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Eishockey: Nach 3:4 in Köln: ERC Ingolstadt steht unter Zugzwang

Eishockey

Nach 3:4 in Köln: ERC Ingolstadt steht unter Zugzwang

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    Hart umkämpft: Chris Bourque und der ERC Ingolstadt verloren das erste Spiel bei den Kölner Haien mit 3:4. Am Donnerstag geht es in der Saturn-Arena weiter.
    Hart umkämpft: Chris Bourque und der ERC Ingolstadt verloren das erste Spiel bei den Kölner Haien mit 3:4. Am Donnerstag geht es in der Saturn-Arena weiter. Foto: imago/Vitalii Kliuiev

    Der ERC Ingolstadt hat am Dienstagabend das erste Match in der 1. Play-off-Runde gegen die Kölner Haie verloren. Nach der 3:4 (1:1, 1:2, 1:1)-Niederlage in der Lanxess-Arena müssen die Panther nun am Donnerstag (19.30 Uhr) in der heimischen Saturn-Arena unbedingt gewinnen, um das Saisonende abzuwenden und ein entscheidendes drittes Spiel, das am Freitag ebenfalls in Ingolstadt stattfinden würde, zu erzwingen.

    „Es war ein typisches Play-off-Spiel, die Schiedsrichter haben viel laufen lassen“, sagte ERC-Trainer Doug Shedden. „Köln hat einen guten Job gemacht und viele Scheiben Richtung Tor gebracht.“ Auf diese Weise sei auch der vierte Treffer gefallen.

    Wiedersehen macht bekanntlich Freude: Unter diesem Motto trafen Haie und Panther nur knapp 48 Stunden nach dem packenden Hauptrunden-Finale in Deutschland größtem Eishockey-Tempel erneut aufeinander. Diesmal jedoch unter etwas anderen Vorzeichen. Für beide Mannschaften geht es in dieser kurzen „Best-of-three“-Serie darum, eine bislang enttäuschende Saison 2021/2022 mit dem Einzug in das Play-off-Viertelfinale zumindest noch halbwegs zu retten beziehungsweise im Idealfall sogar noch zu vergolden. Das wohl beste Beispiel hierfür lieferte der ERC Ingolstadt im Jahr 2014 freilich selbst: Nach Platz neun in der Punktrunde und einem „Thriller“ in den Pre-Play-offs gegen die Eisbären Berlin stand am Ende der sensationelle Gewinn der deutschen Meisterschaft. Der damalige Final-Gegner? Natürlich die Kölner Haie, deren Cheftrainer – ebenso wie heute – Uwe Krupp hieß!

    ERC Ingolstadt gerät in Rückstand

    Von derartigen Erfolgsgeschichten sind die Kontrahenten aktuell freilich (noch) weit entfernt. Den ersten „Mini-Schritt“ in diese Richtung tat am Dienstag zunächst der KEC. Nachdem die Hausherren bereits mit viel Schwung und Elan aus der Kabine gekommen waren, dauerte es lediglich 139 Sekunden, ehe der zuletzt überragende ERCI-Schlussmann Kevin Reich hinter sich greifen musste. Maximilian Kammerer setzte sich im Laufduell gegen Leon Hüttl durch und hob die Hartgummischeibe mit der Rückhand über Reichs Schulter zum 1:0 ins Netz. Für den 26-Jährigen fast schon ein ungewohntes Gefühl, nachdem er in den beiden vorangegangenen Partien gegen Schwenningen (7:0) und eben Köln (0:0 nach 60 Minuten) in der regulären Spielzeit keinen Gegentreffer hatte hinnehmen müssen.

    Die erneut arg ersatzgeschwächten Panther (mit den Verteidigern Ben Marshall, David Warsofsky und Mat Bodie sowie Stürmer Frederik Storm fehlten weiterhin vier ausländische Leistungsträger), bei denen Angreifer Chris Bourque (Shedden: „Er war wieder unser bester Spieler“) abermals in der Verteidigung ran musste, schüttelten sich kurz – und antworteten prompt! Mit der ersten guten Gelegenheit in dieser Partie gelang Tim McGauley auf Zuspiel von Davis Koch, der zuvor noch von Ex-Panther Maury Edwards abgedrängt worden war, der wichtige 1:1-Ausgleich (6.).

    Was folgte, war ein überaus körperintensives Spiel von beiden Seiten, indem – wie es sich für Play-off-Eishockey gehört – nahezu jeder Check zu Ende gefahren wurde. Vor allem Haie-Verteidiger Patrick Sieloff fuhr dabei hart, aber zumeist doch fair, alles und jeden zusammen, der sich ihm in den Weg stellte. Brandon DeFazio für die Gäste (18.) und Jon Matsumoto für Köln (19.) hatten bis zur Pause noch die besten Gelegenheiten, scheiterten aber an Justin Pogge (Köln) oder Kevin Reich (Ingolstadt).

    Kölner Haie erhöhen den Druck

    Verlief der erste Abschnitt noch einigermaßen ausgeglichen, erhöhten die Kölner in den zweiten 20 Minuten zusehends den Druck – was in erster Linie daran lag, dass sie nun die vermeintliche Schwachstelle der Panther noch früher attackierten: deren Aufbauspiel! In der 28. Minute war es dann soweit: Als ERCI-Youngster Davis Koch eine Strafe von Reich auf der Sünderbank abbrummte, schoss Haie-Kapitän Moritz Müller seine Truppe wieder in Front. Doch damit nicht genug: Vier Zeigerumdrehungen später reagierte der ehemalige Ingolstädter Meister-Panther Alexander Oblinger nach einem gewonnenen Bully am schnellsten und erhöhte auf 3:1.

    Das Shedden-Team wankte nun gewaltig, suchte krampfhaft einen Weg zurück in dieses Match – und bekam ausgerechnet von einem ihrer Ex-Kollegen „Schützenhilfe“! Maury Edwards rutschte in der gegnerischen Zone aus, verlor den Puck und ermöglichte den Panthern dadurch einen „Zwei-gegen-Eins“-Konter, den Mirko Höfflin nach tollem Pass von Samuel Soramies zum 2:3 vollendete (35.).

    Apropos Soramies: Der junge Deutsch-Finne hätte in der 49. Minute unter den Augen seines Vaters Antti (Stadionsprecher bei den Adler Mannheim) sogar selbst zum Helden werden und diese Partie wieder ausgleichen können. Nach einem Pogge-Abpraller verfehlte er jedoch den leeren (!) Haie-Kasten. Besser machte es dann auf der Gegenseite Landon Ferraro, der einem Müller-Schuss die entscheidende Richtungsänderung gab – 4:2 (52.).

    Schlussoffensive des ERC Ingolstadt wird nicht belohnt

    Die Entscheidung? Mitnichten, denn die Panther zeigten eine beeindruckende Moral, kämpften unverdrossen weiter und kamen tatsächlich durch Jerome Flaake nochmals auf 3:4 heran (55.). Auch wenn Shedden bereits 2.20 Minuten vor der Schlusssirene einen Goalie Kevin Reich zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm und sich die Oberbayern noch einige gute Chancen – DeFazio etwa traf die Latte (59.) – erspielten, blieb es letztlich bei der knappen Niederlage.

    „Wir haben nun fünfmal in dieser Saison gegen Köln gespielt“, sagte Shedden noch. „Vier Partien waren sehr eng. Jetzt fahren wir zurück, wollen es am Donnerstag besser machen und die Serie ausgleichen.“

    ERC Ingolstadt: Reich – Wagner, Bourque; Quaas, Hüttl; Gnyp, Jobke – Höfflin, Pietta, Soramies; DeFazio, Feser, Simpson; Flaake, Aubry, Stachowiak; Koch, McGauley, Henriquez-Morales. – Tore: 1:0 Kammerer (3.), 1:1 McGauley (6.), 2:1 Mo. Müller (28./PP), 3:1 Oblinger (32.), 3:2 Höfflin (35.), 4:2 Ferraro (52.), 4:3 Flaake (55.). – Zuschauer: 10.019.

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