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Radsport: International auf Tour

Radsport

International auf Tour

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    „Gesundes Karlshuld“ unterwegs – die Teilnehmer am „Drei-Länder-Giro“: (v.l.) Robert Leidl, Markus Meyer, Anton Karmann, Oskar Seidel, Willi Lehmeier.
    „Gesundes Karlshuld“ unterwegs – die Teilnehmer am „Drei-Länder-Giro“: (v.l.) Robert Leidl, Markus Meyer, Anton Karmann, Oskar Seidel, Willi Lehmeier. Foto: Foto: priv.

    Karlshuld Während sich der überwiegende Rest der Truppe bei der Schrobenhausener Spargeltour abstrampelte, gaben Anton Karmann, Willi Lehmeier, Robert Leidl, Markus Meyer und Oskar Seidel von der Radsportinitiative „Gesundes Karlshuld“ am vergangenen Sonntag ihr diesjähriges internationales Debüt beim „Drei-Länder-Radgiro“ durchs Dreiländereck Österreich, Italien und die Schweiz.

    Start und Ziel befinden sich in Nauders im Tiroler Oberland. Auf einer Streckenlänge von insgesamt 168 Kilometer sind dabei 3300 Höhenmeter zu bewältigen. Neben dem Ofenpass (2149 Meter) sind mit dem Stilfser Joch (2757 Meter) und dem Umbrail (2503 Meter) nebenbei die höchsten Gebirgspässe Italiens sowie der Schweiz zu überqueren. Das absolute Highlight dabei sind selbstredend die 48 Kehren des Passo dello Stelvio, die sich mit nahezu 2000 Höhenmetern am Stück ausgehend von Prad im Südtiroler Vinschgau entlang des Sulden-Baches in die vegetationslose Eis- und Felsenregion des zweithöchsten befestigten Alpenpasses empor winden. Bis Trafoi (1543 Meter) hält sich das Kurvengeschlängel noch in Grenzen, doch ab dem Ortsausgang führt die Straße unwiderstehlich nur noch gen Himmel. Tafel Nummer 22 ist das Startsignal für den sechs Kilometer langen, furchterregenden finalen Steilhang an dem sich die wie übereinandergestapelten Rampen im Zickzack bis zur Passhöhe nach oben ziehen. Es gilt, eine scheinbar senkrecht aufsteigende Felswand zu bezwingen.

    Mut, fahrerisches Können und höchste Aufmerksamkeit gefragt

    Mut, fahrerisches Können und vor allem allerhöchste Aufmerksamkeit erfordert die rasante Abfahrt über die 33 Kehren des Umbrail hinunter nach Santa Maria im schweizerischen Münstertal. Die Besonderheit dabei ist, dass die Passstraße nicht durchgehend asphaltiert ist und deshalb ein zweieinhalb Kilometer langes Teilstück auf einer Naturstraße zurückzulegen ist. Passend zum Namen steigt an der unmittelbar danach anschließenden Auffahrt zum Ofenpass die Betriebstemperatur der Gipfelstürmer nochmals auf Maximalwerte. Mit Höllentempo mit bis knapp unter die 90-Stundenkilometer-Marke geht es im Anschluss hinunter nach Zernez im Engadin. Ähnlich rasant werden auch die letzten 50 Kilometer den Inn entlang bis Martina heruntergespult. Wer dabei allerdings seine letzten Körner verheizt, sieht sich angesichts der abschließend noch zu pedalierenden elf Kehren an der Norbertshöhe vor eine fast unlösbare Aufgabe gestellt.

    All dies bravourös gemeistert haben die fünf „Gesunden Karlshulder“. Markus Meyer war nach 6:27:18 Stunden zurück in Nauders. Das Ziel erreicht haben danach Anton Karmann in 6:57:11 Stunden, Oskar Seidel (7:09:09 Stunden) und Willi Lehmeier (7:16:13 Stunden). Die vier konnten sich damit deutlich im ersten Viertel des mit Profis und Lizenzfahrern der verschiedensten Kategorien gespickten, insgesamt mehr als 3000 Teilnehmer umfassenden Starterfeldes platzieren. Robert Leidl, offenbar noch etwas geschwächt durch einen krankheitsbedingten Trainingsrückstand im Frühjahr, war 8:54:04 Stunden unterwegs.

    Als „Irrsinn auf zwei Rädern“ – bezugnehmend auf den tragischen Ausgang des Zugspitzlaufs von vor drei Jahren – betitelte die Tiroler Zeitung am Tag danach das diesjährige Bergzeitfahren „Kaunertaler Gletscherkaiser“, an dem Oskar Seidel bereits drei Tage vor dem „Giro“ am Fronleichnamstag teilgenommen hatte. Bei katastrophalen Wetterbedingungen, strömendem Regen, Graupel- und Schneeschauern vom Start in Feichten bis hinauf zum Kaunertaler Gletscher in 2750 Metern Höhe wurden den Fahrern bei Temperaturen um den Gefrierpunkt die letzten Reserven abverlangt. Bezeichnend, dass von 390 Gemeldeten lediglich 199, darunter auch neun eisenharte Damen, völlig durchnässt und bis auf die Knochen durchgefroren das eisige Ziel erreichten.

    Für Seidel war dies nach schier endlos erscheinenden 1:54:04 Stunden der Fall. In der entsprechenden Altersklasse (es gibt nur drei davon) reichte dies zu Platz 28.

    Training Die Rennradler von „Gesundes Karlshulder“ treffen sich jeden Sonntag um 8.30 Uhr auf dem Parkplatz vor der Karlsapotheke in Karlshuld zu einer drei- bis vierstündigen Ausfahrt. Interessierte sind immer willkommen.

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