Staudheim Die Erfahrung, dass Erfolge manchmal ganz schön schmerzhaft sein können, musste Claver Kouakou gestern Nachmittag auf dem Sportplatz des FC Staudheim machen. Als Schiedsrichter Albert Stemmer um Punkt 16.46 Uhr die A-Klassen-Partie zwischen den Hausherren und dem SV Bertoldsheim beendete, stand fest, dass die Gäste ihren letztjährigen „Betriebsunfall“ Kreisklassen-Abstieg nach nur einem Jahr vorzeitig repariert hatten. Und wie es sich für einen Meistertrainer gehört, bekam Kouakou von seinen Schützlingen die obligatorische Bierdusche verpasst. Dumm nur, dass dabei das überdimensionale Weizenglas am Kopf des patschnassen SVB-Übungsleiters zerschellte und eine Schnittwunde an der Stirn hinterließ, die noch prompt auf dem Platz verarztet wurde. Doch mit der Gewissheit, die Rückkehr in die Kreisklasse Neuburg geschafft zu haben, war der Schmerz für Kouakou zweifelsohne leichter auszuhalten. Im Gegenteil, mit einer großen SVB-Fahne in der Hand strahlte er über das ganze Gesicht und wirkte sichtlich erleichtert.
„Claver hat sicherlich einen großen Anteil an unserem Aufstieg“, sagt der 2. Vorsitzende des SV Bertoldsheim Alexander Weigl. „Er hat es geschafft, der Truppe den Spaß am Fußballspielen wieder zu vermitteln.“ Dass man letztlich derart souverän den Gang in die Kreisklasse antreten kann (sämtliche Begegnungen in der Rückrunde wurden genommen), kam nicht nur für Weigl „ziemlich überraschend. Man darf nicht vergessen, dass wir eigentlich während der gesamten Spielzeit mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hatten. So haben wir praktisch die komplette Hinrunde ohne Christopher Hackenberg sowie in der Rückrunde ohne unseren Spielertrainer agiert“.
Den Hauptgrund für diesen tollen Erfolg hat der stellvertretende Vereinschef indes schnell ausgemacht: „Wir hatten eine echte Mannschaft auf dem Platz, die vom ersten Spiel an großartig harmoniert hat. Dadurch ist es uns auch gelungen, einige knappe Partien, die durchaus anders hätten ausgehen können, zu gewinnen.“ Daher werde es laut Weigl auch im Hinblick auf die kommende „geile Kreisklassen-Saison“ keinen Umbruch innerhalb des Kaders geben: „Wir planen mit dem jetzigen Team. Momentan stehen weder Ab- noch Neuzugänge fest.“
Auch bei der gestrigen Auswärtspartie in Staudheim demonstrierten die Kouakou-Schützlinge nochmals ihre Ausnahmestellung in der A-Klasse Neuburg. Bereits zur Pause stand nach Toren von Thomas Gomez (15./22.) sowie einem verwandelten Handelfmeter von Alexander Scheuermann (44.) der Sieg sowie der damit verbundene vorzeitige Aufstieg fest. Da konnten es die Gäste sogar leicht und locker verschmerzen beziehungsweise darüber lachen, welch ein „Kunststück“ Torjäger Thomas Gomez in der 60. Minute gelang. Nachdem der 40-Jährige von der Mittellinie aus alleine auf den gegnerischen Kasten zulaufen konnte und FC-Schlussmann Dominik Zach bereits ausgespielt hatte, schien das 4:0 Formsache. Doch statt den Ball ins leere Tor zu schieben, traf Gomez nur den linken Pfosten, womit es beim 3:0-Endstand blieb. Der anschließenden Sause tat dies freilich keinen Abbruch...
FC Staudheim: Dominik Zach, Manfred Knoll, Martin Wenger, Andreas Rossmann, Stefan Kapfer, Tobias Schneider, Christoph Degmayr, Martin Aschenmeier, Philipp Gawlik, Roland Haschner, Robert Zinsmeister; Paul Braun, Wolfgang Zinsinger.
SV Bertoldsheim: Matthias Hudler, Christian Lang, Gerry Michl, Iwo Sommer, Tobias Kugler, Benjamin Libal, Christian Hüttenhofer, Christopher Hackenberg, Thomas Gomez, Alexander Scheuermann, Steffen Munninger; Axel Kouakou, Daniel Schimak, Thomas Müller.
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Zahlreiche Bilder vom Spiel Staudheim gegen Bertoldsheim sowie der anschließenden Aufstiegsfeier gibt es unter
www.neuburger-rundschau.de/bilder