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ERC Ingolstadt: Neue Wege

ERC Ingolstadt

Neue Wege

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    Ingolstadt Seit der Ankunft von Niklas Sundblad weht ein schwedischer Wind durch die Saturn Arena. Das spüren zwar alle Spieler, doch niemand bekommt von der nordischen Brise so viel ab, wie die Torhüter des ERC Ingolstadt. Sundblad hat nämlich mit seinem Landsmann Jonas Forsberg erstmals einen Torwart-Trainer nach Ingolstadt gebracht. „Es geht um eine spezielle Position, die spezielle Aufmerksamkeit braucht“, sagt der 38-Jährige – und lässt Timo Pielmeier und Markus Janka Extraschichten schieben. Doch das Goalie-Duo ist begeistert.

    20 Minuten vor den Feldspielern betreten die ERC-Torhüter das Eis zum Training. Sundblad und Co-Trainer Petri Liimatainen sind auch dabei, doch Forsberg macht die Übungen vor: Grundstellung, zum rechten Pfosten, zurück zum Kreis, Schuss, linker Pfosten, Schuss. Und immer schön auf die Winkel achten. Mittendrin steht eine kleine Kamera. Auch das ist neu. „Ich nehme jede Bewegung der Torhüter auf. Nach dem Training sehen wir uns alles an und besprechen das“, erklärt Forsberg. Was nach Detailarbeit klingt, die auf Dauer nerven kann, nehmen Pielmeier und Janka positiv auf. „Ich habe bisher noch nie meine eigenen Bewegungen gesehen. Das ist hochinteressant“, sagt Janka, der trotz seiner 33 Jahre offen für Forsbergs Methoden ist: „Jonas will uns keinen Stil aufdrücken, er zeigt uns nur Alternativen – und wir glauben, das macht Sinn.“

    Zusammenarbeit mit Sundblad hat sich schon in Köln bewährt

    Pielmeier strahlt, als er über Forsberg spricht. In den USA und Kanada hat er zwar auch schon mit Torwart-Trainern zusammengearbeitet, aber da hat es den Chefcoach gar nicht interessiert, was die Keeper gemacht haben. Unter Forsberg, der als Aktiver in Schweden, Norwegen, Dänemark, Österreich und Italien gespielt hat, ist das anders. Sundblad sieht beim Extratraining zu, feuert sogar ein paar Pucks ab und verfolgt genau, wie seine Torhüter die Hinweise von Forsberg aufnehmen. „Ich habe seine Ratschläge sofort umgesetzt. Ich komme aggressiver aus dem Tor heraus, meine Laufwege sind anders“, beschreibt Pielmeier die ersten Veränderungen in seinem Spiel.

    Noch gut eine Woche ist Forsberg in Ingolstadt, dann geht er zurück nach Norwegen, wo er mit seiner Familie lebt. Anfang September kommt er zurück und wird für etwa zwölf Tage wieder mit dem ERC trainieren. Dieser Wechsel soll die ganze Saison über so weitergehen. Bei den Kölner Haien, wo er zuvor schon mit Sundblad gearbeitet hat, habe sich das bewährt, sagt Forsberg: „Es ist wichtig, dass die Jungs dann auch mal eine Zeit lang nur für sich sind.“

    Aber wenn Forsberg im Oberbayerischen ist, dann fordert er seine Schützlinge. Seine Maxime: „Wiederholen, wiederholen, wiederholen.“ Von den Spielen wird Forsberg ebenfalls Filmmaterial anfertigen. „Da gehen wir jede einzelne Parade, jede einzelne Szene durch“, kündigt er an. Ihm geht es darum, die Laufwege der Torhüter im Kreis zu optimieren. Sie sollen möglichst kurz und so schonend wie möglich sein. Aber auch andere Facetten des Torhüterspiels werden nicht zu kurz kommen.

    Nach den ersten Einheiten glaubt Forsberg auf einem guten Weg beim ERC zu sein: „Die Jungs sind offen für alles, sie ziehen gut mit. Mir gefällt, was ich bisher in Ingolstadt sehe.“ Auch wenn es von außen so aussieht, Forsberg will das Torhüter-Spiel nicht neu erfinden: „Ich will sie nicht verändern, ich will sie nur besser machen.“

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