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Marathon: Einsame 42,195 Kilometer für den guten Zweck

Marathon

Einsame 42,195 Kilometer für den guten Zweck

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    Marcus Köhler lief einen einsamen Marathon für den guten Zweck.
    Marcus Köhler lief einen einsamen Marathon für den guten Zweck. Foto: TSV Neuburg

    Neuburg/München Sechs Mitglieder des TSV Neuburg, vier Tage und ein Spendenmarathon: Am Osterwochenende starteten Neuburger Sportler am Münchener Ostermarathon, der von den Organisatoren des Generali München Marathons aus organisiert worden war.

    Da man sich die 42,195 Kilometer individuell auf die vier Feiertage aufteilen konnte, baute der eine einen Sprint zum Bäcker ein, während der andere die letzten Kilometer im Kreis um den Häuserblock lief. Ob auf dem eigenen Laufband oder in der freien Natur: Voraussetzung zur Teilnahme war lediglich, Abstand zu Mitmenschen zu halten und anstatt eines Startgeldes mindestens zehn Euro an das Bayerische Rote Kreuz München zu spenden. Alleine fühlten sich die Neuburger trotzdem nicht, denn insgesamt starteten über 2.500 Sportler aus über 15 Ländern. Die gespendeten 30.000 Euro werden nun etwa für Schutzausrüstung und die Unterstützung von Rettungsdienstmitarbeitern verwendet.

    Marcus Köhler macht auf das Ereignis aufmerksam

    Die Sportfreunde wurden auf das Ereignis aufmerksam, als ihr Trainingskollege Marcus Köhler sie darüber informierte. Der erfahrene Marathonläufer startete bereits dreimal bei dem echten Marathon in München, der aufgrund von Corona abgesagt worden war. „Neben dem Trainingseffekt stand für mich der gute Zweck im Vordergrund, und da habe ich den anderen natürlich Bescheid gegeben“, erzählt er. Köhler lief den Marathon auf alle vier Tage verteilt. Die ersten 17 Kilometer sei er „Probe“ gelaufen, da er seinen Leistungsstand noch nicht kannte. Am Ostermontag gab er noch einmal alles und zog das Tempo an. Insgesamt brauchte er für den Marathon 3:39:28 Stunden.

    Kai Golowko nahm am Ostermarathon teil.
    Kai Golowko nahm am Ostermarathon teil. Foto: TSV Neuburg

    Mit seiner Marathonzeit von 3:47:00 Stunden ist auch Stefan Heckl sehr zufrieden. „Ich laufe eigentlich das ganze Jahr über sehr viel. Da es sehr spontan war, bin ich am Sonntag dann eher gemütlich gelaufen.“ Er teilte sich die Strecke in drei Etappen ein und joggte dabei unter anderem durch Sehensand, Sinning und Rohrenfels.

    Was besonders war an diesem Wettkampf: Die Läufer konnten freiwillig auch mehr als die verpflichtenden 42 Kilometer laufen – die Marathonzeit würde dann entsprechend berechnet werden. Das machte auch Heckl, der an diesem Wochenende nicht etwa einen Marathon, sondern über 51 Kilometer lief.

    Ehepaar Freilinger startet gemeinsam

    In der M60 startete das langjährige TSV-Mitglied Anton Lautner. Er lief sogar zwei Kilometer mehr als vorgeschriebenen – und das als einziges Vereinsmitglied am Stück. „Um Beweise zu sammeln, hatte ich mich auch einmal in ein Café gesetzt und den Beleg behalten, so war der Marathon verhältnismäßig entspannt“, erinnert sich Lautner und lacht. Während des Wettkampfs holte er bei Gerolfing seinen Freund Jürgen Siebenhüter aus Bergheim ein. „Ich habe mich sehr gefreut, als seine Schwiegermutter mir in Weichering eine Banane zur Stärkung auf den Weg mitgab.“ Seine Strecke verlief neben Ingolstadt auch über Maxweiler, Neuburg und Joshofen, wo Lautner schließlich bei sich zu Hause einkehrte. Nach knapp 45 Kilometern und damit einer umgerechneten Marathonzeit von 5:16:13 Stunden hatte Lautner es geschafft.

    Die beiden Unterstaller Andrea und Hans-Jürgen Freilinger starteten gemeinsam. Als Ehemann Hans-Jürgen den Marathon auf zwei Halbmarathons am Karfreitag und Ostermontag aufteilte, packte sie der Ehrgeiz und tat dasselbe. „Anstatt bei Kilometer 35 aufzuhören, lief ich die letzten sieben Kilometer um unseren Häuserblock. Nach der fünften Runde hatte ich es endlich geschafft“, erzählt Andrea Freilinger und freut sich über ihre Marathonzeit von 4:10:33 Stunden. Hans-Jürgen Freilinger benötigte 3:24:47 Stunden.

    Während die Kinder zu Hause aufs Frühstück warteten, sprintete Kai Golowko mal eben eine drei Kilometer lange Strecke zum Bäcker. Als er sich für den Ostermarathon anmeldete, nahm er aber bereits an einem virtuellen Ironman teil. „Dafür konnte ich die Laufstrecke aber für beide Wettkämpfe einbringen.“ Die Doppelbelastung sieht man seiner Marathonzeit von 3:13:52 Stunden aber nicht an: Er war sogar der Schnellste der Neuburger.

    Fest steht, dass sich die Neuburger Sportler auch in Zeiten von Corona nicht die Freude an Wettkämpfen nehmen lassen. Sie alle sind sich einig: Der gute Zweck war Motivation genug, um eine derartige Herausforderung auch ohne Zuschauer zu meistern.

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