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Eishockey: Panther gegen Pinguine

Eishockey

Panther gegen Pinguine

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    Selbstvertrauen tanken vor dem Pre-Playoff-Auftakt am Mittwoch gegen Bremerhaven: Die Akteure des ERC Ingolstadt kamen gestern Nachmittag im letzten Hauptrunden-Match gegen die Kölner Haie zu einem 4:2-Erfolg.
    Selbstvertrauen tanken vor dem Pre-Playoff-Auftakt am Mittwoch gegen Bremerhaven: Die Akteure des ERC Ingolstadt kamen gestern Nachmittag im letzten Hauptrunden-Match gegen die Kölner Haie zu einem 4:2-Erfolg. Foto: Xaver Habermeier

    Wenn Patrick Köppchen auf die Zähne beißt – der Kapitän des ERC Ingolstadt tut das recht oft – dann meist, weil irgendetwas am gestählten Körper zwickt, sticht oder knarzt, eher selten aus Wut. Das wird sich ändern. Sonntagnachmittag, Köppchen steht im Pressepulk, ein Eisbeutel ist an seinen Arm getapet (Köppchen: „Nur ’nen Schuss geblockt.“). Er sagt: „Gegen Straubing hätten wir mit einem Messer zwischen den Zähnen gespielt. Das sollten wir gegen Bremerhaven am besten nicht ausspucken.“

    Mal ganz abseits aller Kauleisten-Metaphorik heißt das übersetzt: Der ERCI wird sich in den Pre-Playoffs also nicht für die letztjährige Erstrunden-Pleite an den Straubing Tigers revanchieren können, sondern tritt gegen Liga-Neuling Bremerhaven an. Das steht nach dem gestrigen 4:2-(0:0, 4:1, 0:1)-Erfolg gegen die Kölner Haie endgültig fest.

    Viel von „Schwung mitnehmen“ für die Playoffs war vor und nach der letzten Hauptrunden-Partie allerorten die Rede. Tabellarisch nämlich kam der Neuauflage des Finals von 2014 keine Bedeutung zu. Ingolstadt (Siebter) und Köln (Vierter) hatten ihre Plätze sicher. Während die Panther (ohne Brandon Buck, Magen-Darm) den zeitweiligen defensiven Karnevalsmodus der Haie mit vier Treffern in nur fünfeinhalb Minuten bestraften (David Elsner 27., Darryl Boyce 30., Danny Irmen und Thomas Oppenheimer 32.; für Köln trafen TJ Mulock, 24., und Shawn Lalonde, 53.) und einen überzeugenenden Sieg einfuhren, war viel wichtiger, was in den anderen Stadien passierte. Weil Berlin und Straubing ihre Partien gegen Iserlohn und Mannheim jeweils 4:1 gewannen und Bremerhaven sein Heimspiel gegen München mit 2:3 verlor, kommt es nun also zum Duell mit den Fischtown Pinguins.

    „Das wird eine schwere Aufgabe. Bremerhaven hat bewiesen, dass es gutes Eishockey spielen kann. Sie waren hinten immer unfassbar stabil und haben wenige Fehler gemacht“, meint Köppchen. Er muss es wissen: Drei der vier Begegnungen haben die Panther gegen die Pinguins verloren. Darauf angesprochen, sagt Coach Tommy Samuelsson nur: „Wir kennen uns beide sehr gut, es gibt keine Geheimnisse.“

    Übrigens: Ein wenig Playoff-Gefühl kam gestern doch auf – wenn auch nur, weil der obligatorische Handshake ausfiel: Kölns Corey Potter ging gegen Martin Buchwieser mit der Faust voran in den Zweikampf. Der revanchierte sich, Potter blieb liegen (58.) und fühlte sich wohl derart in der Ehre verletzt, dass er sich Buchwieser noch einmal bei der Verabschiedung schnappte. Buchwieser, privat und äußerlich sonst eher Typ Teddybär, danach im Telegramstil: „Meinungsverschiedenheit. Er haut mir zuerst ins Gesicht, ich wehre mich.“

    Auf diese Mentalität, das „Sich Wehren“, wird es nun auch in der Best-of-Three-Serie gegen unangenehme Bremerhavener ankommen. Selbst wenn Samuelsson entsprechende Hintergedanken nicht einräumen wollte und witzelte, dass er jetzt ja näher an seiner Heimat Schweden sei, Bremerhaven dürfte im Hinblick auf die bisherige Saisonbilanz und die 730 Kilometer lange Fahrt nicht der favorisierte Gegner des ERCI gewesen sein.

    Doch wie weiß Köppchen gewohnt blumig zu sprechen? „Das Leben ist kein Wunschkonzert“, gefolgt von einer Kampfansage in Richtung Nordsee: „Wir wollen mit aller Macht ins Viertelfinale. So etwas wie letztes Jahr soll nicht noch einmal passieren. Wir sind heiß und haben richtig Bock drauf.“ Das Messer zwischen den Zähnen will man beim ERC Ingolstadt noch lange nicht ausspucken.

    ERC Ingolstadt: Ti. Pielmeier – McNeill, Kohl; Salcido, Köppchen; Wagner, Friesen; Schütz – Laliberte, Irmen, Pohl; Svensson, Buchwieser, Oppenheimer; Greilinger, Taticek, Elsner; Jacques, Boyce, Bulmer – Tore: 0:1 Mulock (24.), 1:1 Elsner (27.), 2:1 Boyce (30.), 3:1 Irmen (32.), 4:1 Oppenheimer (32.), 4:2 Lalonde (53./PP) – Zuschauer: 3799

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