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Schütz: "Wie ein schöner Traum"

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Schütz: "Wie ein schöner Traum"

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    Hat derzeit wahrlich gut lachen: Stürmer Felix Schütz (vorne links) erzielte gegen die USA und Dänemark jeweils einen Treffer. Foto: dpa
    Hat derzeit wahrlich gut lachen: Stürmer Felix Schütz (vorne links) erzielte gegen die USA und Dänemark jeweils einen Treffer. Foto: dpa Foto: dpa

    Gratulation zum Erreichen der Zwischenrunde. Was hat bei der Mannschaft nach dem Sieg gegen Dänemark überwogen: Erleichterung oder Freude?

    Schütz: Zunächst einmal vielen Dank! Nun, die Anspannung vor diesem entscheidenden Duell war sowohl beim Trainerteam als auch uns Spielern schon sehr groß. Wir konnten uns ja nicht darauf verlassen, dass Finnland am Abend die USA schlägt. Daher wollten wir mit einem Sieg unbedingt selbst das Ticket für die Zwischenrunde lösen. Und genau so sind wir dann aufgetreten.

    "Früher 0:1-Rückstand hat uns nicht aus der Bahn geworfen"

    Auch der frühe 0:1-Rückstand hat uns nicht aus der Bahn geworfen. Wir sind mittlerweile als Mannschaft so stark und gefestigt, dass wir weiter die Ruhe bewahren, an uns glauben und vor allem bis zum Umfallen kämpfen. Der verdiente Erfolg war dann letztlich die Belohnung für unser Auftreten.

    Sie sind erst während der Vorbereitung zum DEB-Team gestoßen. Nun dürfen Sie in der ersten Reihe zusammen mit Philip Gogulla und Marcel Goc ran, haben bereits zwei Treffer erzielt und wurden nach der Partie gegen Dänemark auch noch als bester deutscher Spieler ausgezeichnet. Sehen die Fans derzeit den besten Felix Schütz aller Zeiten?

    Schütz: (lacht) Ja, das stimmt. Die letzten beiden Wochen waren für mich wirklich wie ein schöner Traum. Wobei ich ehrlich zugeben muss, dass ich es immer noch nicht ganz realisiert habe, den Siegtreffer im Auftaktmatch gegen die USA erzielt zu haben. Natürlich ist es für einen persönlich immer etwas Schönes, wenn es gut läuft und man auch noch Tore schießt. Doch viel wichtiger ist die Tatsache, dass man damit seiner Mannschaft helfen kann. Und genau das möchte ich auch in den nächsten Begegnung tun.

    Stichwort "Nächste Begegnungen": In der Zwischenrunde warten nun die Teams aus Russland, der Slowakei und Weißrussland. Wie stehen die Chancen fürs Viertelfinale?

    Schütz: Ich denke, dass der bisherige Turnierverlauf deutlich gezeigt hat, dass man wirklich gegen jeden Kontrahenten gewinnen, aber auch verlieren kann. Auch wenn die Russen mit Sicherheit zu den Topfavoriten bei dieser Weltmeisterschaft gehören, sind wir mit Sicherheit nicht chancenlos. Wenn es uns gelingt, gerade in der Defensive sehr kompakt zu stehen und ihnen die Spielfreude zu nehmen, ist auf alle Fälle eine Überraschung drin. Und auch gegen die beiden anderen Teams brauchen wir uns wahrlich nicht zu verstecken. Fakt ist: Wir wollen uns unter allen Umständen für das Viertelfinale qualifizieren.

    Schielt man im DEB-Lager - zumindest mit einem Auge - auch schon mal auf eine Medaille?

    Schütz: Natürlich ist das noch ziemlich weit weg und wir sollten uns zunächst auch auf jedes einzelne Match zu 100 Prozent konzentrieren, bevor wir uns mit anderen Dingen beschäftigen. Auf der anderen Seite habe ich jedoch immer wieder betont, dass man sich als Sportler eigentlich immer die größtmöglichen Ziele stecken muss, da man ansonsten auch nicht weiterkommt. Denn wenn man sich mit etwas zufriedengibt, bleibt man stehen oder entwickelt sich zurück.

    Welche Rolle spielt eigentlich der Heimvorteil bei dieser Weltmeisterschaft?

    Schütz: Der ist natürlich schon enorm. Es ist einfach ein geiles Gefühl, wenn die Zuschauer hinter dir stehen und dich lautstark unterstützen - und das gerade auch in Situationen, in denen es nicht so gut läuft beziehungsweise hinten liegst. So etwas gibt dir als Spieler nochmals den letzten "Push" und setzt weitere Kräfte frei. Ich kann nur sagen, dass es für mich bislang schon ein unvergessliches Erlebnis ist, das hoffentlich noch sehr lange anhalten wird.

    Sie haben die letzten beiden Spielzeiten in der American Hockey-League (AHL) bei den Portland Pirates, dem Farmteam der Buffalo Sabres, verbracht. Wie werden Ihre bisher überragenden Leistungen bei dieser Weltmeisterschaft in Nordamerika wahrgenommen?

    Schütz: Eine gute Frage. Grundsätzlich ist es sicherlich immer positiv, wenn man auf der internationalen Bühne wie bei einer WM gute Leistungen bringt. Ob mir das allerdings in der kommenden Saison entscheidend weiterhelfen wird, wenn es darum geht, den Sprung in den Kader der Buffalo Sabres zu schaffen, ist jedoch eher fraglich.

    "Es ist wichtig, topfit in die jeweiligen Camps zu gehen"

    Diesbezüglich ist es schon viel wichtiger, dass man bereits topfit in die jeweiligen Trainingscamps geht und sich dort von seiner besten Seite präsentiert. Aber klar, wenn du eine gute Weltmeisterschaft gespielt und dadurch viel Selbstvertrauen getankt hast, hilft dir das persönlich sicherlich auch weiter.

    Bleiben wir beim Thema NHL: Verfolgen Sie trotz WM-Stress die derzeitigen Play-Offs in der National Hockey-League?

    Schütz: Ja, auf alle Fälle. Ich habe daher natürlich auch mitbekommen, dass Titelverteidiger Pittsburgh Penguins im Conference-Halbfinale gegen die Montreal Canadiens rausgeflogen ist.

    Und was sagt der Experte Felix Schütz: Welches Team holt sich in diesem Jahr den Stanley Cup?

    Schütz: Schwer zu sagen. Aber ich tippe zumindest mal darauf, dass sich in den beiden Conference-Finals die San Jose Sharks gegen die Chicago Blackhawks sowie die Montreal Canadiens gegen die Boston Bruins, die wiederum im Halbfinale ihr siebtes Match gegen Philadelphia gewinnen, durchsetzen werden. Vor allem den Canadiens würde ich es wünschen, dass sie am Ende den Cup holen. Unglaublich, aber beim siebten Aufeinandertreffen mit den Penguins in Pittsburgh waren zeitgleich über 20 000 Montreal-Anhänger in der heimischen Arena und haben sich dort diese Partie auf Großleinwand angesehen. Wenn die "Habs" tatsächlich am Schluss tatsächlich triumphieren würden, gäbe es in Montreal sicherlich einen Ausnahmezustand.

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