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FC Ingolstadt 04: Zu früh gefreut

FC Ingolstadt 04

Zu früh gefreut

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    Da war die Welt noch in Ordnung: Stefan Leitl bejubelt in der 73. Minute sein Tor zur 1:0-Führung gegen Eintracht Frankfurt.
    Da war die Welt noch in Ordnung: Stefan Leitl bejubelt in der 73. Minute sein Tor zur 1:0-Führung gegen Eintracht Frankfurt. Foto: Fotos (2): Roland Geier

    Ingolstadt Dass Moritz Hartmann ein guter Fußballer ist, hat er in der Vergangenheit schon zur Genüge bewiesen. Doch der Stürmer des FC Ingolstadt 04 verfügt auch noch über eine weitere positive Eigenschaft: Er ist ein überaus aufmerksamer Zuhörer.

    So auch am gestrigen Sonntag, als sich Hartmann unmittelbar nach dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt den wartenden Journalisten stellte. Obwohl der 25-Jährige sichtlich erschöpft und enttäuscht drein blickte, korrigierte er die Feststellung der heimischen Reporterschar, die seiner Truppe im soeben zu Ende gegangenen Match gegen den Zweitliga-Favoriten aus Frankfurt über 90 Minuten eine konzentrierte und engagierte Vorstellung attestiert hatte. „Naja, zumindest 95 Minuten lang“, meinte Hartmann – und sprach damit exakt das aus, was die FC 04-Anhänger in eine regelrechte Schockstarre sowie die rund 4000 mitgereisten Eintracht-Fans in eine einzige Jubelarie versetzt hatte.

    Bis dahin hatten die Schützlinge von Cheftrainer Benno Möhlmann wohl eine ihrer besten Saisonleistungen abgeliefert und auch nicht unverdient mit 1:0 in Führung gelegen. Für diese hatte sich Kapitän Stefan Leitl, verantwortlich gezeigt, als er sich in der 73. Minute im Mittelfeld das Leder erkämpfte und aus rund 20 Metern im Kasten der Gäste versenkte. Verdient vor allem deshalb, da sich die Schanzer – im Gegensatz zu vielen vorangegangenen Partien – endlich einmal wieder als „geschlossene Einheit“ (Moritz Hartmann) präsentierten, die im 4-4-3-System nicht nur in der Defensive überaus kompakt stand (die Hessen hatten bis zum späten 1:1-Ausgleichstreffer kaum eine echte Möglichkeit), sondern auch in der Offensive immer wieder einen „Nadelstich“ gegen den optisch und spielerisch überlegenen Aufstiegsaspiranten (64:36 Prozent Ballbesitz) setzte.

    „Ich denke, meine Mannschaft hat heute gesehen, dass sie auch mit sehr guten Teams wie Eintracht Frankfurt mithalten kann, wenn sie über die gesamte Spieldauer die vorgegebene Linie verfolgt“, resümierte Möhlmann, der freilich noch ein weiteres „Ass“ aus dem Ärmel zaubern konnte. So wirkte sich die Rückkehr von Innenverteidiger Marino Biliskov, der David Pisot an der Seite von Marvin Matip ersetzte, überaus positiv auf die Stabilität in der Defensive aus.

    Um so bitterer aus Sicht der Hausherren, dass deren Abwehr-Verbund – vor der Vierer- agierte man noch mit einer immens fleißigen und laufbereiten Dreierkette (Moise Bambara, Malte Metzelder und Andreas Buchner) – dann nur bis zu eben dieser ominösen 95. Minute hielt. Als das Team von Coach Armin Veh in der Nachspielzeit alles nach vorne warf und endgültig die „Brechstange“ auspackte, reichte ein kurzer Hauch von Unachtsamkeit, was der eingewechselte Karim Matmour per Kopf zum letztlich glücklichen 1:1-Ausgleich nutzte.

    „Ehrlich gesagt fehlen mir nach einem solchen Match die Worte“, so Moritz Hartmann, um dann aber doch aus einer Partie, „bei der wir Eintracht Frankfurt eigentlich die erste Saisonniederlage hätten beibringen müssen“, positive Ansätze zu finden: „Es war mit Sicherheit eine klare Leistungssteigerung im Vergleich zu unseren vorherigen Begegnungen. Daran müssen wir bei unseren nächsten Aufgaben anknüpfen. Dann kommen wir definitiv unten raus.“ Groß trösten konnte diese Erkenntnis den Blondschopf gestern allerdings nicht wirklich.

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