Allershausen In der Bezirksliga Oberbayern Nord sind seit Mittwochabend die Fronten geklärt. Der SV Manching schlug in Allershausen in einem an Dramatik kaum zu überbietenden Match den TSV Dachau mit 8:7 nach Elfmeterschießen und steigt in die Bezirksoberliga auf. Nur etwa 50 Kilometer nördlich, in Geisenfeld, unterlag im Match um den Abstiegs-Relegationsplatz der TSV Rohrbach dem TSV Kösching mit 4:5. Die Truppe von Sasa Miskovic kann damit weiterhin für die Bezirksliga planen, während sich Rohrbach nun in der Relegation behaupten muss.
Zum zweiten Mal hatte der Betreuer des TSV Dachau den Meistersekt kühl stellen lassen – was für sein Team ganz offenbar kein gutes Omen zu sein scheint. Nach der 1:3-Pleite gegen den SV Karlshuld scheiterten die Schützlinge von Marcel Richter nun auch gegen den SV Manching und müssen nun versuchen, den Aufstieg über die Relegation zu schaffen.
Rund 500 Zuschauer bekamen bei ständigem Nieselregen im Endspiel um die Meisterschaftsentscheidung zwischen Manching und Dachau das „volle Programm“ geboten. Nach 90 dramatischen Minuten fiel auch in der Verlängerung keine Entscheidung. Im folgenden Elfmeterschießen strapazierten die Akteure das Nervenkostüm ihrer Fans bis zum Zerreißen. Um 21.10 Uhr gingen jedoch – im wahrsten Sinne des Wortes – für Dachau die Lichter aus. Es war fast schon finster im Allershauser Rund, als Manchings Keeper Christopher Orth den entscheiden Elfmeter mit einem Wahnsinnsreflex aus dem Torwinkel fischte und den Aufstieg perfekt machte. „Jetzt machen wir die Nacht zum Tag“, so SVM-Coach Thorsten Holm in bester Siegerlaune.
Der SV Manching war von Beginn an die aktivere Mannschaft. Doch in den ersten 45 Minuten tat sich wenig. Beide Abwehrreihen hielten dicht. Im zweiten Abschnitt ging jedoch die Post ab. Cenker Oguc brachte Manching mit 1:0-Führung (54.). Anscheinend waren die Holm-Schützlinge noch vom Torerfolg berauscht, denn postwendend glich Dachau durch Torjäger Marco Bläser zum 1:1 aus. Nur zwei Zeigerumdrehungen später konnte Manchings Schlussmann Orth Dachaus Bläser nur durch ein Foul im Strafraum stoppen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Andreas Neff sicher zur 2:1-Führung.
„Wir haben immer daran geglaubt, dass wir das Spiel gewinnen – auch wenn wir in Rückstand geraten“, ließ sich der Machinger Coach, der nach drei Aufstiegen mit Manching kommende Saison den Kreisligisten TSV Mailing trainiert, nicht aus dem Konzept bringen. Seine Elf wurde nun drückend überlegen. Erst in der Schlussminute gelang Murat Bezgin jedoch der verdiente 2:2-Ausgleich. „Manching hätte die Partie schon in der Verlängerung für sich entscheiden müssen. Dachau war doch stehend K.o.“, so Manchings Sponsor und FCI-Vorstandsvorsitzender Peter Jackwerth, der sich nach dem Elferkrimi sichtlich beeindruckt vom Auftritt des SV Manching zeigte.
Offen bleibt indes, ob Markus Mattes in der kommenden Saison mit dem TSV Rohrbach einen Bezirksligisten oder einen Kreisligisten trainiert. Selbstredend, dass er das Entscheidungsspiel seiner zukünftigen Truppe gegen den TSV Kösching beobachtete. „Es stand für beide Teams viel auf dem Spiel, das merkte man den Mannschaften an. Das Ergebnis täuscht ein wenig über der Qualität des Spiels hinweg. Kösching hatte halt den glücklicheren Tag erwischt“, kommentierte der Ex-Coach des SV Karlshuld die 4:5-Niederlage seiner kommenden Truppe, die nun am Sonntag um 18 Uhr auf dem Gelände der DJK Ingolstadt gegen den VfB Friedrichshofen die erste Hürde in der Relegation nehmen muss.