Ingolstadt Der ERC Ingolstadt muss weiter um die Play-offs bangen. Gestern Abend verloren die Panther gegen die Kölner Haie unnötig nach Verlängerung 3:4 (2:0, 0:2, 1:1, 0:1). In der Tabelle rutschten sie damit um einen Platz zurück auf den sechsten Rang.
Rund 80 Kölner Fans hatten ihre karnevalsjecke Heimat verlassen, um das Spiel ihrer Haie gegen Ingolstadt in der Saturn-Arena zu verfolgen. Dort verging ihnen allerdings recht schnell die gute Laune. Denn nach nur 38 Sekunden stand es bereits 1:0 für die Gastgeber. Joe Motzko schaltete nach einem Schuss von Rick Girard am schnellsten und beförderte die plötzlich freiliegende Scheibe zur frühen Führung über die Torlinie. Und die Panther gaben sich damit längst noch nicht zufrieden und legten weiter ein hohes Tempo vor. Nachdem Michael Waginger und Stephan Retzer mit ihren Schüssen noch an Kölns Torhüter Danny aus den Birken gescheitert waren, machte es Christoph Gawlik in der neunten Minute besser. Ein schönes Zuspiel von Motzko verwertete der 23-Jährige zu seinem achten Saisontor und dem völlig verdienten 2:0 für Ingolstadt.
Beinahe hätten die Anhänger des ERC sogar noch einen dritten Treffer im ersten Abschnitt bejubeln dürfen, doch sowohl Jakub Ficenec als auch Patrick Buzas scheiterten in aussichtsreicher Position an Aus den Birken. „Im ersten Drittel haben wir gut und aggressiv gespielt“, resümierte Trainer Chernomaz nach der Partie.
In der Drittelpause keimte dann ein Hauch von Romantik in der mit 3815 Zuschauern ordentlich gefüllten Saturn-Arena auf. Ein Ingolstädter Fan nutzte die Gelegenheit, um seiner Angebeteten von der Eisfläche aus einen Heiratsantrag zu machen. Während die Aktion für den liebestrunkenen Pantherfan ein gutes Ende fand, schien sie für die Profis des ERC kein gutes Omen gewesen zu sein. Denn im zweiten Drittel war vom anfänglichen Tempo und Druck der Ingolstädter kaum mehr etwas zu sehen. Köln kam immer besser ins Spiel und münzte das schließlich auch in Zählbares um. Zunächst nutzten die Haie einen Patzer von Colin Forbes, um die in diesem Augenblick unsortierte Ingolstädter Hintermannschaft auseinanderzunehmen. Nutznießer war Ryan Ramsay der die Scheibe hinter dem bereits geschlagenen Pantherkeeper Ian Gordon zum Anschlusstreffer ins Tor jagte (27.). Nur zwei Minuten später gelang dann dem ehemaligen Ingolstädter John Tripp sogar der Ausgleich. Bei einem Abpraller hatte er in zentraler Position allen Platz der Welt, um mit einem strammen Schuss das 2:2 zu erzielen. „Das Problem haben wir zu Hause schon seit Wochen. Wenn wir in Führung liegen, spielen wir plötzlich zu kompliziert“, wusste auch Trainer Chernomaz keine Erklärung für das schwache zweite Drittel.
Wieder einmal war also eine Zwei-Tore-Führung der Schanzer dahin und so ging es mit einem Unentschieden ins Schlussdrittel, in dem sich beide Teams lange Zeit auf Augenhöhe begegneten, bis erneut ein individueller Fehler die Panther ins Hintertreffen geraten ließ. 3:30 Minuten waren noch zu spielen, als Christoph Gawlik leicht bedrängt den Puck direkt auf den Schläger von Matt Pettinger spielte, der kurzerhand abzog und Ian Gordon keine Chance ließ. Die Scheibe zappelte im Netz und die mitgereisten Kölner Jecken hatten wieder Grund zu feiern. Doch als sie sich bereits auf einen finalen Jubel einstellen wollten, verstummten sie schlagartig. Sechs Sekunden vor dem Ende gelang Rick Girard in Überzahl doch noch der glückliche Ausgleich und sicherte Ingolstadt zumindest einen Punkt. Mehr sollten es aber nicht mehr werden: In der Verlängerung traf John Tripp nach 24 Sekunden zum 4:3-Siegtreffer für die Haie.
ERC Ingolstadt: Gordon – Chartier, Lampman; Hambly, Ficenec; Retzer, Daschner – Girard, Gawlik, Motzko; Smith, Wren, Greilinger; Waginger, Forbes, Fical; Buzas, Hussey, Schütz. – Zuschauer: 3815. – Tore: 1:0 Motzko (1.), 2:0 Gawlik (9.), 2:1 Ramsay (27.), 2:2 Tripp (29.), 2:3 Pettinger (57.), 3:3 Girard (60.), 4:3 Tripp (61.).