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Eishockey: 4:5 gegen Mannheim: ERC Ingolstadt fehlen 71 Sekunden zum Sieg

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4:5 gegen Mannheim: ERC Ingolstadt fehlen 71 Sekunden zum Sieg

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    Lieferte nach seiner Corona-Zwangspause ein starkes Comeback ab: Ingolstadts Angreifer Justin Feser (rechts), der jedoch die unglückliche Niederlage gegen Mannheim auch nicht verhindern konnte.
    Lieferte nach seiner Corona-Zwangspause ein starkes Comeback ab: Ingolstadts Angreifer Justin Feser (rechts), der jedoch die unglückliche Niederlage gegen Mannheim auch nicht verhindern konnte. Foto: Johannes Traub

    Der ERC Ingolstadt hat am Montagabend sein ersehntes Erfolgserlebnis nach der Olympia-Pause knapp verpasst. Im Heimspiel gegen die Adler Mannheim führte das Team von Headcoach Doug Shedden nach einer klaren Leistungssteigerung gegenüber den drei vorangegangenen Partien, die allesamt verloren gegangen waren, bis 71 Sekunden vor dem Ende mit 4:3, musste sich dann aber letztlich doch mit 4:5 (2:0, 2:2, 0:2) nach Penaltyschießen geschlagen geben. Bereits am Mittwoch (19.30 Uhr) stehen sich die beiden Kontrahenten in Mannheim erneut gegenüber.

    Aufgrund der Tatsache, dass die beiden zuletzt angesetzten Partien gegen Bietigheim (Freitag) und Augsburg (Sonntag) abgesagt werden mussten, da beide Kontrahenten aus Corona-Gründen nicht einsatzfähig waren, konnten sich die Panther über ein unerwartetes spielfreies Wochenende „freuen“ – wobei sich die Freude darüber doch eher in Grenzen hielt. „Ehrlich gesagt hätten wir schon lieber gespielt, um endlich wieder unseren gewohnten Rhythmus zu finden“, meinte Kapitän Fabio Wagner. Letztlich habe man jedoch „aus dieser Situation das Beste gemacht und in den zusätzlichen Trainingseinheiten weiter an den Dingen gearbeitet, die zuletzt nicht funktioniert haben“.

    Mit einem Sieg soll das Selbstvertrauen gesteigert werden

    Dass man es nun gleich im „Doppelpack“ mit einem echten Hochkaräter wie den Mannheimer Adlern zu tun bekommt, sah Wagner indes durchaus positiv: „Wenn wir zurück in die Erfolgsspur wollen, müssen wir gegen Mannheim an unsere Leistungsgrenze gehen. Und sollte es mit einem Sieg klappen, würde das unser Selbstvertrauen sicherlich steigern.“ Immerhin: Auch wenn mit Mat Bodie und Marc-Louis Aubry (neben Co-Trainer Tim Regan) zwei weitere Akteure zur „Corona-Fraktion“ mit Emil Quaas und Jerome Flaake stießen, feierten die genesenen Ben Marshall und Justin Feser sowie der angeschlagene Frederik Storm ihre Rückkehr. Vor allem das Fehlen der beiden Topscorer Feser und Storm hatte sich im Offensivspiel der Panther zuletzt deutlich bemerkbar gemacht.

    Wie (überlebens-)wichtig dieses Duo für die Ingolstädter ist, wurde im Duell mit den Adlern schnell deutlich. Gemeinsam mit Brandon DeFazio bildeten der Däne und der Deutsch-Kanadier auf Anhieb die spielstärkste und gefährlichste Reihe der Hausherren. So war es schließlich auch kein Wunder, dass beide ERCI-Treffer im ersten Durchgang auf das Konto dieser Sturmreihe gingen. Erst drückte DeFazio nach einem starken Forecheck einen Abpraller von Mannheims Goalie Denis Endras aus kurzer Distanz über die Linie (8./den ersten Schuss hatte Feser abgegeben). Dann reagierte Storm am schnellsten, als die Scheibe nach einem Warsofsky-Pfostenschuss für kurze Zeit frei lag und er diese zum 2:0 ins gegnerische Gehäuse schob (9.). Zwischen beiden Toren hatten gerade einmal 86 Sekunden gelegen.

    ERC Ingolstadt ist kaum wiederzuerkennen

    Überhaupt waren die Panther im Vergleich zu den drei vorangegangenen Partien kaum wiederzuerkennen. Plötzlich wurden in der Defensive wieder Schüsse geblockt, das körperliche Spiel angenommen, konsequent in der eigenen Zone verteidigt und zielstrebig nach vorne gespielt. Während ERCI-Goalie Kevin Reich im ersten Abschnitt kaum einmal richtig eingreifen musste (lediglich Borna Rendulic versprühte nach einem DeFazio-Fehler so etwas wie Gefahr/14.), hatte sein Gegenüber Endras diesbezüglich mehr zu tun. Feser hatte in der 18. Minute sogar das 3:0 auf dem Schläger. Doch bei seinem Versuch mit der Rückhand reagierte der ehemalige deutsche National-Torhüter glänzend.

    Da sich die bis dato erstaunlich passiv auftretenden Kurpfälzer mit Beginn des zweiten Abschnitts entschieden, vor allem auch offensiv an diesem Duell teilzunehmen, bekamen die 2511 Zuschauer in der Saturn-Arena nun eine offene und überaus attraktive Darbietung mit jeder Menge Möglichkeiten sowie vier weiteren Treffern geboten. Zweimal kamen die Adler durch Andrew Desjardins (28./seinen Schuss ließ Reich durch die Schoner rutschen) und Markus Eisenschmid (32.) bis auf ein Tor heran. Doch die wiedererstarkten Panther hatten stets die richtige Antwort parat.

    Zunächst konterte Chris Bourque, der einem Wagner-Schuss die entscheidende Richtungsänderung gab, mit dem 3:1 (28.). Dann war es der aufgerückte Ben Marshall, der ein tolles Zuspiel von Samuel Soramies zum 4:2 nutzte (34.). Weitere „Einschläge“ auf beiden Seiten verhinderte lediglich das Gestänge. So trafen Daniel Pietta (31.), Nigel Dawes (33.) und Frederik Storm (39.) nur Pfosten und Latte. Bitter aus Ingolstädter Sicht: Fünf Minuten vor der zweiten Pause musste Wayne Simpson angeschlagen in die Kabine und kehrte bis zum Schluss auch nicht mehr auf die Eisfläche zurück.

    Borna Rendulic trifft als einziger Schütze im Penaltyschießen

    Nachdem Nationalstürmer David Wolf die Adler in der 42. Minute erneut auf 3:4 herangebracht hatte, erhöhte die Gross-Truppe nochmals die Schlagzahl, musste allerdings bis 71 Sekunden vor der Schlusssirene warten, ehe erneut Desjardins bei „Sechs gegen Fünf“ doch noch zum 4:4-Ausgleich traf. Da in der anschließenden Verlängerung kein Tor mehr fiel, ging es ins Penaltyschießen – und dort sicherte sich Mannheim den Zusatzpunkt, nachdem Rendulic als einziger der sechs Schütze seinen Alleingang erfolgreich verwandelte.

    "Nachdem wir nach der Olympia-Pause keine guten Leistungen gezeigt haben, hat die Mannschaft heute gekämpft und mit Herz gespielt. Ich bin stolz auf die Jungs und überzeugt, dass wir - wenn wir weiterhin so auftreten - auch wieder unsere Partien gewinnen werden", bilanzierte ERCI-Cheftrainer Doug Shedden.

    ERC Ingolstadt: Reich – Marshall, Wagner; Hüttl, Warsofsky; Jobke, Gnyp; Hübner – Storm, Feser, DeFazio; Simpson, Pietta, Bourque; Soramies, McGauley, Höfflin; Brune, Henriquez-Morales, Koch. – Tore: 1:0 DeFazio (8.), 2:0 Storm (9.), 2:1 Desjardins (28.), 3:1 Bourque (28.), 3:2 Eisenschmid (32.), 4:2 Marshall (34.), 4:3 Wolf (42.), 4:4 Desjardins (59./6-5), 4:5 Rendulic (PS). – Zuschauer: 2511.

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