Vier Tage vor Saisonbeginn steht der Aufsteiger in die Kreisliga Ost, TSV Burgheim, ohne Stammtorhüter da. Grund ist der plötzliche Wechsel von Mehmet Özdemir zum Lokalrivalen VfR Neuburg. Kein Wunder, dass Burgheims Trainer Peter Krzyzanowski stocksauer ist: „Mehmet hat mir gesagt, dass er vom VfR ein finanzielles Angebot bekommen habe, dass er nicht ausschlagen konnte.“ Ein Verhalten, das Krzyzanowski nicht nachvollziehen kann: „Vor allem bei einem Liga-Konkurrenten ist das absolut nicht in Ordnung.“
Der Wechsel außerhalb der regulären Wechselfrist war nur möglich, weil die Neuburger Özdemir einen Amateurvertrag angeboten haben. Der Aufsteiger aus Burgheim steht nun vor vollendeten Tatsachen und muss sich ab sofort auf die Suche nach einem neuen Torwart machen. Zumindest am Donnerstagabend war dieser noch nicht in Sicht. „Wir müssen uns mit dem Verein zusammensetzen und uns eine Lösung überlegen“, erklärt Krzyzanowski. Möglich sei ein Einsatz von Routinier Thomas Karmann oder sogar, dass ein Torhüter aus der Jugend am Sonntag um 15 Uhr zwischen den Pfosten steht. Denn Fußball gespielt wird am Wochenende dennoch.
Zu Gast in Burgheim ist dann der BC Adelzhausen. Der morgige Kontrahent ist für den ehemaligen VfR-Coach kein Unbekannter. „Für mich ist Adelzhausen ein absoluter Wunschgegner. Denn gegen so einen starken Gegner weiß man gleich nach dem ersten Spiel, wo man steht“, erläutert der Übungsleiter und fügt hinzu: „Sind meine Jungs am Sonntag gut drauf, dann können wir Adelzhausen vielleicht sogar schlagen.“
Alle Augen sind an diesem Wochenende wohl aber vermutlich auf den VfR Neuburg gerichtet. Mit dem überstürzten Wechsel von Özdemir haben die Neuburger zwar einen neuen Torhüter. Ob dieser jedoch tatsächlich schon an diesem Wochenende zwischen den Pfosten stehen wird, ist aufgrund des gestrigen Feiertages fraglich. Doch auch beim VfR wird man sich nun auf den Start der Kreisliga Ost und den ersten Gegner konzentrieren. Mit einem Auswärtsspiel beim SC Griesbeckerzell haben die Neuburger zudem gleich ein schweres erstes Los gezogen. „Griesbeckerzell war in der vergangenen Saison eine der stärksten Mannschaften mit einer extrem starken Offensive“, analysiert Coach Naz Seitle den Gegner.
Und um zu gewinnen, will der VfR-Trainer mehr Kampfgeist von seiner Mannschaft sehen: „Wir haben in der Vorbereitung meistens ohne Körpereinsatz gespielt.“ Das muss sich in den Punktspielen sicherlich ändern. „Vor allem unsere jungen Spieler müssen den Kontakt zum Gegner suchen“, nimmt Seitle seine Jungs in die Pflicht.
Allgemein zieht der Übungsleiter der Lilaweißen vor dem Beginn der Saison 2014/2015 deshalb eine gemischte Bilanz: „Mit der Trainingsleistung bin ich sehr zufrieden. Nur die letzten Vorbereitungsspiele waren nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte.“
Während der Wechsel von Özdemir die Liga sicherlich noch etwas beschäftigen wird, starten der BSV Berg im Gau sowie die DJK Langenmosen etwas leiser in die neue Kreisliga-Saison. Die DJK ist bereits heute zu Gast beim Aufsteiger SSV Alsmoos-Petersdorf. Die Elf um Coach Stefan Weber beendete die vergangene Spielzeit auf dem achten Tabellenrang. Auch in der neuen Saison wird das Ziel deshalb vorerst Klassenerhalt heißen. Nötig sind dazu mindestens 40 Punkte. Den ersten „Dreier“ könnten die DJK freilich gleich am besten gegen den Neuling aus Alsmoos-Petersdorf einfahren.
Ebenfalls einen Aufsteiger empfängt der BSV Berg im Gau. Die Truppe um Trainer Holger Heimisch ist morgen um 15 Uhr Gastgeber für den TSV Hollenbach. Der BSV ist im ersten Heimspiel sicherlich der klare Favorit und wird nach der etwas unglücklichen vergangenen Saison heiß auf einen Sieg zum Auftakt sein.