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Fußball: Ernüchterung im Moos

Fußball

Ernüchterung im Moos

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    Grübelt: Weicherings Trainer Bobby Egen möchte bereits in der kommenden Saison den „Betriebsunfall Abstieg“ beheben.
    Grübelt: Weicherings Trainer Bobby Egen möchte bereits in der kommenden Saison den „Betriebsunfall Abstieg“ beheben.

    Weichering/Grasheim Wenn es um Fußball geht, dann sind Weicheringer und Grasheimer nicht unbedingt die dicksten Kumpels. Oder anders ausgedrückt: Kreuzen sich die Wege des SVW und SVG auf dem Sportplatz, dann steht zumeist mehr als „nur“ drei Punkte auf dem Spiel. In dieser Saison haben die beiden Moos-Vereine allerdings eine (unliebsame) Gemeinsamkeit: Beide stehen seit dem vergangenen Wochenende – vier Spieltage vor dem Ende dieser Spielzeit – in der Kreisklasse Neuburg als Absteiger fest und müssen somit den Gang in die nächstjährige neu geschaffene A-Klasse antreten.

    „Wenn man den bisherigen Saisonverlauf betrachtet, dann ist unser Abstieg letztlich die logische Konsequenz“, redet Weicherings Trainer Bobby Egen nicht lange um den heißen Brei. Bereits ein Blick auf die Tabelle genügt, um diese Aussage zu unterstreichen. Lediglich einen einzigen Sieg (und diesen schon am vierten Spieltag gegen den SV Grasheim/4:1) sowie sieben Unentschieden brachten die SVW-Kicker in bislang 22 Partien zustande – zweifelsohne zu wenig, um sich für ein weiteres Jahr in der Kreisklasse zu qualifizieren! „Wenn man allein unser spielerisches Potenzial betrachtet, dann könnte meine Mannschaft eigentlich eine ordentliche Rolle in dieser Liga spielen“, meint Egen. Eigentlich. „Aber wenn ich sehe, wie viele persönliche Fehler uns in nahezu jeder Partie unterlaufen sind, die uns letztlich unzählige Punkte gekostet haben, dann hast du am Ende eben keine Chance“, so der Weicheringer Coach. Ein weiterer Grund, der dem Tabellenvorletzten das Genick gebrochen habe, sei zudem die „Sturmflaute“ gewesen. Zum Beweis: Mit bislang gerade einmal 24 erzielten Treffern stellt der SVW derzeit die mit Abstand harmloseste Offensiv-Abteilung. Selbst Schlusslicht SV Grasheim traf häufiger (28.). „Letztlich konnten wir den Abgang unseres Torjägers Andi Maier zum VfR Neuburg zu keinem Zeitpunkt kompensieren. Das muss man klar eingestehen“, analysiert Egen, für den ein weiterer Knackpunkt in dieser Abwärtsspirale der Rückrunden-Auftakt in Grasheim war: „Wenn wir uns noch eine realistische Chance auf den Klassenerhalt hätten ausrechnen wollen, dann wäre ein Sieg in diesem Match Pflicht gewesen. Doch nach dem Remis hat man den Spielern deutlich angemerkt, dass der Glaube und die Überzeugung immer geringer wurden.“

    Betriebsunfall soll möglichst sofort repariert werden

    Dass man nun in der kommenden Saison in der A-Klasse an den Start gehen muss, sei laut Egen zwar „sehr enttäuschend“. Andererseits würde sich damit jedoch auch eine „Chance zum Neuanfang“ bieten: „Wir haben ja schon in dieser Spielzeit vermehrt auf Akteure aus der eigenen Jugend gesetzt. Und genau das wollen wir künftig weiter vorantreiben, anstatt auf auswärtige Spieler zu setzen“, erklärt der SVW-Trainer, der den „Betriebsunfall Abstieg“ liebend gerne postwendend reparieren möchte: „Unser klares Ziel soll und muss der sofortige Wiederaufstieg sein.“

    Noch weniger zu lachen hatte im bisherigen Saisonverlauf Lokalrivale SV Grasheim. Trotz der Tatsache, dass sich mit Bülent Arslan, Jürgen Gottschall sowie Dietmar Habermeier gleich drei Spielertrainer versuchen durften, sprang bislang noch kein einziger (!) Sieg nach 22 Spieltagen heraus. Lediglich sechs Unentschieden, sprich sechs Zähler stehen somit auf der Habenseite der Lilaweißen. „Vor dem Beginn dieser Spielzeit waren wir eigentlich schon der Ansicht, dass unsere Mannschaft das Potenzial für die Kreisklasse besitzt“, erklärt SVG-Abteilungsleiter Werner Müller.

    Eine Fehleinschätzung, wie sich nun zeigte. „Warum die Spieler ihr Potenzial dann nicht abgerufen haben, ist wirklich sehr schwer zu sagen“, so Müller weiter, der die Trainer bei der Ursachenforschung deutlich ausnimmt: „An ihnen hat es sicherlich nicht gelegen.“ Ein Fakt sei laut Müller allerdings, dass „der eine oder andere Spieler nicht immer mit der richtigen Einstellung“ zu Werke gegangen sei. „Und wenn dazu nicht alle Akteure bereit sind, dann hast du es natürlich enorm schwer“, weiß Müller.

    Ein kleiner Hoffnungsschimmer auf den Klassenerhalt sei zwar auch in der Winterpause noch vorhanden gewesen. „Nachdem wir aber unsere ersten beiden Partien gegen Weichering und Illdorf nicht gewinnen konnten, war die Sache eigentlich durch“, sagt der Grasheimer Fußballchef, dessen Wunsch einer „echten Siegesserie“ (Müller: Was möglich gewesen wäre, hat der SV Holzheim bewiesen, der im Jahr 2011 sechs Spiele in Folge gewonnen und sich damit aus dem Tabellenkeller katapultiert hat.“) somit ein rasches Ende fand.

    Zehn Akteure aus dem eigenen Nachwuchs rücken auf

    Als „echten Beinbruch“ sieht Müller den Abstieg seiner Truppe in die A-Klasse allerdings nicht an. Im Gegenteil. „Wir werden in der kommenden Saison mit Sicherheit eine junge, hungrige und schlagkräftige Mannschaft haben“, verspricht der SVG-Spartenchef. Neben Neu-Spielertrainer Daniel Marx (vom Bezirksligisten BSV Berg im Gau) sowie Rückkehrer Patrick Fröhlich (SV Klingsmoos) rücken nicht weniger als zehn Akteure aus der eigenen Jugend (JFG Donaumoos) in den Herren-Bereich auf. „Und darauf können wir stolz sein“, meint Müller, der sich zum jetzigen Zeitpunkt noch etwas schwer tut, eine genaue Zielsetzung vorzugeben: „Zunächst einmal müssen wir wieder das Siegen lernen und dann schauen, wie sich das Ganze entwickelt. Aber ein Platz unter den Top Fünf sollte am Ende schon herausspringen.“

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