In der Woche zuvor hatte ihn bei den bayerischen Titelkämpfen im Ingolstädter Hindenburgpark noch eine hartnäckige Erkältung ausgebremst und auf den fünften Platz zurückgeworfen. Bei den deutschen Crosslauf-Meisterschaften, die in diesem Jahr in Markt Indersdorf (Landkreis Dachau) stattfanden, drehte Hans-Jürgen van Gemmeren aus Oberhausen jedoch voll auf. Das für den MTV 1881 Ingolstadt startende „Läufer-Denkmal“ bot in der Altersklasse M60 ein taktisch exzellentes Rennen, das am Ende mit einer völlig unerwarteten Bronzemedaille belohnt wurde.
Auf dem Treppchen bei den „Deutschen“: Wenn ihm dies vor Beginn des Rennen jemand prophezeit hätte, der 61-Jährige wäre vermutlich in lautes Lachen ausgebrochen. Trotz – oder vielleicht gerade wegen – der schweren 6000 Meter langen Strecke, die steile Anstiege oder rasante Bergabpassagen auf durchwegs matschigem Untergrund enthielt, zeigte sich van Gemmeren hellwach und kontrollierte in jeder Phase des Rennens das Geschehen.
„Ich habe vorsichtig begonnen und konnte daher zum Schluss noch einige Läufer einsammeln“, erklärte der drahtige Athlet, für den Laufen eine Art Lebenselixier darstellt, am Schluss zufrieden. In 26.44 Minuten passierte er schließlich als Dritter die Ziellinie und musste lediglich zwei weiteren Bayern, nämlich dem neuen deutschen Crosslaufmeister Elmar Fried (TV Geiselhöring) und Hugo Mann (TSV Penzberg), den Vortritt lassen. (rk)