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Umfrage: Große Enttäuschung, aber auch Verständnis

Umfrage

Große Enttäuschung, aber auch Verständnis

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    Servus Fans: Für Brett Olson und den ERC Ingolstadt ist die Saison 2019/2020 vorzeitig beendet.
    Servus Fans: Für Brett Olson und den ERC Ingolstadt ist die Saison 2019/2020 vorzeitig beendet. Foto: Johannes Traub

    Seit Dienstagabend, 18.01 Uhr, ist es amtlich: Die DEL-Saison 2019/2020 ist offiziell beendet. Sprich: Die anstehenden Play-offs wurden seitens der Deutschen Eishockey-Liga abgesagt. Grund dafür sind die Verbote diverser Bundesländer (unter anderem auch Bayern), Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Zuschauern stattfinden zu lassen. Die Neuburger Rundschau hat sich beim ERC Ingolstadt umgehört.

    lClaus Gröbner (Geschäftsführer ERC Ingolstadt): „Wir müssen diese Situation nun für uns erst einmal bewerten. Es ist natürlich schade, dass die Spiele nicht stattfinden können. Die Fans bekommen für bereits gekaufte Karten ihr Geld zurück (Anm. d. Red: Offizielles schriftliches Statement)“.

    lTimo Pielmeier (Torhüter ERC Ingolstadt): „Es war schon ein harter Schlag, als die Meldung vom Saisonende am Dienstagabend rausgekommen ist. Als Eishockey-Spieler – unabhängig von der Liga – bereitest du dich bereits während des gesamten Sommers auf die neue Saison beziehungsweise die ’geilste’ Zeit des Jahres, die Play-offs, vor. Und wenn du dann nicht die Möglichkeit bekommst, dort zu spielen, ist das schon extrem enttäuschend und frustrierend. Ob das jetzt die richtige Entscheidung war, kann ich nicht beurteilen, da ich mich mit dem Thema Corona-Virus nicht wirklich auskenne. Wenn man aber nach Italien blickt, wo ja bereits Ausnahmezustand herrscht, kann man das Ganze schon nachvollziehen. Letztlich ist es ja das Ziel, dass sich diese Krankheit nicht weiter ausbreitet. Absolut einverstanden bin ich, dass es in dieser Spielzeit keinen deutschen Meister gibt. Eishockey lebt speziell von den Play-offs, in denen bekanntlich alles passieren kann.“

    lTim Wohlgemuth (Stürmer ERC Ingolstadt): „Als ich von der Entscheidung der DEL gehört habe, war ich zunächst schon etwas überrascht. Ich bin davon ausgegangen, dass die Play-offs – ebenso wie im Fußball – ohne Zuschauer ausgetragen werden. Dennoch bin ich der Meinung, dass es letztlich die richtige Entscheidung ist. Man muss auf der einen Seite das gesundheitliche Risiko von Spielern und Fans, auf der anderen aber auch den wirtschaftlichen Faktor bei den Vereinen sehen. Dass in dieser Saison kein deutscher Meister gekürt wird, geht in meinen Augen in Ordnung. Natürlich ist es bitter für Vereine wie München, Mannheim oder Straubing, die sich nach einer tollen Hauptrunde eine hervorragende Ausgangsposition für die Play-offs geschaffen haben. Aber letztlich kann man ja auch als Zehnter den Titel holen. Was das Thema Nationalmannschaft betrifft: Momentan kann ich mir kaum vorstellen, dass die diesjährige Weltmeisterschaft in der Schweiz stattfindet. Aber das ist Spekulation.“

    lDavid Elsner (Stürmer ERC Ingolstadt): „Bereits nach dem Dienstags-Training hat uns Sportdirektor Larry Mitchell in einem kurzen Meeting mitgeteilt, dass unter anderem eine sofortige Absage der Saison im Raum steht. Als das Ganze dann am Abend bestätigt wurde, war die Überraschung nicht mehr ganz so groß. Persönlich kann ich nur sagen, dass es in meinen Augen die absolut richtige Entscheidung ist. Am Ende hat die Gesundheit der Spieler und Zuschauer höchste Priorität. Und wenn diese gefährdet ist, muss man schlichtweg einschreiten. Rein sportlich betrachtet ist es natürlich schade. Aber letztlich blieb der Liga keine andere Wahl.“

    lHans Detsch (Stürmer ERC Ingolstadt): „So richtig überraschend kam das Ganze für mich jetzt nicht. Ein Eishockey-Match ohne Zuschauer ist eigentlich kaum vorstellbar. Zum einen fehlt die Stimmung in den Arenen, zum anderen müssten die Vereine auf jede Menge Eintrittsgelder verzichten. Für Eishockey-Deutschland ist es aber natürlich sehr schade, dass die schönste Zeit des Jahres nun ausfällt, nachdem wir in der Hauptrunde 52 Partien alles gegeben haben. Aber letztlich muss man mit dieser Entscheidung leben – zumal die Gesundheit aller ohnehin das Wichtigste ist. Würde man sich beispielsweise im Stadion anstecken und dann das Virus weitertragen, wäre damit natürlich auch keinem geholfen.“

    lBrett Olson (Stürmer ERC Ingolstadt): „Nun, das ist für alle eine ungewohnte und einmalige Situation. Wir haben uns gemeinsam durch 52 Hauptrunden-Begegnungen gekämpft, um jetzt dort zu sein, wofür man die vorangegangenen Monate hart gearbeitet hat: die Play-offs! Und nun ist von heute auf morgen die Saison vorbei. Die Deutsche Eishockey-Liga, deren Vereine und die bayerische Staatsregierung haben es sicherlich nicht einfach gemacht, solche Entscheidungen zu treffen. Wenn man zudem sieht, dass auch in anderen Ländern bereits der Spielbetrieb eingestellt wurde, denke ich, dass es eine richtige Entscheidung ist, die getroffen wurde. Wie es jetzt genau für uns weitergeht, kann ich heute noch nicht sagen. Es wird am Mittwoch ein Team-Meeting geben, indem unter anderem besprochen wird, was die besten beziehungsweise möglichen Optionen sind.“

    lPetra Vogl (Fanbeauftragte des ERC Ingolstadt): „Ich hatte damit eigentlich schon am Montagabend gerechnet beziehungsweise habe am Dienstag den ganzen Tag nur noch auf eine Bestätigung gewartet. Die Enttäuschung ist definitiv sehr groß, da die Play-offs die geilste Zeit der Saison darstellen, in denen es richtig zur Sache geht. Zudem wäre es in den Pre-Play-offs auch noch zum ersten Mal gegen Augsburg gegangen, was für zusätzliche Brisanz gesorgt hätte. Dennoch kann ich diese Entscheidung schon nachvollziehen. Auch wenn sicherlich auch etwas Panikmache dabei ist, geht es in erster Linie darum, das Virus einzudämmen. Und wenn das auf diese Art und Weise möglich ist, muss man diesen Schritt auch tun. Was ich allerdings nicht verstehe, ist die Tatsache, dass beispielsweise Fußballspiele wie am Wochenende in Berlin (gegen Bayern München, Anm. d. Red.) mit Zuschauern durchgeführt werden. Hier muss es eine einheitliche Regelung geben.“

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