Dass der SV Bertoldsheim am Sonntag den Meistertitel in der A-Klasse Neuburg perfekt machen wird, hatte sich bereits frühzeitig abgezeichnet. Weil Verfolger BSV Neuburg gegen den SV Straß deutlich zurücklag, spielte der Ausgang der eigenen Partie gegen den VfR Neuburg II keine Rolle mehr.
Während am Spielfeldrand die Anhänger freudetrunken sangen und anfeuerten, mühte sich die Mannschaft auf dem Rasen gegen einen Gegner, der zwar ohne Auswechselspieler antrat, sich aber tapfer wehrte und gut verteidigte. Letztlich gewann der SVB durch einen Weitschusstreffer von Philipp Stadler in der 71. Minute, der das Prädikat Traumtor verdient, mit 1:0 und die große Aufstiegspartie konnte beginnen. „Den treffe ich so kein zweites Mal“, sagte Stadler später zu seinem Tor. „Es ist schöner, mit einem Sieg aufzusteigen als mit einem 0:0.“
SV Bertoldsheim steigt in die Kreisklasse auf
Im Sommer hatten Stadler und Martin Riedl gemeinsam das Traineramt in Bertoldsheim übernommen. In der Vorsaison, als der Aufstieg in der Relegation verpasst wurde, waren sie noch als spielende Co-Trainer tätig. Diesmal hat es nun geklappt. „Wir werden bis in die Morgenstunden feiern und erst heimgehen, wenn es hell wird“, kündigte Stadler einen Feiermarathon an. Der Titel sei der verdiente Lohn einer herausragenden Saison. „Wir haben in jedem Training hart gearbeitet. Jeder hat immer alles investiert, auch private Dinge zurückgestellt“, lobte Stadler das Team.
Nach neun Jahren kehrt der SV Bertoldsheim damit in die Kreisklasse zurück. Zwischenzeitlich spielte der Verein von 2017 bis 2021 sogar drei Spielzeiten nur in der B-Klasse. „Der Verein war fast am Boden. In den vergangenen Jahren wurde gute Arbeit geleistet, die jetzt Früchte trägt“, sagte Riedl. „Es ist schön, ein Teil dieser Mannschaft zu sein.“
Dass der Aufstieg verdient ist, zeigen allein die Zahlen. Der SVB ist ungeschlagen, gewann sämtliche direkten Vergleiche gegen die Konkurrenten im Aufstiegskampf. Und kassierte obendrein die wenigsten Gegentore der Liga. „Natürlich waren die Topspiele wichtig“, meinte Riedl, „wir haben aber auch gegen die vermeintlich kleineren Gegner größtenteils unsere Hausaufgaben gemacht.“ Viele Siege seien verdient gewesen, manchmal habe man „ein Quäntchen Glück“ gebraucht, das man sich erarbeitet habe. Das große Ziel ist nun, die Saison ungeschlagen zu beenden. Nächste Woche ist der SVB zum Abschluss noch bei der TSG Untermaxfeld II zu Gast.
SV Bertoldsheim setzt auf Aufstiegsmannschaft
Danach geht es in die Sommerpause, ehe die Vorbereitung auf die kommende Saison in der Kreisklasse Neuburg beginnt. „Als Aufsteiger wird unser Ziel der Klassenerhalt sein“, sagte Stadler. Der Stamm der Mannschaft werde zusammenbleiben, in Sachen Neuzugänge wird das ein oder andere Gespräch geführt. Viel passieren werde aber nicht. „Der Verein steht nicht dafür, Geld auszugeben“, so Stadler. „Die Mannschaft hat sich den Aufstieg verdient und soll die Chance erhalten, sich eine Liga höher zu beweisen.“