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ERC Ingolstadt: Ein erfolgreicher Verlierer

ERC Ingolstadt

Ein erfolgreicher Verlierer

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    Gelungener Auftritt: Gemeinsam mit Jacob Berglund und David Elsner bildete Dennis Swinnen (rechts) gegen die Eisbären Berlin eine starke Sturmformation.
    Gelungener Auftritt: Gemeinsam mit Jacob Berglund und David Elsner bildete Dennis Swinnen (rechts) gegen die Eisbären Berlin eine starke Sturmformation. Foto: Xaver Habermeier

    Irgendwie schien es, als wäre Dennis Swinnen am späten Donnerstagabend in seiner Gefühlswelt hin- und hergerissen. Zum einen hatte der ERC Ingolstadt soeben sein Heimspiel gegen die Eisbären Berlin mit 2:3 verloren. Zum anderen konnte der 24-jährige Angreifer mit seiner eigenen „doppelten Premiere“ überaus zufrieden sein. Nachdem Swinnen bereits am vergangenen Sonntag beim 5:1-Erfolg in Bremerhaven bei einigen wenigen Wechseln erstmals in seiner Karriere DEL-Luft geschnuppert hatte, durfte er nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Brett Olson nun sogar von Beginn an ran – und das auch noch vor heimischem Publikum.

    „Als ich bei der Teamvorstellung durch den Panther-Kopf gelaufen bin, war ich schon noch ein bisschen nervös. Schließlich war ich mir bewusst, dass sich soeben ein Traum von mir erfüllt: Bei einer DEL-Begegnung auf dem Eis zu stehen“, berichtet Swinnen. Doch die anfängliche Nervosität war schnell verflogen. „Auch wenn ich in den drei vorherigen Jahren ‘nur’ in der DEL2 bei den Lausitzer Füchsen gespielt habe, war ich während dieser Zeit bereits Profi. Und da lernt man, wie man mit solchen Situationen umgehen muss“, so der gebürtige Belgier mit deutschem Pass. Gegen die Eisbären Berlin zählte der Neu-Panther mit seiner frechen Spielweise und seinen schlittschuhläuferischen Fähigkeiten an der Seite von Jacob Berglund und David Elsner prompt zu den positiven Erscheinungen auf dem Eis.

    „Ich habe mich von Anfang an mit meinen beiden Sturmpartnern sehr wohl gefühlt“, berichtet Swinnen und fügt hinzu: „Wir haben es geschafft, unser Tempo auf’s Eis zu bringen und damit auch die gegnerischen Verteidiger zu beschäftigen. Von dem her haben wir auch nicht wirklich viel Zeit in unserem eigenen Drittel verbracht.“ Der verdiente Lohn dieser Formation folgte schließlich im zweiten Drittel, als Elsner ein tolles Zuspiel von Swinnen, der damit auch noch seinen ersten DEL-Scorerpunkt einfuhr, zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich nutzte. Trotz der Tatsache, dass die Schanzer am Ende mit leeren Händen dastanden, konnte zumindest Swinnen selbst ein zufriedenes Fazit ziehen. „Nachdem ich in den ersten Begegnungen, in denen ich als überzähliger Spieler auf der Tribüne gesessen habe, schon etwas zu knabbern hatte, freut es mich natürlich sehr, dass es für mich persönlich derart gut gelaufen ist. Das gibt mir auf alle Fälle viel Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben“, sagt der Angreifer.

    Ein großes Lob bekam Swinnen, der es in der vergangenen Saison für die Lausitzer Füchse in 50 Partien auf beeindruckende 28 Tore und 24 Assists brachte, auch von seinem Headcoach Tommy Samuelsson. „Dennis kam vor zwei Tagen zu mir und hat mich gefragt, was er besser machen kann. Ich habe ihm gesagt: Nutze deine Stärken“, so Samuelsson. Dass ein Spieler „etwas ins Grübeln kommt, wenn er fünf oder sechs Partien nicht zum Einsatz kommt, ist völlig normal. Aber Dennis hat im Training weiter hart gearbeitet und jetzt auch gegen Berlin gezeigt, dass er über die Qualität verfügt, in dieser Liga zu spielen“.

    Auch wenn der zuletzt fehlende Olson möglicherweise am Sonntag (19 Uhr) in den Panther-Kader zurückkehrt, winkt Swinnen morgen eine weitere Premiere: ein bayerisches Derby in der Deutschen Eishockey-Liga, genauer gesagt gegen die Nürnberg Ice Tigers. „Ich habe ja bereits während meiner Zeit in der Lausitz zahlreiche Derbys gegen Crimmitschau, Dresden oder Weißwasser absolviert. Da ging es schon immer ordentlich zur Sache“, erinnert sich der Linksschütze. „Ich bin ehrlich gesagt schon sehr gespannt, wie das jetzt in der DEL der Fall sein wird und würde mich riesig freuen, wenn ich erneut zum Einsatz kommen würde.“

    Mit Vorstellungen wie am Donnerstag gegen Berlin liefert er freilich die besten Argumente für weitere Nominierungen in den ERCI-Kader.

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