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Eishockey: ERC Ingolstadt: Zwischen Jubel und Ernüchterung

Eishockey

ERC Ingolstadt: Zwischen Jubel und Ernüchterung

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    Sichtlich bedient: Während die Straubing Tigers nicht nur einen ihrer vier Treffer, sondern auch den 4:3-Sieg bejubeln konnten, standen Simon Gnyp (vorne) und seine Teamkollegen vom ERC Ingolstadt erneut mit leeren Händen da.
    Sichtlich bedient: Während die Straubing Tigers nicht nur einen ihrer vier Treffer, sondern auch den 4:3-Sieg bejubeln konnten, standen Simon Gnyp (vorne) und seine Teamkollegen vom ERC Ingolstadt erneut mit leeren Händen da. Foto: Johannes Traub

    Grenzenloser Jubel und sportliche Ernüchterung lagen am Sonntagnachmittag in der Saturn-Arena nur wenige Meter und Stunden voneinander entfernt. Während die Frauenmannschaft des ERC Ingolstadt unmittelbar zuvor in der „Halle 2“ erstmals in der Vereinsgeschichte den Gewinn der deutschen Eishockey-Meisterschaft unter Dach und Fach gebracht hatte, stolpert das Herren-Profi-Team weiter durch die DEL.

    Auch im Heimspiel gegen die Straubing Tigers mussten sich die Panther, die ohne die verletzten Ben Marshall und Wayne Simpson antraten, mit 3:4 (1:2, 1:1, 1:1) geschlagen geben und drohen damit frühzeitig eine „Top Sechs“-Platzierung aus den Augen zu verlieren. Weiter geht es bereits am Dienstag (19.30 Uhr) bei den Eisbären Berlin.

    „Unsere Leistung im ersten Drittel war inakzeptabel. Wir waren insgesamt nicht konsequent genug und haben zu viele Schüsse zugelassen“, resümierte nach der Schlusssirene Ingolstadts Cheftrainer Doug Shedden und ergänzte: „In den beiden darauffolgenden Durchgängen haben wir uns zwar deutlich gesteigert. Doch der 4:3-Führungstreffer der Straubinger hat uns die Luft genommen. Trotz der neuerlichen Niederlagen müssen wir weiter hart arbeiten und versuchen, uns gemeinsam aus dieser schwierigen Lage zu befreien.“

    ERC Ingolstadt ist bis auf Platz neun abgerutscht

    Wenn selbst auf der vereinseigenen Homepage des ERC Ingolstadt im Vorfeld das Aufeinandertreffen mit den Tigers als das „bisher wichtigste Spiel der Saison“ deklariert wird, dürfte spätestens jedem Betrachter klar gewesen sein, um was es für die Panther (mindestens) in der jetzigen „heißen“ Saisonphase geht: Um nichts Geringeres als die direkte Play-off-Qualifikation! Nach zuletzt acht Niederlagen in neun Partien nach der Olympia-Pause waren die Oberbayern bis auf Rang neun abgerutscht und hatten dabei über weite Strecken auch erschreckend schwache Leistungen abgeliefert.

    Grenzenlose Freude: Die Spielerinnen des ERC Ingolstadt sicherten sich zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den deutschen Meistertitel.
    Grenzenlose Freude: Die Spielerinnen des ERC Ingolstadt sicherten sich zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den deutschen Meistertitel. Foto: Daniel Worsch

    Dass Headcoach Doug Shedden dabei phasenweise bis zu sechs Stammkräfte aufgrund von Corona-Erkrankungen und Verletzungen fehlten, wollten vor allem die Profis selbst nicht als Ausrede oder Entschuldigung gelten lassen. „Wir haben einen sehr tiefen Kader, mit dem wir trotz zahlreicher Ausfälle in der Lage sein müssen, Spiele zu gewinnen“, hatte unter anderem Angreifer Mirko Höfflin gleich mehrfach verlauten lassen.

    Dass sein Team seit der Februar-Pause von möglichen 27 Punkten lediglich fünf magere Zähler hatte einfahren können, hatte dabei vor allem einen Grund: Die Fehlerquote der ERCI-Akteure auf dem Eis nahm phasenweise fast schon astronomische Höhen ein. Diesbezüglich glich der erste Abschnitt gegen Straubing einer echten Blaupause. Nachdem Tigers-Stürmer Jan Scheid zunächst nur den Pfosten getroffen hatte (6.), patzte kurz darauf ausgerechnet der „Mannschaftsteil“ der Panther, der sich in den vergangenen Wochen noch als der mit Abstand stärkste präsentiert hatte: der Torhüter! Einen harmlosen Schuss Sandro Schönbergers vom Bullykreis ließ Danny Taylor im kurzen Eck passieren! Und auch beim zweiten Treffer der Gäste hätten die Ingolstädter eigentlich mindestens einen Assistpunkt verdient gehabt. Jason Akeson traf letztlich ins verwaiste ERCI-Gehäuse, nachdem zuvor Leon Hüttl die Scheibe an der gegnerischen blauen Linie verzockt und anschließend Tim McGauley diese nicht aus der Gefahrenzone gebracht hatte (15.).

    Erster Powerplay-Treffer des ERC Ingolstadt seit der Olympia-Pause

    Zwischendurch hatte sich fast schon Historisches vor den 3116 Zuschauern in der Saturn-Arena ereignet! Mit einem Akteur mehr auf dem Eis (Straubings Taylor Leier saß in der „Kühlbox) sowie einer angezeigten Strafe gegen Mike Connolly traf „Rückkehrer“ Frederik Storm zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich (9.). Unglaublich, aber wahr: Nach zuvor neun (!) Begegnungen hintereinander ohne Überzahl-Treffer hatten die Panther wieder einmal in Überzahl getroffen und zumindest diese „schwarze Serie“ beendet.

    Auch wenn sich die Hausherren mit Beginn des zweiten Abschnitts deutlich steigerten und nach einer herrlichen Kombination durch Mat Bodie zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich kamen (22.), gingen sie am Ende – wieder einmal – mit leeren Händen vom Eis! Dies lag einerseits an einem „Geniestreich“ von David Elsner, der seinem Sturmpartner Sandro Schönberger den Puck mit einem „No-Look-Pass“ spektakulär auflegte (2:3/35.) sowie andererseits an einem weiteren Fauxpas von Danny Taylor. Der Panther-Schlussmann wehrte einen harmlosen Zimmermann-Schlenzer zur Seite ab, wo Travis St.Denis unbewacht stand und sich mit dem 4:3-Siegtreffer bedankte (53.). Daran änderte auch das zweite Überzahl-Tor des ERC Ingolstadt durch Mirko Höfflin (3:3/51.) letztlich nichts mehr.

    ERC Ingolstadt: Taylor – Hüttl, Wagner; Warsofsky, Bodie; Jobke, Quaas; Gnyp – Soramies, Pietta, Bourque; Storm, Feser, DeFazio; Höfflin, Aubry, McGauley; Stachowiak, Henriquez-Morales, Flaake. – Tore: 0:1 Schönberger (8.), 1:1 Storm (9./PP), 1:2 Akeson (15.), 2:2 Bodie (22.), 2:3 Schönberger (35.), 3:3 Höfflin (51./PP), 3:4 St. Denis (52.). – Zuschauer: 3116.

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