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Eishockey: Mit Herz und Wille – aber ohne Buck

Eishockey

Mit Herz und Wille – aber ohne Buck

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    Weiter im Sturzflug? Jared Ross (Mitte) und die Ingolstädter Panther benötigen heute in Straubing eine gewaltige Leistungssteigerung. Ansonsten gehört die DEL-Saison 2015/2016 der Vergangenheit an.
    Weiter im Sturzflug? Jared Ross (Mitte) und die Ingolstädter Panther benötigen heute in Straubing eine gewaltige Leistungssteigerung. Ansonsten gehört die DEL-Saison 2015/2016 der Vergangenheit an. Foto: Xaver Habermeier

    Die Video-Einheit am gestrigen Vormittag in den Katakomben der Saturn-Arena fiel deutlich länger aus als üblich. Rund 30 Minuten lang führte Cheftrainer Kurt Kleinendorst seinen Schützlingen Szenen aus der vortäglichen ersten Pre-Playoff-Partie gegen die Straubing Tigers (3:4) vor. Was angesichts der über weite Strecken doch sehr überschaubaren und fehlerhaften Darbietung durchaus zum Martyrium für die Panther-Profis hätte werden können, wurde von Kleinendorst vielmehr als „Anschauungsunterricht und Lehrstunde“ deklariert.

    „Natürlich hätte man das Ganze auch in extrem negativer Form darstellen können“, berichtet der Kanadier, der sich aber stattdessen für die „positive Form der Schulung“ entschied. „Es bringt nichts, den Spielern einzig und alleine die Fehler aufzuzeigen. Sie wissen zumeist sofort auf dem Eis, was sie falsch gemacht haben. Vielmehr ist es wichtig, ihnen Wege aufzuzeigen, dass sie erst gar nicht in solche Situationen kommen“, so Kleinendorst.

    Keinen Vorwurf wollte er daher auch seinem Youngster Fabio Wagner machen, der mit einem Stellungsfehler die frühe Straubinger Führung durch Sean O’Connor ermöglichte. „Fabio ist ein junger Spieler, der in den Partien zuvor sehr gute Leistungen abgeliefert hat. So etwas kann passieren“, meint der Ingolstädter Headcoach, der den 20-jährigen gebürtigen Landshuter nicht nur sichtlich in Schutz nahm, sondern vielmehr auch noch lobte: „Gerade ein junger Akteur kann nach einem solchen Fehler mental zusammenbrechen. Doch Fabio hat das hervorragend weggesteckt und danach eine starke Vorstellung absolviert. Das spricht für ihn.“

    Überhaupt zeigte sich Kleinendorst mit dem gesamten Auftritt seiner Truppe trotz der bitteren Niederlage nicht gänzlich unzufrieden. „Es war mit Sicherheit nicht alles schlecht. Meine Jungs haben hart gearbeitet – die Straubing Tigers aber letztlich noch eine Spur härter“, erklärt Kleinendorst, der freilich weiß, worauf es im zweiten und für den ERC Ingolstadt vorentscheidenden Auftritt am heutigen Freitag (19.30 Uhr) in Straubing ankommt: „Herz und Wille werden entscheidend sein. Die Mannschaft muss nun beweisen, dass sie bereit ist, alles aus sich herauszuholen.“

    Erneut verzichten muss der Panther-Trainer dabei auf seinen Topscorer Brandon Buck. „Er wird uns in dieser Pre-Playoff-Serie definitiv nicht mehr zur Verfügung stehen“, sagt Kleinendorst und liefert die Begründung – ohne die genaue Diagnose des Angreifers zu nennen – gleich hinterher: „Zum einen bin ich selbst Vater und würde daher die Gesundheit meiner Kinder bei einer bestimmten Verletzung oder Krankheit nicht gefährden. Und genau das ist auch bei Brandon der Fall.“ Darüber hinaus sei es auch dem Team gegenüber „nur fair, dass es von Anfang an in Sachen Buck Bescheid weiß. Sowohl am Sonntag als auch Mittwoch war es bis unmittelbar vor Spielbeginn nicht klar, ob er dabei sein würde oder nicht. Im jetzigen Fall herrscht für jeden absolute Klarheit“.

    Auch wenn der Ausfall des 27-Jährigen zweifelsohne eine enorme Schwächung für die Oberbayern in dieser Serie bedeutet – als mögliches Alibi dürfe dieser laut Thomas Greilinger nicht gelten. „Natürlich sind wir mit Bucky stärker und gefährlicher, da er für mich zu den besten Centern in der DEL zählt. Dennoch müssen wir in der Lage sein, sein Fehlen entsprechend zu kompensieren“, meint der Panther-Stürmer, der sich am Mittwoch gleich in vier (!) verschiedenen Angriffsformationen wiederfand. „Einfach ist es nicht, wenn du permanent mit wechselnden Partnern auf dem Eis stehst. Wenn der Trainer jedoch der Meinung ist, damit ein Zeichen setzen zu wollen, müssen wir das eben so gut wie möglich umsetzen“, sagt Greilinger.

    Das mögliche Erfolgsrezept für einen Sieg im Eisstadion am Pulverturm und der damit verbundenen Saison-Verlängerung scheint der Niederbayer zu kennen: „Wir müssen diesmal von Anfang an wesentlich körperbetonter agieren, da wir gefühlt jeden Zweikampf verloren haben. Auch gilt es, die neutrale Zone zu kontrollieren, um dann nach Scheibengewinn schnell umzuschalten und Chancen zu kreieren.“ Zweifelsohne ein guter Vorsatz, ohne dessen Umsetzung dem ERC Ingolstadt am Freitagabend eines „droht“: der vorzeitige Urlaub!

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