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ERC Ingolstadt: 1:9-Debakel in München: ERC Ingolstadt wird vorgeführt

ERC Ingolstadt

1:9-Debakel in München: ERC Ingolstadt wird vorgeführt

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    Lief meist hinterher: David Warsofsky, der hier Julian Lutz verfolgt, verlor mit dem ERC Ingolstadt beim EHC Red Bull München deutlich mit 1:9.
    Lief meist hinterher: David Warsofsky, der hier Julian Lutz verfolgt, verlor mit dem ERC Ingolstadt beim EHC Red Bull München deutlich mit 1:9. Foto: imago/Eibner

    Die Schlusssirene des 2. Drittels muss den Spielern des ERC Ingolstadt am Sonntagnachmittag wie eine Erlösung vorgekommen sein. Sechs Gegentore hatten sie binnen 14 Minuten kassiert, lagen zu diesem Zeitpunkt bereits mit 1:7 zurück. München spielte wie im Rausch, ließ die Panther wie kleine Kätzchen aussehen. Red Bull machte, was es wollte. War gedanklich schneller und immer einen Schritt voraus. München traf in Überzahl, in Gleichzahl, selbst in Unterzahl. Die Ingolstädter wehrten sich zu wenig, reihten zahlreiche individuelle Fehler aneinander. Am Ende unterlag der ERC mit 1:9 und entging nur knapp der höchsten Niederlage seiner DEL-Historie. Diese ist weiterhin das 0:10 in Köln im November 2006.

    Kapitän Fabio Wagner sprach im Anschluss an das Debakel bei MagentaSport von einer „absolut peinlichen“ Vorstellung, „sowohl im Kollektiv als auch von mir persönlich“. Nach einem guten ersten Drittel habe man im Mittelabschnitt „völlig den Spielfluss verloren, das war ganz, ganz schwach von uns. Sie haben uns hergespielt“.

    Dabei war das erste Drittel noch größtenteils ausgeglichen verlaufen. Die Münchner legten zwar offensiv los und tauchten direkt nach dem Eröffnungsbully das erste Mal vor Kevin Reich auf. Insgesamt aber stand zunächst die Defensive bei beiden Mannschaften im Fokus. Red Bull hatte zwar mehr von der Partie, die erste Großchance gehörte aber den Panthern. Chris Bourque wurde geschickt, lief allein auf Danny aus den Birken zu, verlor jedoch die Kontrolle über den Puck und scheiterte (11.). Auf der Gegenseite konnte Reich zunächst einen Schuss von Konrad Abeltshauser parieren (12.), musste dann das erste Mal hinter sich greifen. Trevor Parkes erhielt in der Mitte zu viel Platz und traf zur Münchner Führung (13.).

    ERC Ingolstadt gleicht aus

    Mit dem 1:0 ging es in den Mittelabschnitt, der für die Gäste sogar noch gut begann. Leon Hüttl fälschte mit der Kelle einen Schlagschuss von Emil Quaas zum 1:1 ab (22.). Es folgten 14 Minuten, die die Panther-Spieler möglichst schnell aus ihrem Gedächtnis werden streichen wollen. Den Anfang machte Austin Ortega, der nach zwei Direktpässen zum 2:1 einschob (26.). Patrick Hager brachte danach seinen Schläger in einen Schuss von Maksymillian Szuber und es stand 3:1 (32.). Dass man einer qualitativ starken Mannschaft wie München keine Räume geben darf und individuelle Fehler eiskalt bestraft werden, bekam der ERC in den nächsten Minuten eindrucksvoll aufgezeigt. Parkes erhöhte in Überzahl auf 4:1 (35.), dann traf Benjamin Smith zum 5:1 (36.). Für Reich war der Arbeitstag damit beendet. Von der Bank musste er mit ansehen, wie der eingewechselte Danny Taylor ebenfalls hinter sich greifen musste. Erst markierte Julian Lutz beim 6:1 (39.) sein erstes DEL-Tor, dann erzielte München einen Treffer, der wohl in keinem Saisonrückblick fehlen wird. Die Panther verloren in Überzahl die Scheibe, Red Bull konterte. Statt selbst abzuschließen, spielte Yasin Ehliz durch die Beine einen Rückpass, Smith schloss ab (40.).

    Im Schlussabschnitt ging es für die Ingolstädter nur noch darum, Schadensbegrenzung zu betreiben. Doch sie machten sich weiterhin das Leben schwer, verloren im Aufbau den Puck – diesmal war es David Warsofsky – und mussten das 8:1 schlucken (46.). Torschütze war Philipp Gogulla. Und das Scheibenschießen ging weiter. Parkes tankte sich durch die löchrige Abwehr, Ben Street traf zum 9:1 (52.).

    ERC Ingolstadt mit drei Heimspielen in vier Tagen

    Nach zuletzt zwei Siegen hat der ERC damit einen herben Rückschlag im Kampf um die direkte Play-off-Qualifikation erlitten. Weil zuvor Bremerhaven mit 4:0 gegen Mannheim gewonnen hatte, beträgt der Rückstand der Panther, die drei Partien weniger absolviert haben. nun elf Punkte. „Wir müssen die Pleite abhaken, haben wichtige Spiele vor uns“, sagte Wagner noch. Am Dienstag und Mittwoch empfängt der ERC jeweils Bietigheim, am Freitag Schwenningen, ehe am Sonntag das letzte Saisonspiel in Köln ansteht.

    Nicht mehr dabei sein wird dann Frederik Storm. Der Stürmer brach sich in München wohl die Hand und wird ebenso wie Verteidiger Ben Marshall in dieser Saison voraussichtlich nicht mehr zum Einsatz kommen. (sb)

    ERC Ingolstadt Reich – Bodie, Jobke; Wagner, Warsofsky; Quaas, Hüttl; Gnyp – DeFazio, Feser, Storm; Bourque, Aubry; Simpson; Höfflin, Pietta, Soramies; Henriquez, McGauley, Flaake – Zuschauer 2954 – Tore 1:0 Parkes (13.), 1:1 Hüttl (22,), 2:1 Ortega (26.), 3:1 Hager (32.), 4:1 Parkes (35./PP), 5:1 Smith (36.), 6:1 Lutz (39.), 7:1 Smith (40./SH), 8:1 Gogulla (46.), 9:1 Street (52.).

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