Man muss das Laufen natürlich grundsätzlich mögen, macht man sich zu Fuß auf vom Altmühltal ins Donautal. Diejenigen aber, die gerne Laufen – und das waren am Sonntag rund 540 Läuferinnen und Läufer –, waren begeistert vom Lions-Lauf. Denn nicht nur die Organisation funktionierte einwandfrei. Auch Petrus hatte ein Einsehen und machte aus dem Partnerschafts-Lauf der Lionsclubs Neuburg und Eichstätt ein sonniges Event.
Bereits pünktlich um 10 Uhr strahlte die Sonne im sonst um diese Jahreszeit eher nebligen Altmühltal mit den Teilnehmern um die Wette. Landrat Anton Knapp und Lions-Präsident Hans Gerstmair schickten die Läufer auf die 23,6 Kilometer lange Strecke, die es in sich hat. Bereits nach den ersten eineinhalb Kilometern entlang der Altmühl kommt eine zwei Kilometer lange Steigung heraus aus dem Flusstal. Das geht gehörig in die Knochen. Was dann folgt, sind gleich mehrere Geländewellen. Man läuft also von Steigung zu Steigung.
„Ich habe die Strecke deshalb aus psychologischen Gründen schon trainiert“, erzählt Paul Leikam. Er grämte sich nach dem Zieleinlauf ein bisschen – aber nur ein kleines bisschen, dass er die Strecke nicht unter zwei Stunden geschafft hat. Arne Zühl aus Oberhausen ist die Zeit völlig egal: „Ich laufe rein um des Spaßes Willen.“ Der 55-Jährige ist einiges in Laufschuhen unterwegs, so um die 1800 Kilometer werden es im Jahr. „Ich laufe jeden zweiten Tag und am liebsten alleine. Das macht den Kopf frei, man treibt ohne großen Aufwand Sport in der freien Natur“, so Zühl.
Im Ziel freuten sich die Lions-Mitglieder und Zuschauern mit jedem einzelnen Läufer. Dr. Veit Mikayska leitet gerade den Neuburger Lionsclub als Präsident. Er nahm zusammen mit Gerstmair und dem Bundestagsabgeordneten Dr. Reinhard Brandl die Läufer im Ziel in Empfang. Als Erster rauschte Heiko Middelhoff um 11.20 Uhr über die Ziellinie. Er erreichte damit sein Ziel, den Vorjahressieger Martin Stier zu schlagen. Dieser kam als Dritter hinter Gustavo Miguel Lenz, der den zweiten Platz belegte, ins Ziel. Alle drei waren glücklich über den Ausgang – wie auch alle anderen Läufer. Bei den Frauen dominiert Lisa Maria Heimisch die Konkurrenz. Sie siegte vor Dejanira Juarez Garci und Rita Gottleuber.
Aus Unterstall nahmen gleich vier „Winters“ am Lionslauf teil. Uwe hatte nach dem Lauf eine interessante Zahl parat. Sein Schrittzähler stand bei über 25400, als er die Ziellinie überquerte.
Lions-Präsident Gerstmair lobte die Zusammenarbeit der beiden Lionsclubs in Neuburg und Eichstätt: „Es besteht eine dicke Bande zwischen den beiden Städten. Denn Neuburg war bei der Gründung des Lionsclubs in Eichstätt 2001 unser Patenverein. Uns verbindet eine enge Freundschaft. Und daher organisieren wir nun schon seit 14 Jahren diesen Lauf zusammen.“ Neuburgs Lions-Präsident Mikayska addierte die seither aufgebrachten Spenden auf über 50000 Euro: „Da wandert nichts in die Organisation, sondern direkt an die Kartei der Not und an die Rumänien-Hilfe von Dr. Rodica Leporda.“ Damit erreicht der Lions-Lauf nicht nur Läufer und Zuschauer als Sportevent, sondern auch viele Hilfsbedürftige durch sein Spenden-Aufkommen.
Möglich sei dies allerdings nur durch die vielen freiwilligen Helfer, so Mikayska weiter, wie das Bayerische Rote Kreuz mit seiner Suppenküche oder die THW’s und Feuerwehren in den Gemeinden, die kräftig mithelfen. In Adelschlag, Nassenfels und Unterstall wurden auch heuer wieder Verpflegungsstationen eingerichtet. Und in der Parkhalle wartete wieder das üppige Buffet der Lions-Frauen auf die Teilnehmer Den Läufern scheint es zu gefallen. Heuer wurde ein neuer Teilnehmerrekord vermeldet.
Bei uns im Internet
Zahlreiche Bilder vom 14. Lionslauf zwischen Eichstätt und Neuburg gibt es in einer Bildergalerie unter
www.neuburger-rundschau.de/bilder