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Eishockey: „Nicht ins offene Messer laufen“

Eishockey

„Nicht ins offene Messer laufen“

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    Hat sich bei den Ingolstädter Panthern in den vergangenen Jahren zum „Mister Zuverlässigkeit“ entwickelt: Verteidiger Dustin Friesen (vorne links), der vor allem vor dem eigenen Kasten von Timo Pielmeier (rechts) für Ordnung sorgt.
    Hat sich bei den Ingolstädter Panthern in den vergangenen Jahren zum „Mister Zuverlässigkeit“ entwickelt: Verteidiger Dustin Friesen (vorne links), der vor allem vor dem eigenen Kasten von Timo Pielmeier (rechts) für Ordnung sorgt. Foto: Habermeier

    Wenn der deutsche Eishockey-Meister des Jahres 2014 und Champions-League-Teilnehmer 2015 und 2016 sowie der DEL-Aufsteiger und Zweitliga-Vizemeister 2016 aufeinandertreffen, dann sind die Rollen – zumindest auf dem Papier – klar verteilt. Dass zwischen Theorie und Praxis jedoch oftmals ein gewaltiger Unterschied vorherrscht, zeigten die Duelle zwischen dem ERC Ingolstadt und den Fischtown Pinguins Bremerhaven in der diesjährigen Hauptrunde. In drei von vier Partien triumphierte der Liga-Neuling aus Norddeutschland.

    Zwei weitere Niederlage können und dürfen sich die Ingolstädter Panther in der nun anstehenden Pre-Playoff-Serie schlichtweg nicht erlauben. Sie würden das vorzeitige Ende einer bislang unbefriedigenden DEL-Saison 2016/2017 bedeuten. Vor dem heutigen Heimauftakt (19.30 Uhr) in der Saturn-Arena haben wir mit ERCI-Verteidiger Dustin Friesen, der zwischen 2012 bis 2014 das Pinguins-Trikot trug, gesprochen.

    Herr Friesen, sind Sie sehr überrascht, dass es nun mit Ihrem Ex-Verein in den Pre-Playoffs zum Wiedersehen kommt?

    Ja, vielleicht ein bisschen! Auf der anderen Seite weiß man, dass gerade am letzten Spieltag alles passieren kann. Zunächst sah alles danach aus, als würde es gegen Straubing gehen. Nun müssen wir gegen Bremerhaven ran, was die Aufgabe allerdings mit Sicherheit nicht einfacher macht.

    Sie waren mit den Panthern in dieser Saison schon zweimal in Bremerhaven! Hat sich seit Ihrem Wechsel zum ERCI im Jahr 2014 bei den Fischtown Pinguins vieles verändert?

    Ja und nein. Das Gesicht der Mannschaft ist mit dem vor drei Jahren kaum noch zu vergleichen. Bei den Verantwortlichen und dem Trainings-Staff schaut es dagegen schon etwas anders aus. Geschäftsführer Alfred Prey hat nach wie vor das Sagen. Auch kenne ich vom Betreuer-Stab einige Jungs. Ich freue mich jedenfalls auf diese Serie.

    Sind Sie grundsätzlich überrascht, dass Ihr ehemaliger Klub bereits im ersten DEL-Jahr die Qualifikation für die Pre-Playoffs geschafft hat?

    Nicht wirklich. Zu Saisonbeginn musste sich das Team erst einmal finden und an die neue Liga gewöhnen. Das hat dann mit zunehmender Dauer immer besser geklappt. Die Jungs haben sehr gut gespielt und waren die meiste Zeit in den Top Ten. Von dem her haben sie sich die Pre-Playoff-Teilnahme definitiv verdient. Für uns wird das auf alle Fälle ein harter und guter Test.

    Wie würden Sie den Spielstil der Fischtown Pinguins beschreiben?

    Ich denke, dass Bremerhaven im Laufe dieser Saison seinen Stil gefunden und hervorragend weiterentwickelt hat. Die Mannschaft steht in der Regel defensiv sehr kompakt, lässt nur wenige Chancen zu und fährt bei Scheibengewinn schnelle und gefährliche Konter. Darauf müssen wir vorbereitet sein, um ihnen nicht ins offene Messer zu laufen.

    Welches sind Ihrer Meinung nach die Schlüssel in dieser kurzen Best-of-three-Serie?

    Der Start in das erste Match ist ungemein wichtig! Wir wollen von Beginn an die Richtung vorgeben und unseren Rhythmus so schnell wie möglich finden. Gleichzeitig dürfen wir aber auch nicht vergessen, was es bedeutet, in den Playoffs zu spielen: Auch bei einer Führung oder einem Rückstand müssen wir cool bleiben und unser Spiel weiter durchziehen – und das bis zur Schlusssirene.

    Was hat Ihre Mannschaft aus der insgesamt nicht wirklich befriedigend verlaufenen Hauptrunde mit ihren 52 Begegnungen gelernt?

    Nun, wir müssen uns auf das konzentrieren, was wir wirklich kontrollieren können. Wenn wir uns an unseren Gameplan halten, die Vorgaben des Trainers über 60 Minuten gemeinsam und konzentriert umsetzen, dann werden wir erfolgreich sein. Gelingt uns das nicht, bekommen wir Probleme. Ich bin jedenfalls überzeugt, dass das jedem im Team bewusst ist.

    Sprechen wir abschließend noch über Sie persönlich! Auch in dieser Saison weisen Sie mit einem beeindruckenden Wert von „+25“ wie schon in der vergangenen Saison die beste Plus-/Minus-Statistik Ihres Teams auf. Können Sie uns Ihr Erfolgsgeheimnis verraten?

    (lacht) Naja, eigentlich gibt es da gar kein großes Geheimnis. Zunächst einmal muss ich natürlich ein großes Kompliment an meine Teamkollegen beziehungsweise die Torhüter aussprechen, die letztlich dafür sorgen, dass eine solche Statistik überhaupt zustande kommt. Als einzelner Spieler hast du keine Chance. Persönlich sehe ich mich als Zwei-Wege-Verteidiger, der zuallererst an seine defensiven Aufgaben denkt. Im zweiten Schritt versuche ich dann, auch den einen oder anderen Akzent in der Offensive zu setzen. Für mich ist es einfach das Wichtigste, dass ich meinem Team auf dem Eis so gut wie möglich helfen kann. Diese positive Plus-/Minus-Bilanz ist letztlich eine schöne individuelle Bestätigung – mehr aber auch nicht.

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