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NR-Doppelpass: Zwischen Erleichterung und Wehmut

NR-Doppelpass

Zwischen Erleichterung und Wehmut

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    Vorbildlicher Einsatz: Trotz der schwierigen sportlichen Saison konnte sich der SV Straß auf seinen Kapitän Daniel Jester (rechts) immer verlassen. In der kommenden Saison trägt der 26-Jährige das Trikot des Gemeinde-Rivalen TSV Burgheim.
    Vorbildlicher Einsatz: Trotz der schwierigen sportlichen Saison konnte sich der SV Straß auf seinen Kapitän Daniel Jester (rechts) immer verlassen. In der kommenden Saison trägt der 26-Jährige das Trikot des Gemeinde-Rivalen TSV Burgheim. Foto: xh

    Wenn der bereits als Absteiger feststehende SV Straß am morgigen Sonntag (15 Uhr) auf den BSV Berg im Gau trifft, dann ist es nicht nur das (vorerst) letzte Heimspiel der SVS-Kicker in der Kreisliga Ost. Auch für Kapitän und Eigengewächs Daniel Jester ist es der finale Heimauftritt im Trikot des SV Straß. Der 26-Jährige wechselt zur neuen Saison zum Gemeinde-Rivalen TSV Burgheim. Wir haben mit dem Familienvater gesprochen.

    Mal Hand auf’s Herz: Sind Sie froh, dass die Saison 2016/2017 unmittelbar vor dem Ende steht oder kommt angesichts Ihres bevorstehenden letzten Heimauftritts in Straß doch etwas Wehmut auf?

    Was die sportliche Situation betrifft, bin ich ehrlich gesagt schon froh, dass es bald vorbei ist. Die letzten Ergebnisse haben ja gezeigt, dass es aufgrund unserer personellen Situation nicht gerade einfach ist. Wenn man eine Klatsche nach der anderen bekommt, dann macht das nicht wirklich großen Spaß – wobei man den Jungs, die auf dem Platz stehen, definitiv keinen Vorwurf machen kann. Da würde es auch nichts bringen, wenn man herumbrüllt oder die Teamkollegen anschreit. Darum bin ich schon der Meinung, dass es für alle – Spieler, Fans und Verantwortliche – ganz gut ist, wenn man jetzt einmal durchschnaufen kann.

    Und wie sieht es bei Ihnen persönlich aus?

    Klar, für mich ist das schon eine besondere Situation. Ich werde das Ganze sicherlich vermissen – gerade unsere Anhänger, die immer hinter uns gestanden und uns unterstützt haben. Selbst dann, wenn es sportlich nicht nach Wunsch lief. Von dem her habe ich auf alle Fälle gemischte Gefühle.

    Sie haben seit Ihrem siebten Lebensjahr ausschließlich für den SV Straß gespielt. Was bleibt aus diesen vielen Jahren bei Ihrem Heimatklub hängen?

    Definitiv sehr viel Positives! Ich habe in dieser Zeit unzählige Freundschaften geschlossen, die Fans sind cool – und ein Teil meiner Familie ist ja nach wie vor in der Vorstandschaft tätig. Beispielsweise sind meine beiden Schwestern Kassier und Schriftführer. Alleine deshalb bin ich auch nach wie vor mit dem SV Straß verwurzelt und werde immer ein Auge drauf werfen, wie es dort weitergeht. Was das Fußballerische betrifft, habe ich dort meine Ausbildung genossen, viele Trainer erlebt, von denen ich etliches lernen konnte – und langweilig ist es in all den Jahren auch nie geworden! Seit ich im Senioren-Bereich kicke, bin ich mit der ersten Mannschaft jeweils dreimal auf- und abgestiegen. Von dem her gab es also auch immer genügend Gründe, entsprechend zu feiern (lacht).

    Wie schwer ist Ihnen die Entscheidung gefallen, den SV Straß zu verlassen?

    Einfach habe ich es mir sicherlich nicht gemacht. Ich wechsle ja bekanntlich zum TSV Burgheim. Viele haben mich angesprochen und gefragt, warum es denn ausgerechnet dorthin sein muss, da es ja der Erzrivale ist, gegen den man in der nächsten Saison auch noch spielt. Im Endeffekt war es für mich aber die logische Entscheidung. Als ich damals aus der Jugend gekommen bin, waren wir ein kompletter Jahrgang mit meinen ganzen Kumpels. Von diesem sind aktuell nur noch Stefan Pils und Daniel Hutter dabei. Jetzt kommt ohnehin eine neue Generation nach. Und ich möchte in meinen verbleibenden Fußballer-Jahren einfach noch einmal etwas anderes probieren.

    Warum ist Ihre Wahl eben ausgerechnet auf den TSV Burgheim gefallen?

    Ich denke, dass wir in der neuen Spielzeit beim TSV Burgheim eine hervorragende Mannschaft beieinander haben. Darüber hinaus kenne ich natürlich auch den neuen Trainer Harry Grimm aus unserer gemeinsamen erfolgreichen Zeit in Straß sehr gut. Von dem her bin ich überzeugt, dass das super passt.

    Sie haben es bereits angesprochen: In der Kreisklassen-Saison 2017/2018 wird es zweimal zum Duell zwischen dem TSV Burgheim und SV Straß kommen. Was denken Sie, wie es sein wird, plötzlich Ihren ehemaligen Teamkameraden gegenüberzustehen?

    Vielleicht stehen wir uns ja sogar dreimal gegenüber (lacht). Der SV Straß feiert in diesem Jahr sein 70-jähriges Jubiläum mit einem Turnier, bei dem auch der TSV Burgheim eingeladen ist. Ich werde jetzt kein Problem haben, gegen Straß zu spielen beziehungsweise zu Harry Grimm sicher nicht sagen: Stell’ mich bitte nicht auf! Ich habe schon Lust darauf, zu zeigen, dass ich ein ganz ordentlicher Fußballer war und bin.

    Würden Sie sagen, dass die Duelle mit dem SV Straß Ihre persönlichen „Highlight-Spiele“ in der kommenden Saison sind?

    Ja, das denke ich auf alle Fälle. Es wird sicher auch spannend zu sehen sein, wie die ganzen Leute reagieren, wenn ich im Trikot des TSV Burgheim in Straß auflaufe. Aber auch für mich persönlich sind da natürlich viele Emotionen im Spiel.

    Ein sportliches „Highlight“ ist die noch laufende Kreisliga-Spielzeit mit dem SVS nicht. Was nehmen Sie trotz des Abstiegs aus dieser Saison mit?

    Vor allem zahlreiche Erfahrungen! Auch wenn die meisten Ergebnisse nicht positiv waren, habe ich in Sachen Spieltempo oder auch körperliche Komponente viel gelernt. Man kann das mit der Kreisklasse überhaupt nicht vergleichen. Das ist zwar nur eine Liga Unterschied – aber das Niveau ist deutlich anspruchsvoller. Ein gutes Beispiel ist der FC Affing, wo etliche ehemalige Regionalliga- oder Bayernliga-Kicker aktiv sind. Ich würde daher schon sagen, dass mich dieses Jahr definitiv weitergebracht hat.

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