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Eishockey: Für einen gibt es kein Morgen

Eishockey

Für einen gibt es kein Morgen

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    Eisbären Berlin oder ERC Ingolstadt? Wie sich hier Mads Christensen (links) und Jared Ross um den Puck beim Bully streiten, kämpfen beide Teams am heutigen Freitagabend auch um den Einzug ins Viertelfinale der DEL-Play-offs.
    Eisbären Berlin oder ERC Ingolstadt? Wie sich hier Mads Christensen (links) und Jared Ross um den Puck beim Bully streiten, kämpfen beide Teams am heutigen Freitagabend auch um den Einzug ins Viertelfinale der DEL-Play-offs. Foto: Xaver Habermeier

    Leben oder Sterben. Alles oder Nichts. Steht beim Eishockey- in einer Play-off-Serie das letzte mögliche Duell auf dem Plan, wird der Ton martialisch. Auch wenn die Serie dieser 1. Runde zwischen dem ERC Ingolstadt und den Eisbären Berlin bisher eher in niedriger Dosierung von Kampfeslust und Kriegsgeschrei geprägt war, kündigt Eisbären-Trainer Jeff Tomlinson für Spiel 3 heute Abend (19.30 Uhr) in der o2-World Berlin an: „Beide Teams werden so spielen, als ob es kein Morgen gibt.“

    Da hat Tomlinson wohl völlig recht, doch der Vergleich zu Ingolstädter Aussagen legt nahe: Die Eisbären stehen nun – nach dem 1:0 und dem 1:4 aus den ersten beiden Spielen – mächtig unter Druck. Der DEL-Rekordmeister muss zulegen, sonst könnte es eine Überraschung geben. ERC-Trainer Niklas Sundblad sagt ein wenig gesetzter: „Jetzt kommt das Endspiel. Das ist super für alle, die da involviert sind.“ Kein Getöse, keine Kriegserklärung. Stürmer Jean-Francois Boucher glaubt sogar, dass er und seine Kollegen „relativ relaxed“ nach Berlin reisen werden. „Man darf sich auch vor so einem Spiel nicht allzu sehr reinsteigern“, findet Boucher.

    Die Aggressivität wollen die Oberbayern erst wieder auf dem Eis zeigen. So wie in Spiel 2, in dem sie „physisch besser als Berlin“ waren, wie Torhüter Timo Pielmeier sagt. Berlin präsentierte sich schon fast passiv, während der ERC praktisch jeden Check zu Ende fuhr. „Du gewinnst nicht nur durch dein Talent“, macht Boucher klar. Härte und Einsatzwillen seien entscheidende Faktoren in den Play-off-Spielen, in denen auf dem Eis etwas weniger Platz vorhanden ist. Da war Ingolstadt den Berlinern in Spiel 2 auf jeden Fall einen Schritt voraus. „Sie haben einfach auf Fehler von uns gelauert“, sagt Boucher, „aber wir haben keine gemacht und wirklich gut gespielt.“ Eisbären-Trainer Tomlinson fasst zusammen: „Ingolstadt hat sehr hart und sehr konsequent gespielt.“

    Vor allem in der Phase, in der sich Berlin ungewohnte Nachlässigkeiten erlaubte. Endlich, möchte man fast sagen, haben die Ingolstädter mal wieder Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor gezeigt. „Wir hatten die gleichen Chancen auch schon in den Spielen davor gegen Berlin – wir haben nur die Tore nicht gemacht“, bringt Boucher den Unterschied auf den Punkt. Daneben waren ein gutes Unterzahlspiel und der verlässliche Torhüter Pielmeier wichtige Faktoren für den Sieg. „Wir wissen, dass Timo immer für uns da ist. Wir müssen ihm nur ein bisschen Raum geben und dafür sorgen, dass er die Scheibe sieht“, lobt Boucher den Schlussmann, der seine Coolness auf dem Eis auch für die Zeit nach dem Spiel noch konserviert. In ruhigem Ton sagte er da am Mittwoch: „Jetzt liegt es in unserer Hand.“

    Die Ausgangslage ist nicht allzu schlecht für den ERC. Berlin hat nach fünf Siegen über Ingolstadt in dieser Saison nun auch lernen müssen, dass die Panther nicht auf die leichte Schulter zu nehmen sind. „Es tut gut, diesen Sieg geholt zu haben. Sie müssen sich jetzt noch besser auf uns vorbereiten“, glaubt Boucher. Bleibt nur die Frage, wer tatsächlich den nächsten Morgen erlebt – und am Sonntag im Viertelfinale gegen die Hamburg Freezers oder die Krefeld Pinguine antreten darf.

    ServusTV zeigt beide Spiele, Eisbären Berlin – ERC Ingolstadt und EHC München – Iserlohn Roosters, am heutigen Freitag in einer Live-Konferenz. Am Sonntag wird das Spiel Adler Mannheim – Kölner Haie live übertragen.

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