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Veranstaltung: Mösler knacken den Weltrekord

Veranstaltung

Mösler knacken den Weltrekord

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    Einmarsch der Gladiatoren: Am Samstagmorgen um acht Uhr ging es für die zehn Schützen los.
    Einmarsch der Gladiatoren: Am Samstagmorgen um acht Uhr ging es für die zehn Schützen los.

    Sportliche Höchstleistungen mit dem Eisstock, dazu Böllersalven, Partystimmung, tropische Temperaturen, Muskelkater, Blasen an den Füßen und am Ende Bier- und Sektduschen. Am Pfingstwochenende herrschte im Donaumoos Ausnahmezustand.

    Zehn Männer der TG Königsmoos knackten den Rekord im Dauer-Eisstockschießen, den seit August 2013 mit 32 Stunden und zwölf Sekunden der SV Neureichenau aus Niederbayern gehalten hatte, und verbesserten die alte Bestmarke gar um zwei Stunden, zehn Minuten und 35 Sekunden. Mit einer Gesamtzeit von 34 Stunden, 10 Minuten und 47 Sekunden schafften die Stockerer damit den Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde. Einzig, was an diesem historischen Wochenende daneben ging, war die im Vorfeld getägigte Schätzung von 500 Gästen. Denn gekommen waren über 3000 Besucher, die bei ansteckender Stimmung alle auf ihre Kosten gekommen sind.

    „Super Jungs, das haben wir toll hingekriegt. Hoffentlich hält unsere Marke recht lange“, strahlte am Sonntagnachmittag Manfred Ziegler mit Blick auf die Uhr und auf das Thermometer mit 35 Grad im Schatten. Der 33-jährige Mösler hatte dazu die Schnapsidee, wie er den Auslöser bezeichnet. Bei einer Internet-Recherche auf der Guinness-Weltrekord-Website drückte der Stengelheimer den Button „Rekord knacken“ und löste mit der Registrierung eine Lawine aus. Es folgte von den zehn Teilnehmern nicht nur ein intensives Training, sondern eine organisatorische Höchstleistung des gesamten Vereins. „Alles ist angerichtet, vom Festzelt bis hin zu den Sonnenschirmen und wir sind gut drauf“, so Ziegler zum Startschuss am Samstag in der Früh um 8 Uhr.

    Zuerst krachten die Böller und dann knallten die Metallringe vom über vier Kilogramm schweren Sportgerät. Aufgeteilt hatten sich die Kameraden in zwei Teams, weiß und blau, wovon immer eine Moarschaft mit je vier Männern die Daube sowie die gegnerischen Stöcke im Visier hatte. Vorgegeben waren mindestens drei Spiele in einer Stunde. Eines vorweggenommen: Mit insgesamt 127 Partien wurde die Vorgabe mehr als erfüllt. „Was zählt, ist das Ergebnis und die geschlossene Mannschaftsleistung“, betonte Ziegler nach dem Marathon. Müdigkeitserscheinungen gab es freilich auch. „Bei mir war die schwächste Phase in der Früh um fünf Uhr, gerade da, als es langsam hell wurde und die letzten Partygäste weg waren“, so Michael Herrmann. Jeder Teilnehmer spielte vier Stunden durch, dann gab es eine Stunde Pause. Und da wurden die Stockerer von Physiotherapeuten betreut und massiert.

    „Unglaublich, wie das immer wieder aufgebaut hat“, berichtet Stefan Fischer. Das bestätigt auch Werner Hartwig, mit 51 Jahren der älteste Teilnehmer. „Was uns auch angetrieben hat, waren die begeisterten Zuschauer, tagsüber und fast die ganze Nacht“, so Hartwig. Das Rahmenprogramm war gespickt mit Party, einem kulinarischen Angebot und Einheizern, wie Musik und der Vorsitzende Karl-Heinz Schäffer. Seine Moderationen gaben den Stockschützen auf den aufgeheizten Pflastersteinen der 13 Meter langen Bahn stets einen Motivationsschub. Hochgerechnet ergibt das pro Teilnehmer rund 22,5 Kilometer, die in den gut 34 Stunden absolviert wurden.

    „Was ich hervorheben muss, sind die guten Leistungen während des ganzen Rekords“, schwärmte der Königsmooser Bürgermeister Heinrich Seißler, der in der offiziellen Jury mit dabei war. Unterbrochen wurde der Marathon erstmalig, nachdem die Rekordmarke von 32 Stunden und zwölf Sekunden geschafft war mit einer Bierdusche und einem kräftigen Schluck aus der Radlermaß. Ansonsten haben sich die Sportler überwiegend mit Wasser und Obst fit gehalten. Anders, nachdem der letzte Stock geschossen war. Dann knallten die Sektkorken und es wurden La-Ola-Wellen mit den Zuschauern getanzt. „Das ist nicht nur für unseren Verein, sondern für den gesamten Stocksport eine Aufwertung“, resümierte Manfred Ziegler.

    Bildergalerie

    zum Rekord bei uns im Internet unter http://www.augsburger-allgemeine.de/bilder/neuburg/

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