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ERC Ingolstadt: Nicht schön, aber zumindest erfolgreich

ERC Ingolstadt

Nicht schön, aber zumindest erfolgreich

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    Kam mit dem ERC Ingolstadt gestern in Krefeld zu einem knappen 2:1-Erfolg: Stürmer Björn Svensson.
    Kam mit dem ERC Ingolstadt gestern in Krefeld zu einem knappen 2:1-Erfolg: Stürmer Björn Svensson. Foto: Xaver Habermeier

    Da hatte sich der Anhang des Tabellenletzten Krefeld beim Gastspiel des ERC Ingolstadt eine gewiefte „Taktik“ zurechtgelegt: Nur vier von 21 Partien hatten ihre Pinguine vor eigener Kulisse bisher gewonnen. Warum also nicht den Spielern Auswärtsflair vorgaukeln, erst gar keine Stimmung aufkommen lassen, dem Gegner zumindest auf den Rängen ein Übergewicht gewähren? Den Sieg quasi „erschweigen“.

    Nun, aufgehen sollte diese Strategie nicht: Zwar waren im weiten leeren Rund des Krefelder KönigPalasts die bayerischen Fans klar tonangebend und konnten einen 2:1-(1:1, 1:0, 0:0)-Auswärtserfolges ihrer Panther feiern. Über das Zustandekommen sollte man aber tatsächlich eher den Mantel des Schweigens legen.

    „Das war keine Werbung für den Eishockeysport“, formulierte es ERCI-Goalie Timo Pielmeier im Nachhinein lapidar. Eine zwar zuweilen körperintensive, dafür aber umso schnelligkeitsarme – oder anders ausgedrückt: unansehnliche – Begegnung hatten beide Teams gezeigt. War das bei den Pinguinen aufgrund ihrer spielerischen Limitiertheit und aussichtsloser Tabellensituation noch halbwegs verständlich, machte das teils lethargische Auftreten der Schanzer – vor allem nach der 2:5-Pleite im selbst proklamierten „wichtigsten Spiel des Jahres“ am Freitag in Wolfsburg – ziemlich stutzig.

    Das „Freitagsspiel zu vergessen“, forderte Thomas Oppenheimer noch vor dem Anfangsbully. Allerdings schien man dabei gleich mit zu verdrängen, dass es in Niedersachsen unnötige Strafen waren, die dem ERCI die Punkte kosteten: Nach einem ungeahndeten Check gegen seinen Kopf verlor der Ingolstädter Stürmer die Nerven, reklamierte, bekam eine Zehn-Minuten-Strafe aufgebrummt und forderte die Improvisationsfähigkeit seines Trainers Tommy Samuelsson heraus (12.): Dieser musste nach den Ausfällen von Petr Pohl, Thomas Greilinger, John Laliberte und kurzfristig auch David Elsner (Hüftbeschwerden) somit zeitweise auf einen weiteren Stürmer verzichten und seine Angriffsformationen einmal mehr durchmixen.

    Krefeld war zuvor früh in Führung gegangen: Daniel Pietta umkurvte Pielmeier und legte klug auf den hochstehenden Mike Collins zurück, der nur noch das leere Tor vor sich hatte (7.). Wenig später nutzte Ingolstadts Darryl Boyce den knienden Pinguine-Verteidiger Nick St. Pierre als gelegene Bande und überwand so in Überzahl Pinguin-Goalie Patrick Galbraith (14.).

    Eben jener Boyce hätte seinen Treffer jedoch beinahe wieder nichtig gemacht, als er Krefelds Urgestein Herberts Vasiljevs am Abschluss hinderte, der aber den fälligen Penalty daneben semmelte (18.). „Es war nicht das schönste Spiel. Wir waren angesichts der langen Zeit im Bus sicher etwas müde“, gestand Boyce, der mit seinen Teamkollegen direkt von Wolfsburg nach Krefeld gefahren war. Die Entscheidung einer ansonsten schleppenden Partie führte schließlich Jean-Francois Jacques herbei, der nach einem Rückhand-Pass von Martin Buchwieser gekonnt seinen Körper einsetzte und die Scheibe ins Netz legte (36.).

    Weil auch Wolfsburg und Augsburg ihre Spiele gewannen, muss es für das Ziel „Platz sechs“ schon „übernatürlich“ zugehen. Der Rückstand auf die derzeit sechstplatzierten Wolfsburger beträgt weiterhin neun Punkte. Den mitgereisten Ingolstädtern war es am Ende egal: Sie hüpften und sangen oberkörperfrei. Ein Schwenk zu den Heimfans sprach Bände: verschränkte Arme, ernste Blicke – die Hüftsteifheit von Pinguinen!

    ERC Ingolstadt: Ti. Pielmeier – Kohl, McNeill; Köppchen, Salcido; Wagner, Friesen; Schopper – Oppenheimer, Buck, Irmen; Schütz, Taticek, Svensson; Jacques, Boyce, Buchwieser; Th. Pielmeier – Tore: 1:0 Collins (7.), 1:1 Boyce (14./PP), 1:2 Jacques (36.).

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