Als der SC Rohrenfels 25 Jahre alt wurde, gaben sich Hansi Müller und Wolfgang Overath die Ehre. Mit der Uwe-Seeler-Traditionself traten die Fußballstars zur Jubiläumsfeier in Rohrenfels an. Ab heute feiert der Verein sein 50-jähriges Bestehen. Auch diesmal stellten die Organisatoren ein buntes Festprogramm auf die Beine. Höhepunkt ist das Turnier der ersten Mannschaften.
Ende vergangenen Jahres begannen in Rohrenfels die Vorbereitungen auf das runde Jubiläum. Stets mittendrin war Georg Wurm. Der Vorsitzende erzählt voller Leidenschaft von seinem Verein, auch wenn er dem Klub erst seit 2008 angehört. In einer Chronik vom Anfang bis heute hat der SC Rohrenfels seine 50-jährige Geschichte aufgearbeitet.
Alles begann vor einem halben Jahrhundert bei einer Schafkopfrunde beim Kriegl-Wirt in Ergertshausen, als die Idee entstand, in Rohrenfels einen Fußballverein ins Leben zu rufen. Anton Wolfelsperger sen. und Jakob Gritschneder waren die treibenden Kräfte, sodass am 12. Juni 1965 bei einer Versammlung unter dem Vorsitz von Altbürgermeister Johann Narr der SC Rohrenfels gegründet wurde. 85 Mitglieder traten dem neuen Verein damals bei.
Sportlich war aller Anfang schwer. Als „Brotzeitmannschaft“ wurde die Truppe zunächst spöttisch bezeichnet. Die Trikots musste man sich zu Beginn gar vom VfR Neuburg ausleihen. Mehr als der letzte Tabellenplatz in der C-Klasse Neuburg, der untersten Spielklasse, sollte dann auch nicht herausspringen.
Als erster Meilenstein der Vereinsgeschichte erfolgte 1967 die Einweihung des jetzigen Sportplatzes an der Baierner Straße. Die sogenannte „Rossweide“ wurde von der Gemeinde Rohrenfels zur Verfügung gestellt und sowohl für sportliche als auch schulische Zwecke verwendet.
Georg Wurm hat sich an so manchen Abenden mit langjährigen Vereinsmitgliedern unterhalten und dabei die ein oder andere unterhaltsame Geschichte zu Ohr bekommen. Eine Anekdote erzählt er über das Vereinslokal Löwenklause, in das der Verein 1970 wechselte. „Es waren nicht genug Duschen vorhanden und das Wasser floss anschließend die Treppen hinunter.“ Der Wirtin habe das aber nichts ausgemacht, berichtet Wurm lachend.
Heute ist der SC Rohrenfels ein Einspartenverein. Zwischenzeitlich gab es ab 1970 eine Tischtennisabteilung, die allerdings wegen Mangel an geeigneten Spielräumen 1979 wieder aufgelöst werden musste.
Dafür ging es bei den Fußballern weiter vorwärts. Nach der Erweiterung des Fußballgeländes im Jahr 1989/90 wurde die Sportplatzsanierung mit einem wahren Paukenschlag gefeiert. Die Uwe-Seeler-Traditionself mit Weltmeistern von 1974 zeigte ihre Fußballkünste in Rohrenfels. Die Partie zum 25. Jubiläum lockte 1200 Zuschauer auf die Anlage.
Auch sportlich verzeichnete der Verein erste Erfolge. 1994/95 gelang der Aufstieg in die damalige B-Klasse. Ein weiteres entscheidendes Jahr in der Vereinsgeschichte sollte 2004 werden. Der Neubau des Sportheims und die Verpflichtung von Helder Fernandes als Spielertrainer löste eine gewisse Aufbruchstimmung im Verein aus und wurde mit dem Aufstieg in die Kreisklasse Neuburg gekrönt. Fernandes ist auch heute noch als Spielertrainer in Rohrenfels aktiv.
Mit seiner jetzigen Mannschaft tritt Fernandes am Wochenende zum Jubiläumsturnier mit insgesamt acht Mannschaften an. Einen weiteren Höhepunkt des Festes stellt der Ehrenabend am Samstag dar, bei dem einige Gründungsmitglieder ausgezeichnet werden und der Verein vom Bayerischen Fußballverband die „Goldene Raute“ erhält. Wurm jedenfalls freut sich ganz einfach auf „ein schönes Fußballfest“ in Rohrenfels.