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Eishockey: ERC Ingolstadt: Zwischen Theorie und Praxis

Eishockey

ERC Ingolstadt: Zwischen Theorie und Praxis

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    ERC Ingolstadt: Ian Gordon
    ERC Ingolstadt: Ian Gordon

    Die Theorie ist wunderbar einfach: Mit einem Mann mehr auf dem Eis ist es nur eine Frage der Zeit, bis einer so frei ist, dass er unbeschwert aufs Tor des Gegners schießen kann und im Bestfall auch noch trifft.

    Wie schwierig ein Überzahlspiel im Eishockey dennoch sein kann, beweisen die Profis des ERC Ingolstadt in dieser Saison mit schöner Regelmäßigkeit.

    Ein Beispiel: Vergangenen Freitag spielten die Panther zu Hause gegen die Kölner Haie. Insgesamt 14 Minuten lang durften die Schützlinge von Trainer Rich Chernomaz mit einem Mann mehr auf dem Eis agieren, Zählbares kam dabei allerdings nichts heraus. Wie so oft.

    Denn Ingolstadt zählt in der Deutschen Eishockey-Liga zu den schwächsten "Powerplay-Teams" überhaupt. Keine Mannschaft schießt in Überzahl weniger aufs gegnerische Tor als die Panther (69 Mal). Da die Schanzer dabei immerhin 15 Tore erzielten, liegen sie in dieser Statistik "nur" auf dem vorletzten Platz - die Eisbären Berlin (14) sind noch schlechter.

    Auch deswegen stand in dieser Woche im Training fast täglich das Überzahlspiel auf dem Programm. "Auf vier Dinge kommt es an: Wir müssen die Scheibe gut laufen lassen, wir brauchen Geduld, die Verteidiger müssen schießen und vor dem Tor muss einer dem Keeper die Sicht verdecken", erklärt Trainer Chernomaz.

    Er weiß aber auch, dass die Theorie häufig von der Praxis abweicht: "Mit der Überzahl ist das so eine Sache: Du kannst es wochenlang jeden Tag trainieren und im Spiel gelingt dir überhaupt nichts. Dann übst du es eine ganze Woche gar nicht, und im Spiel klappt plötzlich alles."

    Am Sonntag wird sich zeigen, welchen Effekt die jüngsten Übungseinheiten auslösen. Dann kommen um 18.30 Uhr die Krefeld Pinguine zum Gastspiel in die Saturn Arena. "Sie sind gefährlich in der Offensive und taktisch gut eingestellt", warnt Chernomaz. Seine Hoffnungen ruhen unter anderem auf der Fitness seiner Jungs.

    Denn während der ERC zuletzt einige Tage Pause hatte, müssen die Pinguine am Sonntag zum fünften Mal in neun Tagen ran. "Krefeld hat auch nicht mehr die jüngste Mannschaft. Wenn wir mit Biss und viel Körperkontakt spielen, könnte das ein Vorteil sein."

    Ein weiteres Argument für Ingolstadt steht bei den Panther zwischen den Pfosten. Torhüter Ian Gordon hielt seine Mannschaft in den vergangenen Wochen immer wieder durch überragende Leistungen und Paraden im Spiel. Richtig zufrieden ist der 35-Jährige derzeit dennoch nicht.

    "Unser Ziel ist ein Platz unter den besten sechs Teams, da sind wir noch nicht. Momentan läuft es zwar persönlich ganz gut für mich, aber wir müssen als Mannschaft noch besser werden. Erst dann bin ich wirklich zufrieden", so Gordon. Ingolstadt steht momentan auf dem zehnten Tabellenplatz, Krefeld stand bis gestern Abend noch auf dem fünften Rang (die Freitagspartien waren bei Redaktionsschluss allerdings noch nicht beendet).

    Gegen Krefeld kann Trainer Chernomaz nach sechs Spielen mit diversen Ausfällen vermutlich wieder auf seinen kompletten Kader (mit Ausnahme des langzeitverletzten Thomas Greilinger) zurückgreifen. Einer der insgesamt 14 zur Verfügung stehenden Stürmer wird daher wohl einen Platz auf der Tribüne einnehmen müssen. Wer das sein wird, ließ Chernomaz am Freitag noch offen.

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