Nijenhuis, Henriquez, Dunham; J. Krauß. - Tore: 0:1 Hübner (2.), 1:1 Kechter (6.), 2:1 Kechter (24.), 2:2 Agostino (28.), 3:2 Graber (31./PP), 4:2 Stoa (33./PP), 5:2 Maier (44.), 6:2 Alanov (55.). - Zuschauer: 5008.
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