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Eishockey: „Nostalgische“ Nullnummer

Eishockey

„Nostalgische“ Nullnummer

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    Viel Aufwand, wenig Ertrag: Martin Buchwieser (rechts) und der ERC Ingolstadt mussten sich den Adlern Mannheim geschlagen geben.
    Viel Aufwand, wenig Ertrag: Martin Buchwieser (rechts) und der ERC Ingolstadt mussten sich den Adlern Mannheim geschlagen geben. Foto: Xaver Habermeier

    Von ansteigender Spannung, von schubsenden Spielern, von Fans, die verrückt werden hatte der kanadische Folksänger Stompin’ Tom Connors in seinem „Hockey Song“ geträllert. Eine Ode an das „Good Old Hockey Game“, das gute, alte Eishockey der 70er Jahre. Nun ist man in der Geschäftsstelle des ERC Ingolstadt natürlich nicht in Besitz einer Zeitmaschine und konnte folglich weder die klirrende Kälte, noch den leicht „abgeranzten“ Flair des alten Eisstadions an der Jahnstraße in die Saturn-Arena teleportieren. Dennoch erinnerte gestern vieles an längst vergangene Eishockey-Zeiten.

    Schwarz-Weiß-Bilder auf dem Videowürfel, Musik von Falco bis Queen, extra designte Trikots mit Sternmusterung (in Anlehnung an die Dressen der Saison 95/96, damals 2. Liga Süd) – im Heimspiel gegen die Adler Mannheim hatte der ERCI zum „Retro-Tag“ geladen. Doch nicht nur neben, auch auf der Eisfläche machte sich nostalgischer Charme breit: krachende Checks, böse Worte, aufgeheizte Stimmung. In einer spektakulären Partie mit zeitweiligem Playoff-Charakter zogen die Panther letztlich mit 3:4 (3:1, 0:3, 0:0) den Kürzeren.

    Sieben Minuten waren gespielt, da hatte der ERCI schon sechs Strafminuten aufgebrummt bekommen. Mannheim ließ sich wortwörtlich nicht dreimal bitten, kam im dritten Powerplay zum Führungstreffer: Brent Raedeke fälschte einen Schuss von Akdag durch die Beine von ERC-Goalie Timo Pielmeier ab.

    Schon im nächsten Wechsel folgte ein weiterer Schreckmoment für die Panther: Nach einem Bandencheck von Denis Reul gegen Heimstürmer John Laliberte, der nach langer Verletzungspause erst zum zweiten Mal wieder im Kader war, kam der US-Amerikaner mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus. Reul durfte ungestraft weiterspielen. Die Halle brodelte, setzte so die Schiedsrichter unter Druck, die Gefahr liefen, sich die hart geführte Partie entgleiten zu lassen.

    Fortan hagelte es Strafen gegen die Gäste aus der Kurpfalz und diesmal waren es die Panther, die von den gegnerischen Strafen profitierten – und zwar gleich dreimal. Innerhalb von 92 Sekunden drehten die Ingolstädter die Partie (11./12./13.): Thomas Oppenheimer traf per Direktschuss nach schönem Querpass von Daryl Boyce. David Elsner nutzte einen kapitalen Abwehrfehler von Niki Goc und legte Adler-Goalie Dennis Endras den Puck durch die Schoner, ehe er direkt im Anschluss nach einem gescheiterten Schussversuch zurück auf den mitgelaufen JF Jacques legte, der zum 3:1 nur noch das leere Tor anvisieren musste.

    Björn Svensson hätte kurz vor Drittelende gar auf 4:1 erhöhen können, scheiterte aber an Endras, der sich im letzten Moment zur Seite warf und Svenssons Alleingang mit dem Schläger parierte (20.)

    Die Intensität der ersten 20 Minuten konnten die Panther nicht mit in den zweiten Abschnitt nehmen. Mannheim stabiliserte sich defensiv, erarbeitete sich ein deutliches Chancenplus und holte sich in beeindruckender Manier die Führung zurück. Garrett Festerling überraschte Pielmeier mit einem Schuss von weit außen (26.), Raedeke traf in Überzahl in den Winkel (38.). Für das absolute Highlight aber sorgte Daniel Sparre: Nach einem Abpraller fädelte der Adler-Stürmer seinen Schläger durch die eigenen Beine und überlupfte so Pielmeier (32.).

    Der Panther-Goalie war im letzten Drittel wie auch Verteidiger Fabio Wagner (Schuss an den Knöchel) nur Zuseher. Coach Tommy Samuelsson tauschte ihn gegen Ersatzmann Marco Eisenhut (Samuelsson: „Wollte ein Zeichen setzen.“), doch blieb es am Ende trotz bester Gelegenheiten von Svensson (45./60.) und Elsner (48.) beim 4:3 für Mannheim. Der Rückstand auf Platz sechs (Grizzlys Wolfsburg) beträgt damit nun sechs Zähler.

    ERC Ingolstadt: Ti. Pielmeier – Kohl, Wagner; Friesen, McNeill; Köppchen, Salcido; Schopper – Oppenheimer, Buchwieser, Svensson; Jacques, Boyce, Irmen; Taticek, Buck, Laliberte; Elsner, Th. Pielmeier, Schütz – Tore: 0:1 Raedeke (7./PP), 1:1 Oppenheimer (11./PP), 2:1 Elsner (12./PP), 3:1 Jacques (13./PP), 3:2 Festerling (26.), 3:3 Sparre (32.), 3:4 Raedeke (38./PP) – Zuschauer: 3558

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