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Leichtathletik: Fantasiegebilde wird Wirklichkeit

Leichtathletik

Fantasiegebilde wird Wirklichkeit

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    Vorne weg: Lisa Basener aus Oberhausen lief bei den bayerischen Crosslauf-Meisterschaft in Markt Indersdorf und bei der „Deutschen“ im niedersächsischen Löningen der Konkurrenz davon.
    Vorne weg: Lisa Basener aus Oberhausen lief bei den bayerischen Crosslauf-Meisterschaft in Markt Indersdorf und bei der „Deutschen“ im niedersächsischen Löningen der Konkurrenz davon. Foto: Reinhard Köchl

    Es ist der Moment, von dem vor allem junge Sportler träumen: Die ersten großen Meisterschaften, Nervosität, prickelnde Atmosphäre, viele Zuschauer, scheinbar übermächtige Konkurrenz, und am Ende steht man plötzlich ganz oben auf dem Treppchen.

    Für Lisa Basener aus Oberhausen wurde dieses Fantasiegebilde am vergangenen Wochenende tatsächlich Realität. Der erst 13-jährige läuferische Rohdiamant war mit seinem Verein MTV 1881 Ingolstadt zu den deutschen Crosslauf-Titelkämpfen ins niedersächsische Löningen gefahren, „ohne jeden Erwartungsdruck, nur um erste Erfahrungen zu sammeln“, wie dessen Trainer Reinhard Köchl (Neuburg) die Zielsetzung umriss. Was dann am Ende der 2310 Meter auf der anspruchsvollen, mit Bergen und Geländewechseln nur so gespickten Crossstrecke von Löningen herauskam, überraschte wirklich alle. Mit einem Vorsprung von gleich 13 Sekunden vor der Zweitplatzierten Ninja Schweppe (LG Lemgo) gewann Lisa Basener die Konkurrenz der Altersklasse W 14 in 8:59 Minuten.

    „Damit habe ich nicht gerechnet“, war dann auch die erste Reaktion der verdutzten Goldmedaillengewinnerin, die sich im Laufe des Rennens immer wieder spannende Positionskämpfe mit anderen Läuferinnen lieferte und am Ende aufgrund ihrer gewachsenen Wettkampfhärte und ihrer sehr guten Ausdauerwerte die Konkurrenz einfach in Grund und Boden rannte. In der Gesamtwertung des U16-Laufes kam Basener als Vierte hinter drei W15-Läuferinnen ins Ziel, die Altersklassenwertung sah sie am Schluss jedoch als beste deutsche Crossläuferin ihres Jahrgangs 2000. „Lisa ist eines der größten Talente, das wir momentan im sowieso schon laufstarken Bayern haben“, charakterisierte Landestrainer Jörg Stäcker die Qualitäten der Schülerin des Neuburger Descartes-Gymnasiums. Für Stäcker gilt es nun abzuwarten, wie sich ihre läuferischen Qualitäten während der Pubertät entwickeln würden. Wichtig sei dabei ein vielseitiges und dosiertes Training. Dabei werde sich langsam herauskristallisieren, ob Basener ihre spätere sportliche Heimat eher auf den Mittelstrecken oder im Langstreckenbereich findet. Schon im vergangenen Jahr belegte sie mit ihrer 800-Meter-Bestzeit von 2:22,07 Minuten auf Bundesebene Rang drei in der Altersklasse W 13.

    Schon eine Woche zuvor hatte Lisa Basener bei den bayerischen Crosslaufmeisterschaften in Markt Indersdorf mit einem hervorragenden Rennen ihre großen Möglichkeiten angedeutet. Dass dabei in der Altersklasse W 14 „nur“ der Vizemeistertitel auf einem selektiven 2250 Meter langen Rundkurs in exzellenten 8:15 Minuten heraussprang, war lediglich einer unerwarteten Tempoverschärfung ihrer Konkurrentin Felipa Uebelhack (TSV Bad Aibling) zuzuschreiben, die der jungen MTV-Athletin an diesem Tag „den Zahn zog“. Dennoch zeigte sich ihr Coach auch mit der Silbermedaille auf Landesebene hochzufrieden. „Das Wichtigste war, dass Lisa endlich den Schneid aufbrachte, auch mal ein hohes Anfangstempo mitzugehen“, meinte Reinhard Köchl. „Bisher hat sie sich davor immer ein wenig gescheut.“ Ein Lernprozess, der offenbar auf fruchtbaren Boden fiel: Den verdienten Lohn durfte die Oberhausenerin dann ja bekanntlich sieben Tage später in Löningen einstreichen.

    Ein weiterer Oberhausener im Trikot des MTV 1881 Ingolstadt, nämlich „Lauf-Urgestein“ Hans-Jürgen van Gemmeren, schlug sich bei den bayerischen Cross-Meisterschaften in Markt Indersdorf prächtig. Der 60-Jährige belegte auf der 5250 Meter langen Strecke unter 21 Startern einen exzellenten sechsten Rang in 21:21 Minuten. (rk)

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