Straubing Das Lächeln sprach Bände. Als Tyler Bouck gestern Nachmittag aus der Kabine des Straubinger Eisstadions in die gleißende Sonne trat, war dem Kapitän des ERC Ingolstadt die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Gut acht Monate nach seinem Kreuzbandriss absolvierte der 31-Jährige erstmals wieder ein Eishockeyspiel.
„Das war wirklich eine verdammt lange Zeit. Ich bin so froh, dass sie zu Ende ist und ich keine Probleme mehr mit dem Knie habe“, sagte der Kanadier nach der Partie gegen die Nürnberg Ice Tigers beim Gäuboden-Volksfest-Cup. Doch für das zufriedene Lächeln in Boucks Gesicht gab es noch einen weiteren Grund: Die Panther gewannen die Partie gegen den fränkischen Rivalen klar mit 5:3.
„Für das erste Spiel der Saison war das eine gute Leistung“, resümierte Trainer Rich Chernomaz: „Wir waren drei Drittel lang die bessere Mannschaft. Die Jungs haben sich reingehängt, die Zweikämpfe angenommen und versucht, meine Vorgaben umzusetzen. Dass am Ende die Kräfte etwas nachgelassen haben, ist nach nur einer Woche Training ganz normal.“
Die zahlreichen Scheibenverluste, ungenauen Pässe und ab und an orientierungsbedürftigen Laufwege der Panther-Profis störten den Cheftrainer nur am Rande. „Wir sind am Anfang eines Prozesses und wir wollen von Spiel zu Spiel besser werden“, so Chernomaz, der sich vor allem über seine treffsicheren Stürmer freuen durfte. Neuzugang Jeremy Reich (7.), Michael Waginger (14.) und Thomas Greilinger (er traf in der 24. Minute innerhalb von 24 Sekunden gleich zweimal) stellten in der ersten halben Stunde die Weichen auf Sieg, ehe Verteidiger Stephan Retzer mit dem Treffer zum 5:3 in der 35. Minute bereits den Endstand markierte. Greg Leeb (9.), Alexander Barta (18.) und Eric Chouinard (27.) hatten auf der Gegenseite für die nur zu Beginn etwas organisierter wirkenden Ice Tigers getroffen.
„Das war heute mein erstes Spiel in Europa und ich muss sagen, es hat Spaß gemacht“, freute sich auch Neu-Panther und Torschütze Jeremy Reich über seinen gelungenen Einstand im ERC-Trikot. Lob für seine Leistung gab der 32-Jährige jedoch umgehend an seine beiden Sturmpartner Thomas Greilinger und Christoph Gawlik weiter. „Die beiden machen mir es wirklich einfach. Sie sind beide sehr talentiert und es macht Spaß, mit ihnen in einer Reihe zu spielen“, zollte der Kanadier den beiden Niederbayern Respekt und blickte bereits mit Vorfreude auf den morgigen Sonntag.
Am Sonntag gegen
Dann nämlich steht das zweite Spiel der Panther beim Gäuboden-Cup auf dem Programm. Um 13 Uhr trifft der ERC im Endspiel auf den Augsburger EV, der Gastgeber Straubing gestern Abend mit 3:2 nach Penaltyschießen bezwang.
„Das wird die erste Kraftprobe für die Jungs. Wenn sie noch einmal so aggressiv spielen können wie heute, dann sind sie gut in Form“, legte Trainer Chernomaz die Messlatte in Sachen Einsatz hoch. Wen er für die Partie aufs Eis schicken wird, wollte er indes noch nicht im Detail verraten. So steht unter anderem hinter Neuzugang Prestin Ryan, der schon gegen Nürnberg wegen leichter Rückenbeschwerden geschont wurde, ein Fragezeichen. Gesetzt sind dagegen Torhüter Ian Gordon und Probespieler Luciano Aquino, der seinen Konkurrenten um eine mögliche elfte Ausländerposition im ERC-Kader, Jeff LoVecchio, ersetzen wird. Der dritte Spieler, der derzeit noch mit einem zweiwöchigen Probevertrag ausgestattet ist, Clarke Breitkreuz, wird wohl auch gegen Augsburg noch nicht zum Zug kommen und muss weiter auf seine ersten Einsatz für die Panther warten.
ERC Ingolstadt: Janka – Périard, Hambly; Heid, Likens; Pettersson, Retzer – Schütz, Hahn, Bouck; Greilinger, Gawlik, Reich; Motzko, Ross, Waginger; LoVecchio, Sparre, Girard. – Tore: 1:0 Reich (7.), 1:1 G. Leeb (9.), 2:1 Waginger (14.), 2:2 Barta (18.), 3:2 und 4:2 Greilinger (24.), 4:3 Chouinard (27.), 5:3 Retzer (35.).