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FC Ingolstadt 04: Auf dem Abstellgleis

FC Ingolstadt 04

Auf dem Abstellgleis

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    Michael Lutz wird für Ingolstadt wohl keine Bälle mehr fangen.
    Michael Lutz wird für Ingolstadt wohl keine Bälle mehr fangen. Foto: Foto: rolg

    Ingolstadt Nachdem der Klassenerhalt des FC Ingolstadt 04 in der zweiten Fußball-Bundesliga feststeht, laufen die Planungen für die kommende Saison auf Hochtouren. Keine Rolle wird dabei Torhüter Michael Lutz mehr spielen. Dies teilte der Verein in diesen Tagen dem 29-jährigen Reimlinger (Landkreis Donau-Ries) mit, obwohl der ehemalige Stammkeeper noch bis zum Juni 2012 bei den Schanzern unter Vertrag steht. Man werde ihm keine Steine in den Weg legen, wenn er ein Angebot eines Vereins annehmen würde, hieß es. Was gleichbedeutend ist, dass er auf das Abstellgleis gestellt wird, sollte er keinen neuen Verein findet. Sein Nachfolger als Herausforderer von Sascha Kirschstein wird Ramazan Öczan (TSG Hoffenheim), wie der FCI gestern bekannt gab.

    „Die Situation ist halt so. Aber es ist schon viel Wehmut dabei, wenn man mitgeteilt bekommt, dass man auf mich nicht mehr baut. Zumal ich alles mitgemacht habe, was hier im Laufe der Jahre entstanden ist. Ich hätte gerne hier weitergearbeitet“, sagt Lutz. Dennoch sei er Profi genug, dies wegzustecken – obwohl ihm der Abschied recht schwer falle. „Der FC Ingolstadt ist ein solider Verein, bei dem durch das neue Stadion und dem Drumherum noch viel möglich ist“, so Lutz, der davon überzeugt ist, dass der Weg des FCI weiter nach oben führen wird.

    Dienstältester Spieler

    An der bisherigen Erfolgsgeschichte des Klubs hat der gelernte Buchbinder, der zugleich dienstältester Spieler der Ingolstädter ist, erheblich mitgeschrieben. Von 2002 bis zur Gründung des FC Ingolstadt 04 im Jahr 2004 stand Lutz zunächst beim MTV zwischen den Pfosten. „In den acht Jahren habe ich über 240 Partien absolviert. Dabei war ich so gut wie immer Stammkeeper“, blickt der ruhige Schlussmann auf die vergangenen Spielzeiten zurück. 2004 feierte er den Aufstieg mit den Schanzern in die Bayernliga. Danach folgte der erneute Aufstieg in die Regionalliga, in der er auf 66 Einsätze zurückblicken kann.

    Als den größten Erfolg seiner bisherigen Profi-Laufbahn bezeichnet Lutz den Zweitliga-Aufstieg in der Saison 2008/2009. 32-mal stand er dabei als „Nummer eins“ zwischen den Pfosten. Nachdem Lutz auch anschließend in der dritten Liga noch 24 Begegnungen absolvierte, stand er in dieser Saison allerdings im Schatten von Sascha Kirschstein.

    „Für mich war es nicht leicht, da ich zum ersten Mal die Nummer zwei war. Doch ich hatte immer gehofft, dass ich wenigstens einmal einen Einsatz kriegen würde. Aber im Endeffekt war wichtig, dass die Mannschaft den Klassenerhalt schafft. Da muss man seine eigenen Bedürfnisse hinten anstellen“, erklärt Lutz, der seinen Kopf aber nicht hängen lassen möchte. Er werde im Training weiter Gas geben, damit ihm keiner vorwerfen könne, resigniert zu haben.

    „Ich werde mir jetzt eine neue Herausforderung suchen. Wenn ich keinen passenden Verein finde, stehe ich ja in Ingolstadt noch ein Jahr unter Vertrag“, so Lutz, der „mindestens noch fünf, sechs Jahre“ seine Profikarriere fortsetzen möchte – und das bevorzugt in der zweiten Bundesliga. „Zumindest die dritte Liga sollte es aber auf alle Fälle sein“, meint der Schlussmann. „Es spielen ja viele Vereine noch um den Auf- oder Abstieg, ehe sie für die kommende Saison planen können“, sagt Lutz, der sich bewusst ist, dass es ein Geduldsspiel werden dürfte, bis er wieder bei einem Klub als Stammkraft zwischen den Pfosten stehen wird.

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