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Eishockey: Fehlende Effizienz und Naivität

Eishockey

Fehlende Effizienz und Naivität

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    Kein Durchkommen: Auch Jean-Francois Jacques (links) und Petr Taticek (Mitte) können in dieser Szene Bremerhavens Goalie Gerald Kuhn (rechts) nicht überwinden. Am Ende kassierten die Panther eine bittere 2:4-Niederlage gegen den DEL-Neuling.
    Kein Durchkommen: Auch Jean-Francois Jacques (links) und Petr Taticek (Mitte) können in dieser Szene Bremerhavens Goalie Gerald Kuhn (rechts) nicht überwinden. Am Ende kassierten die Panther eine bittere 2:4-Niederlage gegen den DEL-Neuling. Foto: Xaver Habermeier

    Am Ende brachte es Tommy Samuelsson, Cheftrainer des ERC Ingolstadt, auf einen einfachen Nenner. „Eishockey ist Kampf, Kampf, Kampf. Du musst da hingehen, wo es weh tut“, sagte der Schwede und meinte damit den Bereich vor dem gegnerischen Tor. Diesen „Instinkt“, wie es Samuelsson nennt, zeigten seine Schützlinge am gestrigen Abend zu wenig. Gegen den DEL-Neuling Fischtown Pinguins aus Bremerhaven setzte es eine 2:4 (0:1, 1:1, 0:2)-Niederlage.

    Schon zu Beginn lief es für die Seestädter nach Plan – und das, obwohl sie im ersten Drittel wenig Land gesehen hatten. Vorne fehlten Bremerhaven merklich die spielerischen Mittel, hinten ließ man den Panther-Sturm mangels Zuordnung ein ums andere Mal gewähren. Allein der chronischen Abschlussschwäche sowie der oft zu verschnörkelten Spielweise der Ingolstädter war es geschuldet, dass es vor der ersten Pause 0:1 stand.

    Denn auch der ERCI, der über Thomas Greilinger (9./13.), Martin Buchwieser (9.) und Jean-Francois Jacques (16.) beste Möglichkeiten vergab, offenbarte defensive Schwächen. Vor allem in der Rückwärtsbewegung agierten die Panther zuweilen schludrig. Die Quittung folgte früh: ERCI-Keeper Timo Pielmeier ließ sich von Rob Bordson vernaschen, der ihm die Scheibe von hinter dem Tor kommend mit der Rückhand ins kurze Eck legte (6.).

    Dass die Panther, bei denen neben John Laliberte (Bruch des Außenknöchels) und Marc Schmidpeter (Leiste) zusätzlich Brandon Buck (Geburt seiner zweiten Tochter Bexley) nicht zur Verfügung stand, auch in Überzahl noch Nachholbedarf hatten, zeigte sich gleich zweimal im zweiten Abschnitt. Zwei Minuten durfte der ERCI in doppelter Überzahl agieren: Unplatzierte Schüsse aus allen Lagen, Ertrag gleich null. Mit Abschluss der zweiten Gästestrafe klappte es dann doch: Benedikt Kohl nagelte die Scheibe von der blauen Linie zum Ausgleich ins Netz (27.).

    Im nächsten Powerplay klingelte es schließlich auf der anderen Seite. Einmal mehr suchten die Panther den komplizierten Pass oder schossen aus aussichtsloser Position. Bremerhaven zeigte hingegen die nötige Entschlossenheit, preschte nach einem Bully hart vor das Ingolstädter Tor und ging durch Marian Dejdar mit 2:1 erneut in Führung (33.).

    Es war der Beweis, dass sich im Eishockey alles innerhalb von Sekunden drehen kann. Im vorigen Wechsel nämlich hatte Buchwieser die Heimführung auf der Kelle, traf allerdings nur die Fanghand des blitzschnell reagierenden Gäste-Keepers Gerald Kuhn (32.), der bei Abprallern ansonsten unsicher wirkte und das ganze Match über im Fokus stand. Ob über Greilinger (45.), Danny Irmen (46.) oder Petr Taticek (51.) – an Chancen mangelte es den Panthern gewiss nicht, sondern allein an ihrer Effizienz.

    „Wir haben in der Offensive einfach zu naiv gespielt“, meinte Samuelsson, der zwischenzeitlich noch einmal auf einen Sieg seines Teams hoffen konnte, weil Greilinger mit einem seiner unwiderstehlichen Soli erst seinen Gegenspieler umkurvte und dann Kuhn den Puck durch die Schoner zum umjubelten Ausgleich schob (54.).

    Die Partie glich nun einer einzigen Panther-Belagerung. Ingolstadt oben auf, Bremerhaven stehend K.O. – und doch mit dem Nackenschlag: Einen eigentlich harmlosen Entlastungsangriff vergoldete Kevin Lavellée per Schlagschuss zum späten Vorsprung (57.), bevor Jack Combs 23 Sekunden vor Ende zum 2:4-Endstand ins leere Tor traf. „Ein Heimspiel kannst du so körperlos nicht angehen“, resümierte Greilinger. Körper- und kampfloses Eishockey sollte der ERCI schon morgen tunlichst vermeiden: Dann kommt es in Augsburg zum Panther-Derby (16.30 Uhr).

    ERC Ingolstadt: Ti. Pielmeier – Köppchen, Salcido; Kohl, McNeill; Wagner, Friesen – Irmen, Boyce, Jacques; Oppenheimer, Taticek, Greilinger; Pohl, Th. Pielmeier, Buchwieser; Elsner, Schopper – Tore: 0:1 Bordson (6.), 1:1 Kohl (27./PP1), 1:2 Dejdar (33./UZ), 2:2 Greilinger (54.), 2:3 Lavallée (57.) – Zuschauer: 3450

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