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FC Ingolstadt: Irre Wende in der Nachspielzeit: Der FC Ingolstadt steht Kopf

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Irre Wende in der Nachspielzeit: Der FC Ingolstadt steht Kopf

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    Wahnsinn: Fatih Kaya staunt über Caniggia Elvas Rückwärtssalto, mit dem der Offensivspieler den 2:1–Siegtreffer feierte.
    Wahnsinn: Fatih Kaya staunt über Caniggia Elvas Rückwärtssalto, mit dem der Offensivspieler den 2:1–Siegtreffer feierte. Foto: Roland Geier

    Fabijan Buntic stand nervös an der Mittellinie, es lief die 93. Minute. Der FC Ingolstadt lag gegen Viktoria Köln mit 0:1 zurück, hatte einen Eckball zugesprochen bekommen. „Trainer, Trainer“, rief Buntic und zeigte mit der Hand Richtung gegnerischen Strafraum. Doch Oral hörte seinen Torhüter nicht. Buntic rief noch einmal, beinahe verzweifelt, ehe ihn Oral wahrnahm und nickte.

    Also rannte Buntic nach vorn, um seinem Team bei der womöglich letzten Chance auf den Ausgleich zu unterstützen. Marc Stendera brachte den Ball herein, Stefan Kutschke konnte ihn nicht kontrollieren. Von dessen Brust landete die Kugel vor Buntics Füßen, der sie mit einem Drop-Kick aus der Drehung in bester Stürmer-Manier ins Netz drosch. Der späte Ausgleich, dazu ein seltenes Torwart-Tor, der Jubel bei den Schanzern kannte keine Grenzen. Buntic rutschte auf den Knien jubelnd über den Rasen, wurde von seinen Mitspielern geherzt. Das Spiel wurde noch einmal angepfiffen und es sollte noch besser kommen. Es lief die vierte Minute der Nachspielzeit, als der FCI einen weiteren Angriff inszenierte. Rico Preißinger passte auf Caniggia Elva, der mit einer schnellen Körperdrehung seinen Gegenspieler austanzte und gefühlvoll ins lange Eck schob (90.+4). Elva jubelte erst mit einem Rückwärtssalto, rannte dann zur Eckfahne, wohin ihm die Mitspieler und viele Verantwortliche folgten.

    FC Ingolstadt: Viktoria Köln vergibt gute Chancen

    Nach dem Schlusspfiff stand freilich dennoch Buntic im Zentrum der Ingolstädter Jubelarien, die dieses Mal das Glück auf ihrer Seite wussten. Es ist noch nicht lange her, dass ein Tor in der Nachspielzeit des 1. FC Nürnberg den Traum vom Aufstieg platzen ließ.

    „Fußball ist manchmal pervers“, sagte FCI-Trainer Tomas Oral später. „Auch wenn man immer daran glaubt, war die Hoffnung in dieser Situation nicht mehr groß.“ Solche Momente müsse man genießen, auch wenn sie für die Gegenseite „umso brutaler“ seien. Wegen solcher Wendungen liebe man den Sport, „deshalb sind wir alle süchtig nach dieser Kugel“, sagte er.

    Zwei Minuten hatten an diesem Tag gereicht, um 92 weitere in den Hintergrund rücken zu lassen. Ganz auslassen darf man sie aber nicht, das wusste auch Oral. „Wir hatten in zwei Situationen richtig Glück, dass der Gegner den Sack nicht zumacht.“

    Nach einer offensiven Anfangsphase des FCI war Viktoria, die mit dem neuen Trainer Olaf Janßen antrat, durch Thimmy Thiele in Führung gegangen (12.). Oral hatte auf eine Dreierkette umgestellt, die nicht immer auf der Höhe war. Thiele mit einem Lupfer knapp am Tor vorbei (28) oder René Klingenburg mit einem Kopfball an den Pfosten (29.) hätten für die Gäste erhöhen können. Für Ingolstadt vergab Dennis Eckert Ayensa zwei Möglichkeiten (4., 21.). Nach der Pause rannten die Ingolstädter, jetzt wieder mit Viererkette, an, kamen aber selten zu Abschlüssen. Die beste Gelegenheit hatten erneut die Gäste, als nach einem Konter Mike Wunderlich nur die Latte traf (69.).

    FC Ingolstadt: Einwechselspieler bringen frischen Wind

    Dem FCI kamen die neu geschaffenen fünf Wechselmöglichkeiten zugute. Preißinger und Elva, auch Fatih Kaya und Ilmari Niskanen sind Spieler, die wahrlich nicht jeder Drittligist einwechseln kann. Der Druck des FCI wurde minütlich größer, doch Kaya (73.), Elva (74.) und Björn Paulsen (77.) verpassten den Ausgleich. Somit dauerte es bis zur 93. Minute, als Buntic rief, nach vorne ging, und den Ball zum Ausgleich ins Netz schoss. „Glücklicherweise ist ihm der Ball auf den Schlappen gefallen“, meinte Oral, „dass er einen guten linken Fuß hat, wissen wir alle.“

    FC Ingolstadt 04 Buntic – Paulsen, Keller (73. Preißinger), Schröck – Heinloth, Stendera, Bilbija (81. Niskanen) – Caiuby (73. Franke), Beister (46. Elva) – Kutschke, Eckert Ayensa (46. Kaya).
    Viktoria Köln Mielitz – Koronkiewicz, Mi. Schultz, Stellwagen, Rossmann – Klingenburg, Lorch (50. M. Fritz) – Risse, Wunderlich (90.+1 Klefisch), Cueto – Thiele (83. Bunjaku).
    Schiedsrichter Florian Lechner (Hornstorf) – Tore 0:1 Thiele (12.), 1:1 Buntic (90.+3), 2:1 Elva (90.+4).

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