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Interview mit Ski-Star: Anja Pärson: „Das macht mich sehr stolz und glücklich“

Interview mit Ski-Star

Anja Pärson: „Das macht mich sehr stolz und glücklich“

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    Schnelle Frau, schnelles Auto: Ski-Star Anja Pärson nahm am Montag ihren neuen Audi R8, den sie bei einer Tombola am Rande der Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen gewonnen hatte, in Empfang.
    Schnelle Frau, schnelles Auto: Ski-Star Anja Pärson nahm am Montag ihren neuen Audi R8, den sie bei einer Tombola am Rande der Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen gewonnen hatte, in Empfang. Foto: Foto: Dirk Sing

    Die Liste ihrer Erfolge ist lang und überaus beeindruckend. Neben einer olympischen sowie sieben WM-Goldmedaillen gewann Anja Pärson auch zweimal die Gesamtwertung des Alpinen Ski-Weltcups. Zudem ist die 30-jährige Schwedin eine von vier Athletinnen, die bislang in allen fünf Weltcup-Disziplinen mindestens einmal gewann. Gestern Vormittag kam nun eine weitere „Trophäe“ hinzu. Am Rande der Alpinen Ski-Weltmeisterschaft 2011 in Garmisch-Partenkirchen führte Hauptsponsor Audi eine Tombola mit attraktiven Preisen unter allen Medaillen-Gewinnern durch. Ein glückliches Händchen bewies dabei Anja Pärson, die für die kommenden drei Wochen nun stolze Besitzerin eines blauen Audi R8/V10 ist. Wir sprachen mit der Ausnahmeathletin.

    Herzlichen Glückwunsch zum „neuen“ Auto! Wie groß ist die Freude darüber beziehungsweise welche Gegend werden Sie damit in den nächsten drei Wochen „unsicher“ machen?

    Pärson: (lacht) Vielen Dank! Nachdem wir bereits im letzten Jahr in meinem Heimatland Schweden einen Tag lag auf einer Flugstrecke nahezu alle Audi-Modelle einmal ausprobieren durften, freut es mich jetzt natürlich riesig, dass ich über einen längeren Zeitraum ein solches Auto fahren darf. Ich habe meinen Wohnsitz zwar in Monaco, verbringe aber während des Sommers auch einige Wochen daheim in Schweden, wo es eigentlich immer etwas zu tun gibt. Dennoch werde ich sicherlich ausreichend Zeit finden, einige Kilometer mit dem R8 zu fahren.

    Lassen Sie uns kurz auf die vergangene Saison im Ski-Weltcup zurückblicken. Wie fällt mit einigen Wochen Abstand Ihr persönliches Fazit aus?

    Pärson: Nun, es war sicherlich eines der bislang schlechtesten Jahre in meiner Karriere. So bin ich beispielsweise zum ersten Mal in keiner Weltcup-Einzel- beziehungsweise Gesamtwertung auf das Podest gekommen. Aus diesem Grund habe ich mich auch entschieden, in der kommenden Saison nochmals voll anzugreifen – zumal ich weiß und es auch schon oft bewiesen habe, dass ich schnell fahren kann.

    Auch wenn Sie mit der abgelaufenen Saison nicht zufrieden waren: Bei der diesjährigen Weltmeisterschaft in Garmisch-Partenkirchen sprangen am Ende zwei Bronzemedaillen in der Super-Kombination und im Team-Wettbewerb heraus. Mit welchen Erinnerungen blicken Sie auf diese Groß-Veranstaltung zurück?

    Pärson: Nachdem es sowohl bei einer Olympiade als auch WM nie einfach ist, Medaillen zu gewinnen, bin ich diesbezüglich natürlich sehr zufrieden. Natürlich wäre es noch schöner gewesen, wenn eine weitere „Goldene“ hinzugekommen wäre. Doch ich habe jetzt in allen Disziplinen – sei es bei Olympischen Spielen als auch bei einer WM – mindestens eine Medaille geholt – und das macht mich auf alle Fälle sehr stolz und glücklich.

    Ein weiterer positiver Aspekt dürfte sicherlich auch Ihr Abfahrtssieg am 5. März 2011 in Tarvis gewesen sein. Schließlich war es nicht nur Ihr erster Weltcup-Erfolg seit über einem Jahr, sondern auch der erste Abfahrts-Triumph nach über zwei Jahren...

    Pärson: Ja, das ist richtig! Nachdem ich zuvor schon sehr gut in Form war, jedoch bei einigen Rennen Pech mit dem Wetter, sprich kurzfristigen Absagen, hatte, wollte ich die Abfahrt in Tarvis unbedingt gewinnen – und glücklicherweise hat es dann ja auch geklappt! Für mich war es eine perfekte Bestätigung, dass ich nach wie vor in der Lage bin, auf höchstem Niveau mitzuhalten und um Siege mitzukämpfen.

    2004 und 2005 konnten Sie sich als Weltcup-Gesamtsiegerin die „große Kristallkugel“ sichern. In diesem Jahr gelang dieses Kunststück nun Maria Riesch. Ist die Deutsche eine würdige „Nachfolgerin“?

    Pärson: Auf alle Fälle! Maria ist gerade in der ersten Saisonhälfte sehr gut und schnell gefahren. Zum Ende hin kamen dann natürlich auch die Nerven etwas ins Spiel. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig es gerade beim ersten Mal ist, diese Kugel zu gewinnen. Du machst dir in der entscheidenden Phase über so viele Dinge Gedanken und kannst eigentlich gar nicht mehr befreit auftreten. Aber Maria hat das prima gemacht und es freut mich auch sehr, dass es nach Lindsay Vonn wieder einmal eine andere Frau geschafft hat, die Gesamtwertung für sich zu entscheiden.

    Wagen wir noch einen kurzen Ausblick auf die kommende Saison! Was haben Sie sich für den Winter vorgenommen?

    Pärson: Nun, ich möchte mich eigentlich nahezu ausschließlich auf die Abfahrt und den Super-G konzentrieren. Nachdem ich in diesen beiden Disziplinen bislang die Kugel noch nicht gewinnen konnte, wäre es natürlich toll, wenn es diesmal klappen würde. Dagegen werde ich künftig wohl im Slalom künftig nicht mehr an den Start gehen und auch den Riesenslalom nur noch „nebenher“ mitlaufen lassen.

    Haben Sie sich eigentlich schon entschieden, wie lange Ihre sportliche Karriere noch andauern soll? Ursprünglich wollten Sie ja nach den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver Ihre Laufbahn beenden, haben sich dann aber doch für eine Fortsetzung entschieden...

    Pärsön: Das stimmt, ja. Aber zum Glück habe ich mich dann doch zum Weitermachen entschieden. Nun, ich möchte eine möglichst erfolgreiche Saison absolvieren und einige Siege feiern. Wenn ich aber merke, dass ich zwar alles gebe, aber mit den Besten nicht mehr mithalten könnte, dann würde ich meine Karriere sicherlich beenden.

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