Beste Bedingungen fanden die acht teilnehmenden Vereine beim Raiffeisen-Wanderpokal der Donaumooser Land eG in Weichering vor. Die Gastgeber hatten alles getan, dass es ein regionales Fußballfest wurde. Zum 30. Mal wurde das Turnier ausgetragen, das letztlich mit einer Überraschung endete: Kreisklassist SV Karlskron verhinderte durch einen 2:1-Sieg im Finale den Hattrick des oberbayerischen Bezirksligisten SV Karlshuld. Die Karlskroner revanchierten sich somit erfolgreich für die letztjährige 1:4-Endspiel-Schlappe.
Eines vorweg: Die meisten Vereine waren erst anfangs der Woche ins Training eingestiegen. Zauberfußball war da nicht möglich. Dass die Beine der Protagonisten von daher recht schwer waren, ist verständlich. Dennoch kämpften die Mannschaften an beiden Tagen bis zur Erschöpfung und die zahlreichen Zuschauer wurden bestens unterhalten.
Sonne und Regen waren die Begleiter am ersten Turniertag, an dem in der Gruppe A eine Sensation in der Luft lag. Der als Außenseiter gestartete Gastgeber SV Weichering setzte gleich zum Auftakt eine Duftmarke. Die Truppe von Trainer Andreas Mayer präsentierte sich in einer guten Form und gab zum Auftakt dem Lokalrivalen TSV Lichtenau mit 1:0 das Nachsehen. Als der Gastgeber auch noch den SV Karlskron mit 2:1 besiegte, war die Sensation zum Greifen nahe. Auch gegen den SV Karlshuld konnten Mayer & Co. überzeugen, unterlagen aber am Ende unglücklich mit 0:1. Obwohl die Gastgeber mit dem SV Karlshuld und SV Karlskron mit sechs Punkten gleichauf lagen, reichte es aufgrund des schlechteren Torverhältnisses für Weichering nur zum Spiel um Platz fünf. Völlig von der Rolle präsentierte sich der TSV Lichtenau, der ohne Punktgewinn blieb.
In der Gruppe B setzten sich – wie erwartet – der FC Zell/Bruck und der SV Grasheim durch, wobei die Zeller erst im letzten Match so richtig ins Rollen kamen und die Elf von Tobias Bauer mit 5:0 in die Schranken verwiesen.
Der SV Karlshuld, der bereits am kommenden Samstag in die Punktrunde der Bezirksliga Oberbayern Nord startet, blieb seine Bezirksliga-Tauglichkeit auch im Halbfinale gegen den SV Grasheim schuldig. Erst als der Lokalrivale kräftemäßig abbaute, konnten die Grünhemden durch Waldemar Paul und Tobias Pedersen mit 2:0 in Führung gehen. Patrick Fröhlich gelang lediglich noch der 1:2-Anschlusstreffer. In der zweiten Semifinal-Partie besiegte der SV Karlskron den FC Zell/Bruck mit 2:0, so dass es letztlich zur Neuauflage des Endspiels von 2013 kam.
Ein zähes Ringen gab es im Duell um Platz sieben. Der TSV Lichtenau war platt und konnte nur mit Mühe die DJK Brunnen mit 3:2 bezwingen. „Wir stehen am Anfang der Vorbereitung und bolzen zurzeit Kondition. Für uns kam das Turnier einfach noch zu früh“, verteidigte TSV-Trainer Martin Groh den beschaulichen Auftritt seiner Mannschaft. Tribut zollen musste für sein engagiertes Auftreten in den Gruppenspielen der SV Weichering im Spiel um den fünften Rang. Trotz einer 1:0-Führung durch Trainer Andreas Mayer musste sich der SVW am Ende knapp mit 2:3 geschlagen geben.
Wie schon in den Gruppenspielen lief der SV Grasheim im „kleinen Finale“ dem FC Zell/Bruck voll ins Messer. Dominic Weigl, Michael Beck (2), Philipp Rupaner und Daniel Vetter waren die Torschützen beim 5:0-Erfolg, was den Zellern zugleich eine Siegprämie von 150 Euro einbrachte.
200 Euro konnte zwar der SV Karlshuld am Schluss einstreichen. Doch zufriedene Gesichter sah man bei SV Grünhemden, die im Finale vom SV Karlskron gnadenlos ausgekontert wurden, nicht. Andreas Tkac schloss einen Alleingang von der Mittellinie mit der 1:0 Führung des Kreisklassisten ab. Franz Auernhammer ließ das 2:0 folgen. Nur noch Ergebniskosmetik war kurz vor dem Abpfiff der Anschlusstreffer von Max Seitle.