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Eishockey: Norovirus legt die Panther lahm

Eishockey

Norovirus legt die Panther lahm

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    Der Norovirus hat beim ERC Ingolstadt einige Spieler erwischt: Mit gerade einmal 13 Mann kassierte der verbliebene Rest eine 0:5-Niederlage beim EHC Red Bull München, verkaufte sich dabei aber wacker. Auch John Laliberte (Foto) fehlte in der Landeshauptstadt wegen Schulterproblemen.
    Der Norovirus hat beim ERC Ingolstadt einige Spieler erwischt: Mit gerade einmal 13 Mann kassierte der verbliebene Rest eine 0:5-Niederlage beim EHC Red Bull München, verkaufte sich dabei aber wacker. Auch John Laliberte (Foto) fehlte in der Landeshauptstadt wegen Schulterproblemen. Foto: Xaver Habermeier

    Ingolstadt Das längste Unterzahlspiel der DEL-Geschichte, David gegen Goliath, totale Aufopferung und vielleicht auch ein kleiner Skandal. Die gestrige Partie des ERC Ingolstadt beim EHC Red Bull München könnte man mit vielen weiteren starken und übertrieben wirkenden Worten umschreiben. Doch in diesem einen Fall darf man sie wohl alle gelten lassen. Die Panther hatten nämlich im wahrsten Sinne des Wortes die Seuche: Der Norovirus hatte sie lahmgelegt und so konnte der ERC mit nur 13 Spielern, darunter fünf junge Talente praktisch ohne DEL-Erfahrung, in die Landeshauptstadt fahren.

    „So etwas habe ich in keiner Liga bisher erlebt“, sagte Jiri Ehrenberger, der sich sein offizielles Debüt als Sportdirektor beim ERC ganz anders vorgestellt hatte. In der Nacht auf Sonntag hatte das Virus gnadenlos zugeschlagen und gleich elf ERC-Akteure aus dem Verkehr gezogen. „Ab 8.30 Uhr klingelte das Telefon. Zuerst waren es vier kranke Spieler“, erzählte Trainer Niklas Sundblad. Im Laufe des Vormittags hagelte es immer weitere Absagen. „Um 11 Uhr hatte ich noch sieben Spieler“, so Sundblad. Es war klar: Der ERC kann eigentlich nicht spielen.

    Doch alle Anstrengungen der Ingolstädter, die Partie kurzfristig zu verlegen, scheiterten. Die DEL sah keine Veranlassung, weil die Panther inklusive Förderlizenzspieler aus Regensburg mehr als nie nötigen neun Feldspieler plus einen Torhüter zur Verfügung hatten. München lehnte eiskalt ab. „Wir haben nur nach den Regeln gespielt“, verteidigte EHC-Manager Christian Winkler die Entscheidung, im Wissen, dass sein Verein nun von allen Seiten dem Vorwurf des fehlenden Fairplay-Verständnisses ausgesetzt sein würde.

    Unter diesen Umständen war an einen Sieg nie zu denken – und es kam auch sofort knüppeldick. Nach 55 Sekunden zappelte der Puck das erste Mal im Netz hinter ERC-Keeper Markus Janka, 25 Sekunden später das zweite Mal. Statt mit den üblichen kurzen Wechseln häufig fliegend zu wechseln, standen vor allem die Verteidiger des ERC teilweise minutenlang auf dem Eis. Janka stand unter Dauerbeschuss.

    Doch die Ingolstädter machten das Beste aus der Situation und erlaubten sich sogar die Frechheit, regelmäßig einen Stürmer hoch stehen zu haben, damit dieser auf Konter lauern kann. Das klappte auch mit schöner Regelmäßigkeit. Alleine Nic Sochatsky hatte zwei Breakchancen im ersten Drittel. Theoretisch wäre so der zwischenzeitliche Ausgleich möglich gewesen. Doch an einem Tag, an dem der ERC die Seuche hatte, gelang nicht einmal der Ehrentreffer, den sich die tapferen Ingolstädter redlich verdient hätten.

    Münchens Torhüter Jochen Reimer hatte mehr zu tun, als ihm lieb war. Er musste 25 Schüsse abwehren. Eine Überraschung blieb letztlich aus. München gewann 5:0. Doch Sundblad war unter diesen Umständen mehr als zufrieden: „Die Jungs haben gekämpft und gut durchgehalten.“ Auch Jared Ross übrigens, der im Verdacht steht, der Auslöser der Mannschaftsseuche zu sein. Ross fehlte am Freitag krank, war aber am Samstag schon wieder beim Training dabei. Wie dem auch sei: Beim ERC Ingolstadt kann man nur von Glück sagen, dass jetzt die zweiwöchige Länderspielpause ansteht.

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