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Eishockey: Chance vertan

Eishockey

Chance vertan

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    Bruchlandung: Bei den Thomas Sabo Ice Tigers (hier Torhüter Tyler Weiman und Brett Festerling) ging der ERC Ingolstadt (hier Travis Turnbull) mit 2:5 baden.
    Bruchlandung: Bei den Thomas Sabo Ice Tigers (hier Torhüter Tyler Weiman und Brett Festerling) ging der ERC Ingolstadt (hier Travis Turnbull) mit 2:5 baden. Foto: ISPFD/Schönberger

    Ingolstadt Die Gesichter der Spieler sprachen Bände. Zusammengepresste Lippen, glasiger Blick. Schnellen Schrittes verließen die Akteure des ERC Ingolstadt am Donnerstagabend die Katakomben des Eisstadions in Nürnberg. Alle wussten: Das durfte eigentlich gar nicht passieren. Der ERC hatte die hochgehandelten Thomas Sabo Ice Tigers im Sack, doch dann passierte ein Fehler und das Kartenhaus stürzte in sich zusammen. 2:5 hieß es am Ende aus Sicht der Ingolstädter. Diese Niederlage war schwer zu verdauen und doch steht der ERC am morgigen Sonntag schon wieder unter Druck: Im Heimspiel ab 16.30 Uhr gegen die trainerlosen Iserlohn Roosters ist ein Sieg eigentlich Pflicht.

    Es war dieser Moment in der 37. Minute, der die Wende einleitete. Bis dahin stand es zwar nur 1:1 und eine gewisse Abschlussschwäche war dem ERC durchaus vorzuwerfen, aber Ingolstadt war vor Nürnbergs Saisonrekordkulisse von 7557 Zuschauern drückend überlegen. Die Gastgeber hatten seit dem ersten Drittel keine Torchance mehr. Dann trug Thomas Greilinger die Scheibe auf dem rechten Flügel in die Tigers-Zone. Statt tief zu spielen, stoppte er unvermittelt knapp hinter der blauen Linie und Tim Schüle spitzelte ihm locker die Scheibe weg. Direkt hinter Greilinger war Verteidiger Tim Conboy schon zu weit aufgerückt und Schüle war urplötzlich mutterseelenallein auf weiter Flur. Irgendwie bugsierte Schüle die Scheibe durch die Schoner von ERC-Torhüter Markus Janka – 1:2. Alles dahin, denn ERC-Trainer Niklas Sundblad befand zurecht: „Wir haben ein sehr gutes zweites Drittel gespielt.“

    Beim dritten Gegentor nur halbherzig verteidigt

    Direkt nach der zweiten Drittelpause hatte der ERC die Chance, in Überzahl das Ergebnis zu korrigieren. Aber die Ice Tigers fuhren einen Entlastungsangriff, Zwei gegen Zwei. Da durfte eigentlich nichts passieren. Doch Jakub Ficenec griff Connor James nur halbherzig an, der Nürnberger Stürmer zog viel zu einfach vorbei und bedankte sich mit dem 1:3.

    „Das war ein Schlag für uns – mental. Es war der entscheidende Moment“, beschrieb ERC-Trainer Niklas Sundblad diese Szene, nach der Ingolstadt endgültig von der Rolle war. Fortan spielten nur noch die Gastgeber. Sundblad: „Nach diesem 3:1 kriegen wir keine Luft mehr. Das Tor hat Nürnberg viel Energie gegeben.“ Travis Turnbull, der das verdiente 1:1 erzielt hatte, sagte: „Solche Gegentore entleeren dich mental.“ So sah es auch auf dem Eis aus: Ingolstadt hatte keine Antwort mehr auf das schnelle Nürnberger Angriffsspiel. „Es war wohl einer dieser Tage“, meinte Turnbull betrübt.

    Für Trainer Sundblad gilt es natürlich jetzt schnell, Antworten zu finden, um nicht die unter der Woche vorherrschende Euphorie in nur wenigen Tagen verpuffen zu lassen. Zumindest Interimskapitän Patrick Hager – er trägt das C solange Tyler Bouck noch gesperrt ist – war nicht griesgrämig und blickte nach vorn: „Es ist nur eine Niederlage, fertig, aus.“ Nur nicht verrückt machen lassen. Auch nicht von der Situation um den nächsten Gegner Iserlohn, der auf einen positiven Effekt durch die Entlassung von Trainer Doug Mason hofft. Hager: „Das interessiert mich überhaupt nicht. Wir spielen daheim und wollen gewinnen.“

    ERC Ingolstadt Janka – Periard, Conboy; Schopper, Hambly; Ficenec, Köppchen; Dinger – Gawlik, Hahn, Greilinger; Laliberte, Warg, Turnbull; Sabolic, Hager, Oblinger; Rinke-Leitans, Barta, Boucher. – Tore 1:0 James (5.), 1:1 Turnbull (25.), 2:1 Schüle (37.), 3:1 James (41.), 4:1 Reimer (46.), 5:1 Eriksson (58.), 5:2 Laliberte (59.). – Zuschauer 7557.

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