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FC Ingolstadt 04: Kollektive Ratlosigkeit

FC Ingolstadt 04

Kollektive Ratlosigkeit

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    Die logische Konsequenz der Ingolstädter „Nicht-Leistung“ im zweiten Durchgang: Während VfL-Stürmer Daniel Ginczek (links) nach seinem Tor zum 3:3-Ausgleich jubelnd abdreht, hadern FC 04-Torhüter Ramazan Özcan (Zweiter von rechts) und David Pisot (rechts) mit ihrem Schicksal.
    Die logische Konsequenz der Ingolstädter „Nicht-Leistung“ im zweiten Durchgang: Während VfL-Stürmer Daniel Ginczek (links) nach seinem Tor zum 3:3-Ausgleich jubelnd abdreht, hadern FC 04-Torhüter Ramazan Özcan (Zweiter von rechts) und David Pisot (rechts) mit ihrem Schicksal. Foto: Fotos (3): Roland Geier

    Ingolstadt Dass Thomas Greilinger ein begnadeter Eishockey-Spieler ist, dürfte nicht nur den Anhängern des ERC Ingolstadt hinlänglich bekannt sein. Weniger dagegen die Tatsache, dass der derzeit verletzte Panther-Akteur ein leidenschaftlicher Fußballfan des FC Bayern München ist. Aber auch im Audi-Sportpark ist der ERCI-Torjäger bei Heimspielen des Zweitligisten FC Ingolstadt 04 immer wieder anzutreffen. So auch am vergangenen Samstagnachmittag beim Heimspiel gegen den bis dato kriselnden VfL Bochum, der vor rund zwei Wochen die Reißleine gezogen und seinen Trainer Friedhelm Funkel entlassen und dafür Andrea Bergmann (Hannover 96) verpflichtet hatte.

    Was der 30-jährige Eishockey-Profi dort jedoch in den 90 Minuten zu sehen bekam, rief nach dem Schlusspfiff nicht nur bei ihm ungläubiges Staunen hervor. „Das war schon ein ziemlich verrücktes Spiel“, resümierte Greilinger – was letztlich noch nett und charmant umschrieben war. Waren die Hausherren, bei denen erstmals in dieser Saison Ramazan Özcan für Sascha Kirschstein zwischen den Pfosten stand (siehe auch „Nachschuss“), im ersten Durchgang das klar bessere Team und folgerichtig durch zwei Treffer des bärenstarken Edson Buddle (9./20.) sowie Andreas Buchner (43.) bei einem Gegentor des Nordkoreaners Chong Tese (36.) mit 3:1 in Führung gegangen, löste das, was sich den 6008 Zuschauern nach Wiederbeginn bot, kollektive Ratlosigkeit aus.

    „Es ist auch für mich nicht zu erklären, warum wir dieses Spiel nach der guten Leistung in der ersten Halbzeit derart aus der Hand gegeben haben“, rätselte selbst FC 04-Trainer Benno Möhlmann. Obwohl man sich in der Halbzeitpause – mit einem Zwei-Tore-Vorspruch im Rücken – fest vorgenommen hatte, „aus einer kompakten Grundformation heraus weiter nach vorne zu agieren“ (Möhlmann), machten seine Schützlinge aus unerfindlichen Gründen nahezu alles falsch, was man nur falsch machen kann. „Wir sind überhaupt nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen, sondern sind nur begleitend über den Platz gelaufen. Auf diese Art und Weise haben wir Bochum regelrecht eingeladen, dieses Spiel zu drehen“, so Möhlmann weiter. Die logische Konsequenz: Während VfL-Schlussmann Andreas Luthe bis auf einen Schuss von Moritz Hartmann (50.) im zweiten Abschnitt nichts mehr zu halten bekam, hatte sein Gegenüber Ramazan Özcan nun Schwerstarbeit zu verrichten. Und hätte der ehemalige österreichische Nationaltorhüter in dieser Phase nicht mehrfach erstklassig reagiert, wäre der zwischenzeitliche 3:3-Ausgleich durch Tese (61.) und Daniel Ginczek (79.) sogar noch früher gefallen.

    Chong Tese erzielt seinen dritten Treffer

    Dumm nur, dass sich der Ex-Bundesligist mit diesem Remis immer noch nicht zufrieden gab und weiter auf Fehler der Schanzer wartete – und diese auch prompt kamen! Beim 4:3 durch den „Mann des Tages“, Chong Tese (87.), unterlief zunächst dem kurz zuvor eingewechselten José Ikeng ein haarsträubender Abspielfehler im Mittelfeld, ehe sich David Pisot im direkten Laufduell sowie Özkan im Kasten düpieren ließen. Den entscheidenden Fauxpas vor dem 5:3-Endstand durch den starken Japaner Takashi Inui (90.+1) hatte sich Ingolstadts Abwehrroutinier Marino Biliskov mit einem Ballverlust an der Mittellinie geleistet.

    „Auch wenn es diese große Enttäuschung erst einmal zu verarbeiten gilt, müssen wir unseren Blick nach vorne auf das nächste Punktspiel in zwei Wochen in Duisburg richten“, sagt Möhlmann, der im Übrigen von seinem Sportdirektor Harald Gärtner trotz der neuerlichen Niederlage volle Rückendeckung bekommt: „Bei uns wird es keine Trainer-Diskussion geben. Benno Möhlmann wird die nun anstehende Länderspiel-Pause nutzen, um konzentriert mit der Mannschaft zu arbeiten, damit wir nun endlich auch einmal auswärts punkten.“

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