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Ehrenabend: Sahnehäubchen für den FC Illdorf

Ehrenabend

Sahnehäubchen für den FC Illdorf

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    Hans Meier ist neuer Ehrenspieler des FC Illdorf: Günther Brenner nahm die Ehrung vor.
    Hans Meier ist neuer Ehrenspieler des FC Illdorf: Günther Brenner nahm die Ehrung vor.

    Es war ein jahrzehntelanger Kraftakt, bis die Sportanlage des FC Illdorf zu einem Brillanten des Vereins wurde. Stillstand bedeutet dies keineswegs, denn Christian Meier, einer der drei Vereinsvorsitzenden, betonte in seiner Begrüßungsrede ein Prominentenzitat, das da lautet: „Fertig sein gibt es im Ehrenamt nicht.“

    Doch für die bisherigen enormen Leistungen des FC Illdorf gab es uneingeschränktes Lob der Gäste aus Politik und Sport. Der krönende Abschluss des Ehrenabends im Illdorfer Sportheim war die Verleihung der „Goldenen Raute mit Ähre“ durch den Bayerischen Fußballverband, überbracht durch Günther Brenner, Bezirksehrenamtsvertreter des BFV und zugleich Vorsitzender des VfR Jettingen. Dass der FC Illdorf damit zu einem elitären Kreis unter den rund 4000 Vereinen im BFV gehört, unterstrich Landratsstellvertreterin Sabine Schneider. Diese höchste Auszeichnung im Verband ist an 40 Kriterien gebunden und betont dadurch den herausragenden Stellenwert. Dass dies ein Fußballverein in einem Ort mit rund 300 Einwohnern, aber 482 Mitgliedern schafft, verleihe der Ehrung noch eine ganz besondere Note. Neben der baulichen Leistung lobte Schneider das Angebot an die Mitglieder, das soziale Engagement und die Anstrengungen in der Nachwuchsarbeit. Deshalb habe der Landkreis beim „Mammutprojekt Sportheim“ mit 25000 Euro bei den Baukosten geholfen. Burgheims zweiter Bürgermeister Peter Specht erinnerte an die „Vorsportheimzeit,“ als man in einer Zehn-Quadratmeter-Kammer in die Sportkleidung schlüpfte. Der ehemalige Vorsitzende und heutige Ehrenamtsbeauftragte Lorenz Meier war immer „FCI+1“, habe stets angepackt und vor keinem Projekt zurückgeschreckt. So habe sich der FCI mit dieser Anlage selbst belohnt und die Goldene Raute mit Ähre sei das Sahnehäubchen. Auch im Schiedsrichterwesen sei der FC Illdorf ein Vorzeigeverein, betonte Obmann Jürgen Roth.

    Günther Brenner sprach das grundsätzliche Problem in den Vereinen an, Posten neu besetzen zu können. Das Alter spiele im Ehrenamt überhaupt keine Rolle mehr. Eine Statistik im Jahr 2014 sage, dass 43,7 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren sich in Deutschland ehrenamtlich engagieren. Bei den 70- bis 74-jährigen Bürgern stieg der Anteil von 2000 bis 2014 von 16 auf 27 Prozent. Am stärksten engagieren sich die 40- bis 60-Jährigen. Das große Potenzial biete die Altersschicht 60+. Ohne Ehrenamt wäre es um die Gesellschaft schlecht bestellt. Oftmals schließen zuerst die Schulen, dann die Geschäfte und die Vereine. Um dieses Sterben zu verhindern, hat der ehemalige Bezirksvorsitzende „Mandi“ Güller bereits 1994 den Ehrenamtspreis auf Kreis- und Landesebene eingeführt und die Ehrenamtsorganisation gegründet. Damit werde ein Personenkreis ausgezeichnet, der nicht für den Wechsel, sondern für Kontinuität und Vereinstreue steht. Lorenz Meier, der jetzige Ehrenamtsbeauftragte und seit 1970 der „Macher“ beim FC Illdorf, meinte, dass „wir ein kleines Wunder geschaffen haben.“ Große Unterstützung erfuhr der Verein bei Zuschüssen und Ausbildung durch den Bayerischen Landessportverband und dabei besonders durch den Kreisvorsitzenden Fritz Goschenhofer, den Lorenz Meier dafür ehrte.

    Danach ehrte die Vereinsführung zahlreiche Spieler, die zwischen 250 und 750 Spiele in Schwarz-Gelb absolvierten, wie auch Mitglieder mit Sonderleistungen von Kuchen backen bis Bauarbeiten. Geehrt wurden auch die FCI-Schiedsrichter Hans-Peter Hermann, Michael Schiele, Otto Eubel und Fredi Winhard. Insgesamt waren rund „20000 Spiele im Sportheim vertreten“. Herausragend war dabei der neue Ehrenspieler Hans Meier. Er bestritt 936 Spiele für den FCI, leistete 1200 Meisterstunden am Bau und engagierte sich in der Jugendarbeit. Neue Ehrenmitglieder sind Xaver Bauer für 1335 Facharbeiterstunden und 25 Jahre Platzkassier sowie Sepp Weigl für mehr als 750 Spiele und zahllose Stunden Vereinsengagement.

    Den Höhepunkt übernahm Günther Brenner. Dass man die Auszeichnung Goldene Raute mit Ähre nicht geschenkt bekommt, erfuhr Meier in einem Gespräch mit dem Kreisehrenamtsbeauftragten Till Hoffmann. Die geforderten Leistungen beziehen sich auf die Bereiche Ehrenamt, Jugendarbeit, Freizeit- und Breitensport sowie Prävention. Lücken gab es bei der Jugend aufgrund des demografischen Faktors, aber auch in der Prävention. „Die Trauben hängen schon hoch, wenn man zugreifen will“, so Günther Brenner. 60 Prozent der 40 Vorgaben wurden erreicht.

    Den letzten Punkt konnten die „Verursacher“ lange geheim halten. Völlig überrascht war Lorenz Meier, als ihn Brenner für sein Lebenswerk, 3000 Stunden in Diensten des FC Illdorf, ehrte. Dazu meinte Brenner launig: „Neue Besen kehren gut, doch die alten wissen, wo der Dreck liegt.“

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